Klimawas ?

Titelbild: Ursprung des Neckars im Schwenninger Moos. Zum Vergrößern, anklicken !

Mittlerweile macht die produzierende Industrie unbemerkt einen auf Klima und bewirbt ihre
Produkte fast vollständig mit klimafreundlich, klimaneutral, klimapositiv oder umwelt…

Waren sie schon immer so ? Ist etwa alles halb so schlimm ? Muss ich immer noch „aufpassen“ ?
Nein, sie waren nicht immer so, es ist schlimmer als wir wahrhaben wollen und ja, jetzt muss man eher
noch mehr aufpassen, denn sie haben lediglich gemerkt, dass man uns nur noch etwas verkaufen kann,
das Mindestansprüchen gerecht wird, aber die Täuschung ist einfach erweitert worden.
Es hat keinen Wertewandel der Industrie gegeben !

Insgesamt ist diese Entwicklung sehr zu begrüßen, denn sie geschieht auch ohne gesetzliche Vorgaben
und ein Umdenken ist nötiger denn je !

Das passiert aber nicht ganz ohne Hintergedanken, natürlich wird etwas getan, jedoch nur damit wir uns in Sicherheit wiegen, und ihnen die Verantwortung für unser Handeln übertragen. Sprich weiter konsumieren, denn „sie“ kümmern sich ja drum.

Also nur ein:

Das bedeutet nichts anderes, als dass uns positive Entwicklungen als viel wirksamer verkauft werden, als sie wirklich sind und wir uns sagen: „Ich kaufe nur noch klima… ein. An mir kann’s also nicht liegen !“

Also Klartext:

Klimafreundlich bedeutet nicht automatisch eine klimagerechte Produktion. Das Produkt ist jetzt nur vergleichsweise
(im Vergleich zum vorigen Produkt) klimafreundlicherer gestaltet.

In der gesamten Produktionskette wird eben irgendwo etwas CO2 eingespart, vielleicht weniger schädlich,
doch unterm Strich immer noch schädlich für unsere Umwelt.
Die anfallenden CO2 Emissionen, werden nur teilweise verringert oder ausgeglichen. Stichwort greenwashing,
damit der Verbraucher ein gutes Gewissen hat, aber eigentlich nicht haben kann ! Man will ja Profit machen !

Klimaneutral kommt da schon besser daher. Immerhin werden bei klimaneutral hergestellten Produkten, die gesamten anfallenden
CO2 Emissionen nachträglich ausgeglichen. Auf der Produktionsseite wird zwar CO2- sparender produziert- schon allein wegen der Kosten- andererseits dieses durch Aufforstungs- oder Wiedervernässungsprojekte oder deren Unterstützung „ausgeglichen“.

Auch hier entsteht ein nicht unerheblicher Schaden und „Ausgleich“ ist ein trügerischer Ersatz !

Die Lieferketten sind da kaum berücksichtigt und unter welchen Bedingungen manch Rohstoff „gewonnen“ wird,
bleibt bei allen wohlklingenden Bezeichnungen im Dunkel des globalen Handels.

Klimapositiv nun bedeutet, dass alle anfallenden CO2 Emissionen überkompensiert werden. Dass also mehr CO2 Speicher usw.
unterstützt werden, als CO2 freigesetzt wird, so dass am Ende mehr CO2 eingespart wird, als bei der Produktion und in der Lebenszeit
des Produktes freigesetzt wird.

Keiner dieser so beruhigend klingenden Begriffe ist gesetzlich geschützt und es gibt daher auch keine Standards oder Mindestanforderungen. Alle beziehen sich ausschließlich auf Treibhausgasemissionen.

Doch der Klimawandel hat diese nicht als einzige Ursache. Sie sind natürlich enorm ausschlaggebend und wenn man alles auf
CO2- Äquivalente „umrechnet“, ergibt das einen Vergleichswert mit dem man schnell die Umweltauswirkungen beurteilen kann.

Aber, es ist oft nicht ersichtlich, ob es sich „nur“ um Treibhausgasemissionen handelt oder auch anderes berücksichtigt wird,
das als CO2- Äquivalent in die Firmenbeurteilung mit einfließt. Hier fehlt also die Transparenz für die endgültige Beurteilung.

