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Im Blog Anthropozän, habe ich das Wettergeschehen und die Strömungen der Erde beschrieben.
Im Titelbild sind die Wetterzellen der Erde noch einmal schematisch dargestellt.
Links in Richtung Pole und rechts am Äquator. Auf der anderen Hemisphäre natürlich seitenverkehrt ! 😉

In Europa befinden wir uns in der Ferell- Zelle (in gemäßigten Breiten). Die Druckunterschiede entstehen durch Temperaturunterschiede.
Nochmal im Einzelnen :
Die hohe Sonneneinstrahlung (der steilere Winkel der Strahlen), sorgt für eine starke Erwärmung in äquatorialen Breiten (Hadley- Zelle),
wodurch die warme Luft nach oben strömt.

Aus nördlicheren (in der südl. Hemisphäre südlicheren) Breiten strömt kühlere Luft bodennah nach.
Denn die „platzmachende“ Luft erzeugt einen Unterdruck. Es wird weitere Luft angesaugt.
Dadurch wird die äquatoriale Luft, die sich in der Atmosphäre abkühlt nach Norden „gesaugt“
und da sie nun kühler, also schwerer ist, „fällt“ sie in die Lücke, die die nach Süden strömende Luft hinterlässt
und es entsteht ein Kreislauf (die Hadley Zelle).

Ähnliches geschieht in der angrenzenden Zelle, nur eben spiegelverkehrt.
Die fallende Luft der Hadley- Zelle „reißt“ die angrenzenden Luftmassen mit, so dass damit die Drehrichtung vorgegeben ist,
weil die Einstrahlung der Sonne nicht mehr so stark ist (flacherer Winkel), kann sie nicht „dagegen anstinken“ 😉 .
So entsteht die Ferell- Zelle. Ebenso (und wieder andersherum), entsteht die Polarzelle.

Jeweils an den Grenzen dieser „Windzellen“, entwickeln sich die Jet- streams,
die die entstehenden Hoch- und Tiefdruckgebiete weitertransportieren.

Ausnahme bildet hier die arktische Zelle, da wird der Jetstream nur von der zirkulierenden Luft und der Drehung der Erde angetrieben.
Darum ist hier der Jetstream innerhalb der Zelle, wohingegen sie sonst eben von den Strömungen an den Rand gedrängt werden.

Durch die Erderhitzung, nimmt jedoch der Temperaturunterschied der Zellen ab.
Dadurch zirkuliert die Luft langsamer und die Jetstreams schwächen sich ab.
Die Hochs und Tiefs ziehen also langsamer über die Erde.

Zusätzlich zu den Strömungen, wirkt noch die Corioliskraft (durch die Erddrehung) auf die sich bewegenden Luftmassen ein
und „zwingt“ die Druckgebiete in ihre typische Drehrichtung.
Und wie bei einem Chaospendel zu sehen ist,

verhält sich ein System mit mehr als zwei Parametern unvorhersehbar.
Zwei Parameter kann man noch berechnen, drei verhalten sich jedoch so unberechenbar,
dass man keinerlei Vorhersagen treffen kann.

Und das Wettersystem hat viele es beeinflussende Parameter (Sonneneinstrahlung, Landbeschaffenheit, aufsteigende Luftströmungen [Bärte],
bodennahe Luftströmungen, Fallwinde, Corioliskraft, Meerestemperatur [auch z.T, Sonneneinstrahlung], Meerestiefe, …).
Um nur ein paar zu nennen, wobei die Meerestemperatur ihrerseits von x Parametern abhängt.

Also völlig „undurchsichtig“ und es müsste allen klar sein, dass die kleinste Störung im Gleichgewicht, das ganze verschiebt !
Und der homo oeconomicus stört nicht nur einen Parameter.

Text von Udo Lindenberg : „Immer lustig und vergnügt, bis der Arsch im Sarge liegt !

Das Strömungsgeschehen ist sehr komplex und kann nur schematisch beschrieben werden, denn wo, wie lange oder wie schnell,
welches Druckgebiet, wohin zieht, hängt von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab, dass eine Vorhersage unmöglich ist.
Auch wenn sie immer zutreffender werden, kann man eben nur Wahrscheinlichkeiten angeben.

Durch die langsamere Geschwindigkeit (s. Blog Anthropozän o.) verweilen die Wetterzellen lange an einem Ort
und haben natürlich extremere Auswirkungen, weil ein Wetterwechsel länger dauert.
Das alleine wäre schon schlimm genug, denn sowohl Sonne, als auch Regenereignisse wirken länger auf eine Region ein,
wodurch Dürren oder Überschwemmungen entstehen.
Aber, wir haben das Klima in den letzten Jahrzehnten derart durcheinandergebracht,
dass die Summe kleiner Einwirkungen jetzt eine große Wirkung auf das gesamte System hat.

Die Dynamik der Hochs und Tiefs verschiebt sich zusehends, denn der Temperaturunterschied wird immer geringer,
weil sich die Luft an den Polen stärker erwärmt, als die am Äquator. Und wie immer, hat es globale Auswirkungen,
hat Einfluss auf die globalen Strömungen, die für einen Temperaturausgleich sorgen,
Hat Einfluss auf Flora und Fauna im Meer und an Land, auf unser Wetter, auf unser Leben, …!
Das globale Wettergeschehen verschiebt sich. Da sage nochmal einer, wir könnten kein Wetter machen 😉 .
Das tun wir bereits seit Jahrzehnten, aber eben nicht so, wie es uns gefiele !

