Nein, das ist nicht übertrieben ! Denn erst die Einzigartigkeit der Eigenschaften dieses Elementes,
angefangen von der Art seines Vorkommens in allen drei Aggregatszuständen,
bis hin zur Unverzichtbarkeit für das Leben an sich, erhebt dieses Element in die Kategorie Wunderstoff.
Fangen wir kosmisch an. Es gibt eine Art „Komfortzone“ (habitable Zone [s. Wikipedia]) um die Sonne.
Innerhalb dieser kommt das Element Wasser, bedingt durch die natürlichen Temperaturunterschiede auf einem Planeten
in allen drei Aggregatszuständen vor. Also in fester, flüssiger und gasförmiger Form.
Flüssiges Wasser ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass überhaupt Leben entstehen kann.
Eine Umlaufbahn, die zu nah an der Sonne ist, führt dazu, dass sämtliches Wasser des Planeten dampfförmig ist,
worin sich kein Leben entwickeln kann.
Zu weit von der Sonne entfernt, und alles Wasser wäre gefroren,
worin sich auch kein Leben entwickeln könnte.
Also alleine unsere kosmische Stellung begünstigte die Entwicklung des Lebens, indem es dem Wunderstoff Wasser ein Vorkommen als Eis,
als flüssiges und dampfförmiges Wasser ermöglichte. Im flüssigen Wasser nun, haben sich, weil es ein universelles Lösungsmittel ist,
Stoffe gelöst und sie kamen einzeln, als Atome (Ionen) in diesem Element vor.
Dadurch, dass es flüssig war, wurde es stetig durchmischt und die Stoffe konnten sich gemäß ihrer „Elektronegativität“
(chem. Fachbegriff für die „Reaktionsfreudigkeit“ eines Stoffes, s. dort) zusammenfügen.
Dazu hatten sie genügend Zeit, denn es gibt starke Argumente, die aussagen, dass das Wasser der Erde sogar älter ist, als die Sonne selbst
(s. mdr wissen)
Daraus entstanden erste Aminosäuren und die Evolution nahm ihren Lauf, bis heute (sie geht auch heute noch weiter !)
und wir sind noch lange nicht das Ende der Entwicklung.
Es sei denn, wir sorgen weiter für gravierende und schnelle Veränderungen der Lebensbedingungen,
die das Ende unseres bekannten Lebens bedeuten.
Aber die Evolution hat kein „Zeitgefühl“ und sie nimmt ihren Lauf,
egal, wie lange es dauert und es hat genügend Arten, die sich weiterentwickeln könnten.
Erst durch die Lösungsfähigkeit flüssigen Wassers ist also Leben entstanden und hat in der Folge auch Organismen hervorgebracht,
die im oder am Eis leben (s. Blog One). Es entstanden auch sogenannte Extremophile („Extreme liebende“ A.d.R.),
die sogar im kochend heißen Wasser der Geysire wachsen können.
Die sogenannte „Dichteanomalie“ des Wassers hat die Entwicklung und Erhaltung des Lebens begünstigt.
Sie sorgt dafür, dass Wasser bei 4°C die größte Dichte hat, so dass stehendes Wasser eine schwimmende Eisschicht bildet
und das Gewässer von oben her zufriert.
Nun hat aber Eis, eine isolierende Wirkung, so dass mit zunehmender Dicke der Eisschicht, die Vereisung des Wassers verlangsamt wird,
bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat und schließlich 4°C warmes Wasser mit einem isolierenden „Deckel“ aus Eis entsteht.
In diesem „warmen“ Wasser nun, kann Leben, ohne Schaden zu nehmen, überwintern.
Um nach dem Abschmelzen des Eisdeckels wieder „durchzustarten“ und aktiver zu leben
(höherer Stoffwechsel, Fortpflanzung, Fressfeinden ausweichen, …).
So also konnte sich das anfängliche Leben halten und musste nicht jedes Jahr neu anfangen.
Das hat zu einer kontinuierlichen Evolution verschiedenster Lebensformen geführt,
die sich an unterschiedlichste Lebensräume angepasst haben.
Soweit also flüssiges und gefrorenes Wasser. Aber das dampfförmige Wasser ist ebenso ein wesentlicher Teil des Wasserkreislaufs.
Erst durch den dritten Aggregatzustand, ist ein Kreislauf überhaupt möglich
und so kann Wasser über den ganzen Planeten zirkulieren und wird nicht durch Festland gehindert, wie die Strömungen.
Die Kraft und die Wärme die es aus der Sonne „zieht“, stößt den Motor unseres Wetters und der globalen Meeresströmungen an.
Wie in einem herkömmlichen Motor, setzt sich die treibende Kraft aus verschiedenen, sich ergänzenden Kräften zusammen :
Winde, Temperaturunterschiede, unterschiedliche Salzgehalte (s. thermohaline Zirkulation im Blog One o.), …
Wie schon erwähnt (s. z.B. Blog One o.), kann Wasser ohne natürliches Gefälle keine Distanzen überwinden
und erst durch Verdunstung, gelangt die Feuchtigkeit des Meeres weit bis ins Landesinnere.
So beeinflussen entfernteste Ereignisse, den örtlichen Wasserkreislauf und damit das Leben an sich !
(z.B. Golfstrom ==> Nordpolareis ==> Wale).