Die Strategie des Siegeldschungels findet man also auch hier, damit der eine oder andere Fehlkauf zum Profit beiträgt !
(s. Blog Siegeldschungel )

Manche werben sogar mit dem neu eingeführten Begriff umweltfreundlich. Diese Bezeichnung berücksichtigt auch andere wichtige Sachen im Stoffkreislauf und „setzt noch einen oben drauf“.
Das macht die Verwirrung nicht klarer und alle buhlen um bewusste Kunden.

Es ist eben nicht alles Gold was glänzt und CO2 ist nicht gleich CO2, auch wenn die Industrie den Eindruck vermitteln will.
Der Verbraucher muss, bis eine Änderung herbeigeführt wird, also immer noch Vorsicht walten lassen.

Man mache sich ein eigenes Bild aus möglichst vielen Informationen, beurteile selbständig
und überlasse nicht dem die Beurteilung eines „Häufchens“, dessen Verdauungsendprodukt es ist 😉
Also einer Kuh nicht das Urteil über ihren Fladen.

Es ist unglaublich schwierig und auch mir unterlaufen Fehlkäufe. Die Täuschung und Vertuschung der Werbeindustrie
(wohlgemerkt mit Psychologen) ist so irreführend und verschlagen, dass man Fehler machen muss.
Diese mache ich jedoch nur einmal und dann kommen solche Produkte nicht mehr ins Haus.
Streng nach dem Motto:

Also überlasst es nicht der Industrie, zu tun was nötig ist. Sie will, wie gehabt, Profite machen und man muss wirklich enorm aufpassen.
Denn leider ist dieses Verhalten zwar unmoralisch, aber rechtens !
Womit wir wieder bei der Politikindustrie wären, die ich schon so oft erwähnte.

Eine Firma muss gewinnorientiert arbeiten, ohne Frage. Aber es besteht ein entscheidender Unterschied in der Motivation,
ob man Gewinn erzielen oder Profit machen will !

Und genau das muss sich ändern. Je mehr sich die Mühe machen, der Werbeindustrie zu zeigen, dass wir entscheiden KÖNNEN,
was wir konsumieren, nicht mehr den alten, sterotypen Illusionen von Glück aufsitzen (Mehr Wohlstand = mehr Glück),
sondern unser eigenes Glück definieren, indem wir uns informieren, lernen und nicht mehr alles glauben, weil wir anfangen zu denken,
desto mehr Druck entsteht „nach oben“ und irgendwann müssen sie anbieten, was Gewinn bringt, statt Profit !

An uns kann man keinen Profit mehr machen, klar ?

Dafür schreibe ich, dafür durchforste ich, dafür beurteile ich Situationen, dafür …
Damit man Informationen bekommt und sich schließlich selbst ein Bild machen KANN !

Es sollte allen klar sein, dass kein industriell hergestelltes Produkt ohne vermehrte CO2-Emissionen produziert werden kann.
Hier ist also weniger viel mehr.

Insgesamt sollten weniger Treibhausgase emittiert werden, als gespeichert oder umgewandelt werden kann.
Und schon sind wir wieder bei meinem Blog über Verzicht (s. Blog: Unverzichtbarer Verzicht ) und bei meinem Blog NbS (s. Blog: NbS )

So, das war mal ein Teil meiner kämpferischen Seite 😉

Is Odil

Was wir alle bedenken sollten !

„Sprich nie etwas Böses von einem Menschen,
wenn du es nicht gewiss weißt.

Und wenn du es gewiss weißt, so frage dich:
Warum erzähle ich es ?“
(Lavater)

Es gilt

Es gibt nur die eine Chance, Klimagerechtigkeit zu wählen. Zwar hat nicht eine Partei in ihrem Programm
das 1,5° C Ziel festgeschrieben, doch unsere Kinder bitten uns darum, die Partei zu wählen,
die sich noch am ehesten in die richtige Richtung bewegt.

Die nächste politische Führung entscheidet über unser aller Leben. Und die, die den größten Teil noch vor sich haben,
können nicht wählen gehen. Sollten sie einerseits auch nicht, doch unsere „Vernunft“ hat am Geldbeutel ihre Grenzen,
da bleibt nichts übrig von Moral oder Opferbereitschaft für die Zukunft.
Kein Wunder, erheben sie so vehement ihre Stimmen und es werden immer mehr.
Und zwar alle Altersstufen !

Also müssen wir generationenübergreifend denken und klug wählen !

