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Das Titelbild veranschaulicht die Art unseres „Lernens“ in jedem Bereich. Wir bewegen uns seltenst
direkt auf das Ziel zu. Die meisten von uns können sich nicht einmal ein Ziel setzen.
Wahre Ziele entstehen erst durch Kenntnis vieler Anschauungen.
Das kollektive Wissen ist da ein wertvoller Schatz !
Damit meine ich nicht so profane Ziele wie : Traumgewicht, Traumfigur, Traum …, sondern tatsächlich wichtige Ziele.
Wir glauben, wir bewegten uns auf gerader Linie, um z.B. einen Dübel im gebohrten Loch zu versenken.
Tatsächlich aber bewegen wir unsere Hand, wie oben dargestellt, in immer engeren Grenzen. Wir „zittern“ quasi auf das Bohrloch zu.
Genau so, verhält es sich mit den Zielen im Leben. Das Wichtigste ist das Ziel selbst, um zu wissen, wohin die „Reise“ geht.
Dafür müssen wir aber tiefer in uns nachforschen, denn sonst merkt man zu spät,
dass das so schnell gefasste Ziel, gar nicht erstrebenswert ist und die gesamte Energie, es zu erreichen,
für die Katz war.
Kurzum, wir müssen rausfinden, was wir wollen und nicht nur, was wir gerade möchten.
Ich habe die Schwierigkeit dabei, schon in mehreren Memes erwähnt.
Um nämlich herauszufinden, was man wirklich will, müssen wir unser langsames Denken trainieren
und so die oberflächliche Beurteilung unseres Lebens verlassen.
Uns also endlich über wichtige Dinge Gedanken machen ! (s. Blog Trotzdem)
Das meditieren über die Belange unseres Lebens, hat das Titelbild und den Wunsch darüber einen Blog zu schreiben in mir „ausgelöst“.
Ich kann vieles aufzählen, was nicht in Ordnung ist, bleibe aber „Rufer in der Wüste“,
wenn sich die Geisteshaltung nicht grundlegend ändert.
Also halte ich es, wie Paul Debes es ausdrückte:
„Lehre die Menschen,
anders zu denken,
und du wirst sie nicht zwingen brauchen,
anders zu handeln !“
Es hilft unserer Erde wenig, wenn die Menschheit nicht umdenkt, denn viele gute Maßnahmen werden in Debatten darüber,
ob es denn überhaupt einen Klimawandel gibt, aufgerieben.
Diese extremen Menschen verunsichern die Menschheit zusätzlich und viele „schnelle Denker“ (Dumpfbapfen ! 😉 )
wählen aus „Protest“ eine Alternative (Wortspiel beabsichtigt), die wertvolle Zeit verstreichen lässt.
Die Situation ist dramatisch und die Klimaerhitzung galoppiert. Sie schreitet schneller voran, als wir befürchtet haben
und die Menschheit hat keine Zeit, sich mit Leugnern, Zweiflern und Besserwissern herumzuschlagen.
Es bringt nichts, sie überzeugen zu wollen. Fakt ist, wir alle müssen unseren Konsum überdenken.
Das klappt am besten, wenn wir verzichten können (s. Blog Unverzichtbarer Verzicht und Meme Verzichten).
Dann nämlich erreichen wir die innere Freiheit entscheiden zu können, wie wir leben wollen,
was wir „brauchen“ und endlich ehrlichen Firmen den Vorzug zu geben. Dann glaubt man kein Greenwashing mehr und entscheidet selbst,
ob etwas den eigenen ethisch/moralischen Grundsätzen entspricht und es wert ist, konsumiert zu werden.
Gefangen an der Oberfläche des Denkens, bricht für uns die Welt zusammen, wenn wir verzichten müssen.
Darum müssen wir Verzicht ÜBEN ! Es dauert eine Weile, bis wir uns daran gewöhnt haben.
Erfahrungsgemäß dauert die Angewöhnung eines neuen Verhaltens ca. 3 Monate. Eine schlechte Angewohnheit etabliert sich schneller
(wegen der Reizung des Belohnungssystems), worin ein weiteres Problem liegt.
Wie gut das funktioniert, zeigt ein Versuch. Eine KI und ein mit Neuronen bestückter Chip sollten das einfache Spiel „Pong“ lernen.
Es war eines der ersten Computerspiele und bestand nur aus je einem Balken für die Spieler und einem „Ball“, der an diesem abprallte.
Simpelste Anfänge der Spieleprogrammierung also.
Die Neuronen erhielten je pro „erfolgreicher“ Platzierung des Balkens eine positive Stimulans (wie in Hirn eben).
Innerhalb von nur 5 Minuten lernten sie den Balken so zu platzieren, dass der „Ball“ zum Ggener gelenkt wurde.
Die Ki brauchte deutlich länger.
Es geht also darum, sich unempfänglicher für die Fallen des Wollens zu machen und Nachzudenken,
bevor man etwas tut oder sich eine Angewohnheit zulegt.
Wir können uns eine neue Angewohnheit leichter mit ermutigenden, positiven Vorstellungen der neuen Angewohnheit, zu eigen machen.
Haben wir sie uns angewöhnt, hat die alte, schlechte Angewohnheit keine Macht mehr über unseren Geist !