Pro Grad durchschnittlicher Erwärmung der Erde, können 7 % mehr Wasser in der Atmosphäre gelöst werden.
Dieses mehr an Wasser führt zu stärkeren Regenereignissen, die zudem noch länger an einem Fleck bleiben.
Seit einigen Jahren schon hat der Regenradar der Wetterkarten neue Farben für Extremniederschläge.

Auch verlangen Wissenschaftler schon geraume Zeit nach einer Erweiterung der gebräuchlichen Saffir- Simpson Hurrikan Skala (s. wikipedia).
Denn es kann nicht nur mehr Wasser in der Atmosphäre gelöst werden wenn sich der Planet erwärmt,
sondern die Atmosphäre nimmt auch mehr und mehr Energie auf, so dass Stürme nicht nur nasser, sondern zugleich auch heftiger werden.

Das alles trifft auf Böden, die durch unsere Art der Bewirtschaftung im falschen Geist, verdichtet und mit Gülle versiegelt sind.
Auf denen eine instabile, auf Masse gezüchtete Pflanzendecke ist, die von den Wassermassen entwurzelt wird
und so keinen Widerstand entgegenbringt (s. Boden gut machen u.a.) und dessen Bodenleben gegen null tendiert,
also keine Gänge, Hohlräume etc. enthält, die Wasser versickern lassen könnten.

Wir müssen unser System umstellen, und zwar schnell, denn uns läuft die Zeit davon : s. CO2 Uhr

Wer immer noch Zweifel an der Erderhitzung hat, sollte sich mal ansehen, wie sich verschiedene Parameter entwickelt haben
und sich überlegen, ob das mit natürlichen Schwankungen zu erklären ist: s. Climate time machine (NASA)

Ist in Englisch, aber es spricht eine deutliche Sprache, die alle verstehen sollten !

Nachfolgende Generationen haben viel zu tun und wir fangen am besten sofort an.
Wenn alle nur eine Kleinigkeit tun, ergibt das in Summe einen großen Effekt.
Bereits seit 1992 gibt es den jährlichen World Ocean Day der UN, immer am 08. Juni (Morgen !!!).
Diesmal ruft orangeocean (deswegen komme ich drauf) zu einer challenge auf (wer Instagram hat, kennt das).

Bevor ich auf die Seite verlinke, eine kurze Beschreibung. Kauft an diesem Tag (an möglichst vielen Tagen ! A.d.R.),
plastikfrei ein (Stoffbeutel, unverpackt, …), macht davon ein Photo und teilt es mit dem hashtag #heuteplastikfrei auf Instagram.
Das motiviert andere, sich damit auseinander zu setzen.

Wer also mitmachen will, hier hat es mehr Infos, als ich mitteilen könnte:

orangeocean

Außerdem  seien meine Downloads empfohlen, um im eigenen Umfeld etwas tun zu können. Wir dürfen nicht auf die Industriepolitik warten.
Dieses System ist zu träge für die galoppierende Klimaerhitzung.
Also fangt an, etwas zu tun (s. alternative Haushaltsmittel, SpartippsKühlung bei Bruthitze u.a.).

Wer an der Challenge teilgenommen hat, ist vielleicht auf den Geschmack gekommen, denn man kommt vom Grübeln
über die verfahrene Situation, ins Handeln. Und handeln ist allemal besser,
als so lange zu grübeln, bis man vom Problem überrollt wird.

Ich selbst kann aus hier dargelegten Gründen (s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“,
ISBN 978-3-593-50930-3) nicht an der Challenge teilnehmen, denn ich habe kein handy.
Aber ich tue auch so schon viel (s. Blog Actions) und brauche keine Challenge, um mich zu ändern !

Apropos Handeln:

Es hat sage und schreibe 20 COPs gebraucht, bis CO2 als Klimakiller in den Fokus rückte.
Ich verweise nur noch einmal auf den Bericht von 1972 des Club of Rome (s. Club of Rome)
oder die Exxon Studie (s. Blog Klimaverbrecher).
Wir können uns nicht rausreden von wegen, wir hätten es ja nicht wissen können.

 „Ja, gleich !“

Nein, sofort, und zwar alle, nach ihren Möglichkeiten und in ihrem Umfeld, denn die Zeit läuft uns davon (s. CO2 Uhr o.)

Es ist überlebenswichtig, dass wir so viel wie möglich tun. Und zwar bevor die lahmende Industriepolitik irgendetwas tut.
Wir können nicht darauf warten, bis etwas vorgeschrieben wird. Wir müssen selbst und eigenverantwortlich handeln und zwar jetzt.

Is Odil

Was zum Denken im Kalender :

„Die Illusion der Beständigkeit ist es,
die uns an Gefühlen, Erfahrungen und Menschen
festhalten lässt, als wären sie uns eigen.

Wir kämpfen,
um die Welt festzuhalten und doch
vergehen die Tage wie eine Luftspiegelung,
wie ein Traum.

Weise zu leben,
ist nur dann möglich,
wenn wir die Wahrheit der Unbeständigkeit
akzeptieren.“
(Jack Kornfield)