Wir leben im Überfluss ! Was also sollte mehr Wohlstand bringen , außer mehr unnötige Staubfänger ! 😉
Minimalismus muss nicht sein, aber Verzicht ÜBEN hilft viel (s. Blog Unverzichtbarer Verzicht )

Schnell werden Entscheidungsträger zum Spielball der Begehrlichkeiten, denn sie sind einem enormen Druck ausgesetzt.
Aber es hilft nichts, auf der Seite der Industrie, die sich der pervertierten Marktwirtschaft verschrieben hat, muss man mauern,
denn der Kampf zwischen einer Dirne (Industrie) und einem Erstsemester der Psychologie (trotz Erfahrung, die Politiker) ist ungleich.
Politiker sind noch nicht unbeirrbar gefestigt und so zu sehr von den Lobbyisten beeinflussbar.

Ich bin einen Tag vor der Wahl noch nicht ganz sicher, denn man kann von allen nur das kleinste Übel wählen.
Mit einer Chance auf moralisches Handeln, ohne Rücksicht auf Begehrlichkeiten, sondern die tun, was nötig ist.

Was aber ist nötig ? An dieser Stelle möchte ich nochmal das hervorragende Buch des Sozialwissenschaftlers Michael Kopatz, „Ökoroutine“ allen, und vor allem Politikern, ans Herz legen.
Es ist im Verlag oekonom erschienen (der hält, was der Name verspricht) und hat die ISBN- Nr. : ISBN 978-3-96238-084-7

Gestern, beim globalen Klimastreik, habe ich mit eigenen Augen sehen und erleben können,
wieviele Menschen sich Sorgen machen und bereit sind, auf die Straße zu gehen, bzw. sich spontan anzuschließen.

In einem Vorfall, wurden die Angst, die Sorgen um die Zukunft und die ohnmächtige Verzweiflung unserer „Kinder“ deutlich.
Aus Rücksicht auf das Wohlergehen der Demoteilnehmer, wurde die „freie Rede“ abgesagt. Ein Teilnehmer, ergriff trotzdem,
ohne Mikro, das Wort und bat alle Wahlberechtigten darum, für sie zu wählen.

Genau darum bitte ich nun auch alle. Behaltet das Wohl und die Zukunft der nächsten Generation im Hinterkopf, wenn Ihr wählt.
Wie gesagt, der Politzirkus ist im Endspurt und niemand konnte sich in dieser zukunftsweisenden Frage, glaubhaft profilieren.
Obwohl alle versucht haben den Spagat zwischen Industrieversprechen und Volksversprechen hin zu bekommen.

Zwischendurch wurde die Berichterstattung über den Wahlkampf duch ein unglaubliches Verbrechen
und traurigerweise die Folge der progredienten Assifikation (da hab‘ ich einige Memes dazu) unterbrochen.

Wir alle müssen gegensteuern und unseren Kindern Empathie und moralische Werte vermitteln, sonst wird das zunehmen.

Es sind Kindermenschen entstanden !

Gerade habe ich ein anderes Meme in Arbeit, das traurigerweise wieder dieses Thema behandelt, außerdem habe ich einen Kontakt
nicht vertieft, weil ich beim ersten Treffen plötzlich mit abstrusen, durchgeknallten Theorien konfrontiert war.
(s. Blog Kreuzdenken )

Wer diese Spinner nicht „bekämpft“, also wenigstens kritisiert, kommt nicht in meine Nähe. Man sollte schon den Mumm haben,
dieses Leben zu bestehen, ohne Ja- Sager zu werden. Was leider oft genug in roher Gewalt gipfelt.

Eine bessere Welt kommt aber nicht alleine oder nur durch Gesetze. Diese werden sowieso in zunehmenden Maße sehr großzügig ausgelegt. Es muss etwas in uns geschehen. Ein berühmter Kopf sagte einmal:

„Es gibt keinen Wandel um uns,
ohne einen Wandel in uns !“

Wir müssen alle unser Verhalten ändern und die Gesetze müssen es uns erleichtern. Wenn es komplizierter ist, anständig zu leben,
nimmt man eben das Diktat des Vorhandenen. Das ist ein natürlicher Reflex.
Da sind wir wieder bei der „normativen Kraft des Faktischen“, wie Georg Jellinek es nannte.

Nur wir können einen Unterschied machen !

Is Odil

Heute ist sogar ein passender Spruch zu den „Wutbürgern“ im Kalender:

„In der Wut verliert
der Mensch
seine Intelligenz.“

(Albert Einstein)