Das Wissen verblasst und Gen Z ist die erste Generation, die von „wehrlosen“ Menschen,
die vom Überwachungskapitalismus geformt, erzogen wurden und die schlicht nichts anderes kennen,
als die gnadenlose Scheinwelt der digitalen Medien. Ihre Eltern haben ihnen gegenüber kaum Widerstandskräfte entwickelt und ihnen so
das „Ausgeliefertsein“ vorgelebt.
Sie definieren ihren Selbstwert darüber, wie andere auf sie reagieren. Wir kennen die Phase der Pubertät, in der wir keine eigene
und klar definierte Persönlichkeit haben. Aber heutzutage ist es komplett anders.
Über 30- Jährige hatten zumindest einen gelegentlichen Kontakt mit den Resten kollektiver Weisheit,
aber zu wenig, als das sie sich veranlasst sahen, diese an ihre Kinder weiterzugeben.
So definieren sich junge Menschen meist daran, wie sie im Netz wirken.
Lange bevor es die verhängnisvolle Erfindung von (a)social media gab, schrieb der Entwicklungspsychologe Ralph Kegan
über die adoleszente (heranwachsende) Erfahrung,
dass „unabhängig von der Zuneigung anderer, kein Selbst existiert.“
Prof. Shoshana Zuboff schreibt in ihrem Buch:
„Man neigt dazu, durch den sozialen Vergleich zu funktionieren, was einen zur leichten Beute für Manipulationen macht ,
schließlich hat man kaum Verteidigungsmechanismen gegen sozialen Druck und andere Formen von sozialer Einflussnahme.“
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3)
Aufgabe einer Erziehung ist es:
Eine Person heranzubilden, die ihre Beziehungen hat,
statt einer Person, die ihre Beziehungen ist.
(nach S. Zuboff)
Doch dafür hat es in der digitalen und realen Welt zu wenig ethisch/moralischen Input.
Sie haben keine Orientierung und halten sich eben an dem fest, was zur Verfügung steht.
Dem Ego und (a)social media.
Es lastet ein enormer Druck auf ihnen und die meisten sind nicht in der Lage, ein gesundes Weltbild zu vermitteln.
Um die volle Dramatik des „aufwachsen müssens“ in dieser Welt zu veranschaulichen, hier ein von Shoshana Zuboff zitiertes Zitat
aus ihrem Buch (Link oben), des Portraits eines dreizehnjährigen Mädchens im Rahmen einer Serie der Washington Post von 2017:
„Das Mädchen hat Geburtstag, aber ob sie sich darüber freuen soll, hängt allein davon ab, ob die Freundinnen Photos von dem Ereignis
auf ihren Seiten posten. Mögen sie sie, oder nicht ? Sie scrollt, wartet darauf, dass die kleine Messagebox erscheint.“
Um die Jahrhundertwende schrieb Dr. G. Stanley Hall über die schwierige und verletzliche Zeit der Pubertät:
„Einige scheinen eine zeitlang keinerlei innere Ressource zu finden, vielmehr scheint ihr Glück in geradezu kläglichem Maße
von ihren Kameraden abhängig zu sein.“
Genau da setzen Werbepsychologen und Entwickler von (a)social media an und nutzen diese Verletzlichkeit für ihre Zwecke aus. Die da sind: Gewinnmaximierung durch Ausnutzung psychologischer Schwäche ! Natürlich nie so explizit benannt.
Ich mag klingen, wie einer, der sich „nur auskotzt“.
Aber ich selbst bin Opfer eines falsch vorgelebten Weltbildes und muss mir das „Normal“ erst aneignen.
Nur ist es ist unglaublich schwierig, denn
So habe ich kaum Beispiele und nähre mein „Normal“ mit Philosophien und Meditation. Der Mensch ist stetigem Wandel unterworfen, manche haben mehr Gelegenheit zur Introspektive (Innenschau) und bei ihnen geht es schneller, während manche oberflächlich leben
und sich im wahrsten Sinne des Wortes, keine Gedanken machen. Bei ihnen ist kaum eine Veränderung zu erkennen.
Nach dem I Ging (chin. Orakel), ist Leben Wandel. Wer also stehenbleibt, lebt wenig, bis gar nicht.
Das ist das eigentliche Problem, des „Altersstarrsinns“.
Es liegt auf der Hand, dass wer bewusst lebt und Wandel als Leben erkennt, auch anders mit Ressourcen umgeht.
Man hat gelernt, zu verzichten, ist wenig anfällig für die Versprechen der Werbepsychologen,
nimmt sich die Freiheit, beim Konsumzirkus nicht mitzumachen und, wie Shoshana Zuboff es ausdrcückt,
„Sand im Getriebe“ zu sein. Man entscheidet selbst, welche moralischen Werte für einen gelten
und versucht sie so gut wie möglich umzusetzen.
Ich könnte noch viel „philodoofieren“, lasse es aber für heute gut sein.
Denkt über Euer Leben nach !
Is Odil
Noch ein paar Gedanken zum „Glück“.
„Das Geheimnis des Glücks
liegt nicht im Besitz,
sondern im Geben.
Wer andere glücklich macht,
wird glücklich.“
(André Gide)
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