Darum geht es hier: Vielfalt

Vielfalt der Blog

Ein kleiner Ausflug in die Bedeutung(en) der Artenvielfalt.
Sie ist ein weites Feld und hat existentielle Auswirkungen auf alle Lebensbereiche.

Nehmen wir zum Beispiel unsere Gesundheit. Sie ist ohne Artenvielfalt gewaltig gefährdet.
Das ist alleine schon an den positiven Wirkungen von „Dreck“ zu sehen.
Dreck macht fett“, sagt der Volksmund, remember ? (s. Blog Unscheinbar).

Der sogenannte „Stalleffekt“, bedeutet grob gesagt, dass Spielen und Aufwachsen in, um und mit Viehhaltung erfolgen.
Es ist unmöglich, Ställe steril zu halten und doch leiden Tiere und dort aufwachsende Kinder unter allen möglichen Krankheiten,
aber nicht unter den „unhygienischen“ Bedingungen !

Kinder von Höfen die Tierhaltung betreiben, haben ständig Kontakt mit den Ausscheidungen der Tiere.
Sie finden sich an Oberflächen, in der Einstreu, in der Luft, der ganze Stall ist mit Fäkalienstaub „belastet
und jede „besorgte“ Mutter, schlüge voller Sorge die Hände vors das Gesicht
und doch entwickeln sich die Kinder äußerst stabil und haben eine „eiserne“ Gesundheit.

Sie entwickeln seltenst Allergien gegen Staub, Hausstaub, Tiere, Pollen, Metalle, …
und deren Kinderkrankheiten sind in einem Bruchteil der „üblichen“ Zeit, Geschichte.
Ihr Immunsystem ist eben vielfältig „geeicht“.

Das Leben fungiert als „Trainingsplatz“ für unsere Immunabwehr. Nur dann, wenn sie verschiedenste Keime gewohnt ist,
kann sie schnell Abwehrmaßnahmen gegen neuartige Viren, Bakterien und Krankheiten entwickeln.
Das ist nur ein kleiner Teil des vielfältigen Nutzens von Mikroben.

Aber sie sind nicht nur außerhalb und als „Bedrohung“ zu finden. Alle Vielzeller, besitzen einen Darm. Und ratet, was man in ihm findet ?
Einen Haufen Mikroben. Schätzungen gehen von etwa 2,0 kg an Mikroben, in und auf uns aus.
Ohne sie würden die meisten Nährstoffe ungenutzt, weil nicht bioverfügbar, wieder ausgeschieden

Wir haben eine blühende Darmflora, bzw. sollten eine haben, denn das Zentrum unseres Immunsystems findet sich hier.
Je vielfältiger die Darmflora beschaffen ist- und das hängt fast ausschließlich von unserer Ernährung ab (was man nachvollziehen kann)-
desto besser ist unser Immunsystem.

Nur, die Nahrungsmittelindustrie liefert einseitige Kost, die meist mit Konservierungsstoffen belastet ist.
Konservierungsstoffe verhindern aktiv die Zellteilung und machen so, eben nicht nur Nahrungsmittel,
durch das Eindämmen oder Verhindern der Entwicklung von Mikroorganismen, haltbarer.
Genau das machen sie natürlich auch in unserem Darm und es bleiben nur kümmerliche Reste von den Bakterien, die überleben.

Unsere Darmflora hat nun immer mehr Mikroben der Arten, die die häufigsten Nährstoffe gut verdauen
und mit den Konservierungsstoffen klarkommen.
Es finden sich vermehrt Bakterien, die Zucker/ Fette und Eiweiße aufspalten.
Das führt zur Überversorgung mit diesen Nährstoffen und die Darmflora von Übergewichtigen ist signifikant anders und eintöniger,
als die von eher schlanken Personen.

Es ist also in unserem eigenen Interesse, möglichst natürlich zu essen, denn „Du bist, was Du isst !“
Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit den negativen Folgen dieser einseitigen, unnatürlichen Ernährung,
schlägt sich das Gesundheitssystem rum und nicht etwa deren Verursacher.

Alleine die Mehrkosten eines an Diabetes mellitus erkrankten, belaufen sich auf durchschnittlich 2193 € pro Jahr
(s.  www.diabetes-deutschland.de). Doch Falschernährung und Übergewicht ziehen noch ganz andere Krankheiten nach sich !
Die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“.

Softdrinks sind unbedenklich !

Die Nahrungsmittelindustrie macht uns bewusst abhängig und gibt uns den Geschmack vor, den wir mit „gut“ assoziieren.
Doch was vor Jahrmillionen gut war, ist es schon lange nicht mehr, denn damals war „gut“, also reif,
nicht so leicht verfügbar, wie die heutigen leeren „Füllstoffe“, die sie uns als Nahrung verkaufen.

Es gibt die sogenannte „Fressformel“ (50 : 35), nach der Nahrungsmittel designet werden.
Wir kennen sie von Chips, Cerealien und sonstigen Knabbereien.
Alle kennen es, man (fr)isst gedankenlos die ganze Tüte leer
und nimmt dabei fast eine halbe Tagesration benötigter Kalorien auf.

Besteht etwas zu 50 % aus Fett und zu 35 % aus Kohlehydraten, reagiert unser uraltes Belohnungssystem mit „gut
und der Verstand geht spielen. Was auch so gewollt ist,
denn jede bewusste Kaufentscheidung ist eine gegen diese Suchtmittel.

