Darum geht es hier: Zufriedenheit

Zufriedenheit

Wer mich kennt weiß, dass mir sowohl die Gesundheit des Planeten, als auch unsere geistige Gesundheit
am Herzen liegen. Es klingt abgedroschen, aber wir können nicht gesunden (ganz werden ! A.d.R.),
wenn uns die Gesundheit des Planeten nicht am Herzen liegt (s. Blog Notwendig )

Diesmal geht es um das große Thema Zufriedenheit,
die untrennbar mit dem Glück (s. Blog Glück der Blog) verbunden ist.
Es geht nicht darum Glück zu haben, sondern Glück zu empfinden.

Das ist von Mensch zu Mensch verschieden, denn je nachdem, wie man aufgewachsen ist
und welche Beispiele man während seines Lebens hatte, empfindet man anders.
Entsprechend ist man auch mit jeweils anderem zufrieden !

Verschiedene Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen (s. ardalpha).
Festzuhalten ist allerdings, dass mehr materieller Besitz
nicht automatisch zu entsprechend größerem Glücksempfinden beiträgt.

Wohl trägt materieller Besitz, bzw. die Verfügbarkeit der Mittel die man benötigt, das tun zu können was zum eigenen Glück beiträgt,
in gewissem Maß zum Glücksempfinden bei.
Zufällig kann ich ein Lied davon singen, denn seit meiner Hirnblutung (manche entsinnen sich vielleicht ! 😉 ),
bin ich permanent dabei, Mangel zu verwalten und kann nicht einfach tun, was ich will, bzw. was mir guttut.

Allzu leicht bleiben Entspannung, Beziehungen, „Seele baumeln lassen (Urlaube sind schon seit 13-14 Jahren nicht mehr drin), …,
auf der Strecke, nur um „überleben“ zu können. Man braucht, für die sogenannte „soziale Teilhabe“ einfach genügend Mittel,
um nicht immer ablehnen zu müssen, wenn sich Freunde zum Stammtisch o. ä. treffen, man sich spontan auf einen Kaffee trifft
oder sonstige, nicht private Zusammenkünfte. An Kultur ist gar nicht zu denken.

Sehr schnell vereinsamt man, weil man sich immer darum kümmern muss, genug zum Leben zu haben.
Es sind erhebliche geistige Anstrengungen nötig, um dem Geist andere und kostenlose Formen der Entspannung und „Bestätigung“ zu geben.

Denn „gönnt“ man sich einmal etwas, muss man es am Monatsende büßen. Gefährlich ist, dass ständig Triebe geweckt werden
und man zusehends verzweifelt, weil man will, es aber nicht „drin“ ist.

Ist das Verlangen auch nach reiflicher Überlegung noch vorhanden, hat man genug Antrieb, auf die Anschaffung zu sparen.
Das gelingt nur, wenn man sozusagen Verzicht übt (s. Blog Unverzichtbarer Verzicht). Dann gelingt es leichter !

Neben genügenden finanziellen Mitteln kommt die, in der Psychologie so genannte, Selbstwirksamkeitsüberzeugung zum Tragen.
Das bedeutet, die Erfahrung zu machen, dass man durch eigene Anstrengung, etwas verändern kann.
Im besten Fall macht man das bei sich selbst mittels langsamen Denkens (s. Blog Trotzdem u.a.).

Oft in Form von „Kreativität“, in der man sein Verhalten dem Ziel anpasst und immer besser wird dabei,
sein Handeln mit seinen Zielen zu vereinen.
Etwas zu bauen, etwas anzubauen, etwas zu malen, zu Photographieren, zu Wandern,…

Alle diese „Hobbies“ erzeugen Glücksmomente, denn mit Erreichen eines Zieles, erfolgt eine Bestätigung,
die ganze Glückskaskaden in unserem Gehirn auslöst (Dopaminausschüttung).
Außerdem sind darin viele Gelegenheiten zum meditativen Tun enthalten, in denen wir unseren Geist „spielen schicken“,
wie ich es gerne nenne, weil geistige Kapazitäten frei werden.