Und Wasser kann in der Tat noch viel mehr. So „drücken“ Niederschläge, Höhenwinde an den Boden,
so dass es dort sogar stürmisch werden kann. Der Kreislauf des Wassers, beeinflusst auch die Atmosphäre
und verändert die vorherrschenden Niederschläge entsprechender Breiten
(s. Biopumpe Blog Fakten, keine Meinungen), so dass es in Gebieten regnet, die „eigentlich“ regenarm sein sollten.
Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hat seine Wurzeln im Wasser, besteht großteils daraus
und ist auf eine regelmäßige Versorgung damit angewiesen.
Verschiedene Lebewesen haben verschiedenste erstaunliche Techniken entwickelt,
um an dieses lebenswichtige Element zu kommen.
Wasser ist ein so essentieller Stoff des Lebens, dass sogar wir Menschen, wochenlang ohne feste Nahrung auskommen können,
aber nur wenige Tage ohne Wasser. Ohne die Verdünnung unseres Blutes mit Wasser, kommt unser gesamter Stoffwechsel durcheinander
und so dauert es nicht lange, bis wir an den Folgen sterben.
Durch die sogenannte Wärmekapazität (die Fähigkeit, Wärme zu speichern ! A.d.R.) des Wassers,
kann es enorme Energiemengen der Sonne aufnehmen und lädt die Atmosphäre entsprechend auf.
Höhere Temperaturen bedeuten mehr Wasser und Energie in der Atmosphäre,
die sich in immer heftigeren Gewittern entladen.
Das führt unweigerlich zu Überschwemmungen und unsere jahrzehntelange Art zu wirtschaften, hat den Boden verdichtet,
das Bodenleben erstickt und vergiftet, die Durchwurzelung, die Bauten und Gänge reduziert
und wir haben die Böden mit einer wasserabweisenden Schicht versehen (Gülle).
Unsere (Un-)Art zu wirtschaften, erschwert das Versickern des Wassers von Starkregenereignissen,
die immer öfter vorkommen. Ein Vergleich mit dem Ahrtal macht es deutlich.
Vor über 100 Jahren gab es ein ähnlich starkes –Regenereignis in der Region, doch stiegen die Pegel nicht so stark an wie 2021
und die Schäden waren um Einiges geringer.
Das zeigt, wie sehr die Bodenversiegelung für Profit ins Gewicht fällt und welche Summen nötig sind, Schäden zu beheben.
Viel, VIEL, günstiger (nicht nur billiger) ist es, in dieser Region, den Boden gutzumachen, damit Wasser vor Ort versickern kann
und es nicht oberflächlich abfließt und für Überschwemmungen sorgt.
Außerdem wird so das lokale Grundwasser wieder an den Wasserkreislauf angekoppelt und kann sich auffüllen.
In meinem Blog Boden gut machen, habe ich die Zusammenhänge beschrieben. Selbst die Rolle von Exkrementen unseres Viehs,
habe ich im Blog Lebensborn beschrieben. Wir müssen anders und damit besser wirtschaften.
Die Art, wie wir etwas tun, hat Einfluss darauf, was auf und zurückfällt.
Es ist ein universelles Gesetz, das immer mehr verloren ging , bzw. die meisten wussten es nicht zu deuten und die Industrie hat uns ihre „Werte“ eingepflanzt.
Sie pflanzt munter weiter und wir müssen endlich verstehen, dass deren Ziele nicht unsere sind, nicht sein können
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3).
Wir wollen, vereinfacht gesagt, leben, während sie Profit anstreben. Wozu frage ich mich, Reichtümer können per se nicht glücklich machen
(s. Blogs Glück der Blog, Zufriedenheit). Reiche sind mittlerweile so gelangweilt,
dass sie 450 000 $ für einen Kurztrip in den Weltraum ausgeben (15 min),
nur um zu sehen, wie klein und verletzlich unser Planet ist.
Diese Erkenntnis kann man auch aus Daten gewinnen. Man muss sich interessieren und informieren
und alle Einzelheiten zum großen Ganzen zusammenfügen.
Für die Perspektive eines Außenstehenden, genügen philosophische Gedanken, geistige Bildung allgemein
und man übe sich in Rhetorik, denn da finden Gedanken Ausdruck und neue entwickeln sich !
Ja, es ist einfacher, sich derbe Eindrücke zu verschaffen, aber man hat mehr davon, wenn man sich Erkenntnis erarbeitet !
Vor allem, beschäftigt man sich länger mit Erkenntnis !
Anstatt, dass eine Person durch die Erlebnisse eine andere Sicht der Dinge bekommt,
könnte man diese Unsummen für angemessene Bildung, also die Bildung in Kultur und Geisteswissenschaften investieren
und so tausenden ein „Erlebnis“ ermöglichen.
Doch Erkenntnis ist aus der Mode und man erzählt seine Erlebnisse lieber.
Dumm daran ist nur, dass man sich beeilen muss, diese Erlebnisse, die zu Erkenntnis geführt haben, mit vielen zu teilen.
Denn das Leben ist kurz und man erreicht vergleichbar wenige Menschen, vor denen man prahlen kann.
Wer Interesse an Erkenntnis hat, sucht diese (oft das ganze Leben). Die Beschäftigung mit geistiger Reifung, bringt uns allemal mehr,
als jede noch so krasse gekaufte Erfahrung, die man ohnehin nur konsumiert.
Jetzt bin ich doch wieder in die Philosophie abgerutscht, hoffe es war kein zu großer Sprung ! 🙂
Is Odil
Heute wieder starker Tobak im Kalender, deshalb ein Spruch aus dem Gedächtnis:
„Ein Tor mag
immer die Wahrheit sagen.
Der Weise jedoch,
zur rechten Zeit.“
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