Apropos, die humoristische Definition von Hobby ist:
Mit maximalem Aufwand, minimalen Nutzen zu erzeugen.“ 😉

Das führt unweigerlich zur Ausbildung von Vorstellungen und „Problemlösungen“, die wir in den kreativen Prozess
und gegebenenfalls in unser Leben integrieren können.

Wir passen unser Handeln also unserem Wollen an. Das geht u. a. auch mit langsamem Denken (s. abermals Blog Trotzdem).
Je näher unser Handeln unserem Wollen kommt, desto ausgeglichener, glücklicher und zufriedener sind wir mit uns und unserem Leben.

Durch gewohnheitsmäßiges „Einstreuen“ dieser Erlebnisse, können wir erheblichen Einfluss darauf nehmen, was wir brauchen,
um zufrieden zu sein. Krasses Beispiel wäre das Empfinden von festem Boden.
Für einen Ertrinkenden ist ein schwimmendes Objekt genug „fester Boden“,
während ein Bergmann bei einem Bergsturz lieber weniger festen Boden hätte ! 😉

Um Verzicht üben zu können, sei bewusstes Fasten in jeder Form und wieder mal mein Blog Unverzichtbarer Verzicht empfohlen.
Man übt Verzicht dann, wenn man kann und nicht wenn man muss !

Nicht nur in der Welt, in der Natur oder in Gesellschaften, ist eins direkt (wenn auch nicht immer offensichtlich) vom anderen abhängig.
Das liegt auch dem Konzept des horizontalen Denkens (s. Blog Do it now) zugrunde.

Unsere Haltung bestimmt unser Glücksempfinden, dieses bestimmt den Grad unserer Zufriedenheit
und je zufriedener und ausgeglichener wir sind, desto leichter fällt uns gesunder Verzicht,
der wiederum zu unserem Glücksempfinden beiträgt, …, und so schließt sich ein Kreis.
Richtig, wieder eine Rückkopplungsschleife.

Wir können also das Eine, durch das Andere beeinflussen.
Leben wir oberflächlich, entspricht unser Handeln immer weniger unseren Überzeugungen
und wir werden immer unglücklicher, damit unzufriedener und es fällt uns schwer, auf etwas zu verzichten,
denn wir werden leicht schwach.

Es ist ein Teufelskreis, denn wenn wir unseren Trieben nachgeben, sind wir leichte Opfer der Manipulationen der Überwachungskapitalisten
(weswegen sie unser Denken auch an der Oberfläche halten ! A.d.R.).

Seit Langem, empfehle ich immer wieder die Lektüre von Professorin Shoshana Zuboffs‘ Buch
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3).
Dort wird erschöpfend beschrieben, wie sehr unsere Unbedarftheit ausgenutzt wird, um Profit zu machen.

Spätestens nach dem Lesen dieses Buches, dürften genug Energien bereit stehen, den Konsum zu verweigern.
Wir können nicht alle Lügen und Illusionen, die sie uns unterbreiten oder in uns wecken aufdecken.
Aber wir können aufhören, uns so leicht Illusionen zu machen (machen zu lassen ! A.d.R.)!

Wir müssen sofort anfangen, zu leben, was bedeutet, sich von der Abhängigkeit zu lösen und langsam,
denn es wird uns ja seltenst beigebracht, eine eigene und fundierte Meinung zu bilden.
Der Werbung nicht zu glauben, denn sie verkauft uns selbst Fliegen noch als „Grün“.


„Und warum ist GlAlBbMm grün ?“

„Nun, der gesamte Gepäcktransport
vom Check- In zur Maschine,
erfolgt elektrisch !“

Damit meine ich bilden, denn nur Wissen kann den Nebel der Illusionen verwehen. Wir können, und müssen auch, nicht alles wissen.
Wir müssen nur verzichten können (s. Blog Link unverzichtbarer Verzicht oben).
Dadurch sparen wir schon 100 % unseres Haushaltsgeldes.

Aber da man nicht leben kann, ohne etwas zu konsumieren, müssen wir uns bei allem erst einmal fragen:

Und fällt die Antwort auf „brauchen“, sollten wir uns ein qualitativ hochwertiges, klimagerechtes, Produkt suchen und eventuell darauf sparen
(was uns ja durch die Einsparung und unsere Übung im Verzichten immer leichter fällt [wir müssen Verzicht im wahrsten Sinne erst üben !]).

Bei Lebensmitteln, eben wenig, aber hochwertig (es ist sogar Bio drin).
Ihr werdet nicht glauben, mit wie wenig man sich zufrieden gibt, wenn man sich nur gegenüber der Werbung immunisiert.
Außerdem kann man freier entscheiden, was man in sein Leben lässt, denn die Übung in Verzicht macht frei.

Charlie Winston singt in seinem Lied, „Like a hobo“:
“The less I have, the more I am a happy man.
(je weniger ich besitze, desto glücklicher werde ich).

Es ist das “leichte Gepäck” von dem so viele singen, dichten, sprechen, … Wenig zu bedürfen, bedeutet Reichtum, und zwar inneren Reichtum.
Diese Art Reichtum kann uns selbst durch unseren Tod nicht genommen werden.
Materieller Reichtum dagegen bleibt in diesen Dimensionen (4 von mind 26) zurück.

Es sind die Erfahrungen und das Erlernen der Selbstbeherrschung, die wir als Schatz verinnerlichen.
Ein materiell Reicher ist nicht automatisch zufriedener, denn er „enthebt“ sich der Realität
und lebt im Grunde permanent in Angst um seine materiellen Güter,
denn ein Reicher ist ohne sie buchstäblich nichts,
es sei denn, er hat gelernt, sich zu beherrschen.

Es gibt einen schönen Spruch, der mir immer wieder hilft:
„Der edelste Kampf, ist der gegen sich selbst !“

Dieser dauert länger als ein Leben, es braucht ein ganzes Dasein, um den Kampf gegen sich zu bestehen,
wohingegen eine Lebensspanne ausreicht, um materielle Reichtümer anzuhäufen.
Die Frage sei gestattet: „Wer ist wirklich reich ?“

Ich singe kein Credo auf die Armut, weder auf meine eigene oder die, die Menschen zu Sklaven unserer Industrie macht.
Aber im Verzicht liegen so viele Erfahrungsschätze verborgen, die man nicht erfährt, wenn man sich alles (Materielle) kaufen kann.

Ein Mensch der nicht verzichten muss, entwickelt keine Strategien, um trotzdem zufrieden zu sein. Denn das ist unser Bestreben.
Wir wollen glücklich und zufrieden sein, wobei das Eine das Andere bedingt.

Is Odil

Mögen alle Wesen glücklich sein
ohne Krankheit, Sorgen, Pein !

Dieser indische Segenswunsch ist der schönste Wunsch dieses Universums. Trotzdem noch ein Spruch aus meinem Kalender:

„Wenn jemand leidet
und Sie nicht wissen,
wie Sie helfen können,
dann versetzen Sie sich
in seine oder ihre Lage.

Stellen Sie sich so lebendig wie möglich vor,
wie es Ihnen ginge,
wenn Sie dieselben Schmerzen erdulden müssten.

Fragen Sie sich:
„Wie würde ich mich fühlen ?
Wie würde ich von meinen Fruenden
behandelt werden wollen ?
Was würde ich von ihnen erwarten ?“

Sich selbst an die Stelle anderer zu setzen,
ist ein sehr wirkungsvoller Weg,
die Umklammerung des
am Selbst klebenden Ichs zu lösen
und Mitgefühl zu entwickeln.“
(Sogyal Rinpoche)

Das fürs neue Jahr !