Aber zurück zu Mikroben. Sie sind für so gut wie alles, was wir zum Leben brauchen, verantwortlich.
Sie „reinigen“ z.B. unser Abwasser in Kläranlagen, weswegen jedes Hygieneprodukt, das wir unbedacht und
kurzsichtig ins Wasser geben, die Reinigungsleistung der Kläranlagen schmälert.
Sie steigern die Produktivität der Böden, sie erzeugen enorme Mengen an Sauerstoff, sie halten uns gesund, …

Doch nicht nur die sogenannte „biologische Klärstufe“ leidet. Auch wir selbst werden immer anfälliger für Keime,
die wir in geringer Menge tolerieren konnten, weil unser Immunsystem sie kannte und sich wappnete.
Doch nun treffen uns selbst kleinste Mengen unvorbereitet und schutzlos.

Hinzu kommt noch die Züchtung von Hochleistungsgetreide, das kein Stroh mehr abwirft, weil man es kurzstielig gezüchtet hat,
um Windwurf einzudämmen. Diese Hochleistungssorten sind auf einen extrem hohen Eiweißgehalt gezüchtet
und mit diesem erfolgt auch eine Zunahme an Gluten. Deswegen entwickeln viele Glutenunverträglichkeit (Zöliakie),
da unser Immunsystem mit der vergleichsweise “plötzlichen“ Zunahme von Gluten nicht klar kommt (ist ja untrainiert).

Bleiben wir also bei uns und nehmen als weiteres Beispiel die Haut. Sie ist ein ganz wesentlicher „Schutzwall“ für uns
und hat selbst enorme Mengen an Mikroben auf sich, die für einen leicht geringeren ph- Wert auf ihr sorgen (leicht sauer ph 5,5).
Darunter sind unter anderem auch schweißverarbeitende Bakterien, die allerdings in relativ geringer Zahl vorkommen
und wir so nicht „stinken“.

Auch wenn wir ins Schwitzen geraten, stinken wir erst einmal nicht, denn frischer Schweiß riecht nicht.
Doch da Schweißbakterien auf unserem Körper vorkommen, vermehren sich diese.
Alleine dadurch verdrängen sie andere Mikroorganismen und sind bald in der Überzahl.
Doch die Stoffwechselprodukte der Schweißbakterien senken den ph- Wert weiter (es wird saurer)
und so wachsen andere Bakterien schlechter, während diese ein saures Milieu vorziehen.

Also ideale Bedingungen. Es ist feucht, es ist warm, es hat Nahrung (Schweiß), es ist säuerlich,
andere Mikroben werden verdrängt und gedeihen nicht im sauren Milieu, …
Aber der Schweiß fängt dadurch an, zu stinken und wir fühlen uns unsauber.
Viele sind schon neurotisch in Sachen Körperhygiene und duschen mehrmals täglich.

Das ist extrem schädlich, denn das Mikrobiom der Haut kann sich dabei nicht regenerieren und Hautprobleme sind die Folge.
Einfach weil zu wenig Mikroben vorhanden sind, die Krankheiterreger oder Pilze verdrängen,
bekämpfen oder sonstwie in Schach halten können. Sie geraten in unüberlegte Panik und denken,
sie wären unsauber und duschen noch öfter.
Manchmal hilft waschen eben nicht, sondern ist die Ursache der Hautprobleme !

Ich schreibe darüber so ausführlich, weil ich mich eingehend mit der Materie beschäftigen musste,
um den Wirkmechanismus von Deos zu verstehen.
Denn das Natron- Deo auf dieser Seite (s. alternative Haushaltsmittel), hat einen ganz anderen Ansatz, als herkömmliche Deos.

Also ein kurzer Abstecher in die verschiedenen Wirkungsweisen.
Lange Zeit war es üblich, handelsübliche Deos mit Aluminiumsalzen zu „versehen“.
Diese verstopften die Schweißdrüsen und so gelangte weniger Schweiß auf die Haut,
zudem wurden Konservierungsstoffe hinzugegeben, um die Anzahl der Bakterien zu verringern,
außerdem wurden sie mit einem „Duft“ versehen, um eventuell anfallende Gerüche zu übertünchen.

Doch Aluminiumsalze gerieten in den Verdacht, Lymphkrebs auszulösen und wurden vom Verbraucher nicht mehr akzeptiert.
Der Umsatz brach ein, so dass es seither Deos ohne Aluminiumsalze gibt.
Ich habe den Umstieg mitgemacht und war plötzlich mit keinem Deo mehr zufrieden,
denn die meisten hielten nicht einmal bis zum nächsten Morgen an.

Ich informierte mich also und stieß auf das Rezept für ein Deo auf Natronbasis (s. Link o.).
Das wirkt völlig anders als herkömmliche Deos.
Käufliche Deos verändern den ph- Wert des Schweißes kaum, das machen dann die Bakterien,
die ihn mittels Buttersäure versauern und so ein ideales Milieu zur Vermehrung schaffen.

Anders dieses Deo. Es setzt den ph- Wert hoch, so dass der Bereich basisch ist.
Darin können schweißliebende Bakterien nicht überleben.
Sie werden dezimiert und am Wachstum gehindert.
Findet keine Vermehrung statt, wird keine Buttersäure angereichert die stinkt und den ph- Wert senkt.
Die Wurzel des Problem ist damit beseitigt (gelöst) !

Und was wir nicht lösen, wird zum noch größeren Problem von Morgen !

Probiert es aus, es ist phänomenal und außerdem unschlagbar billig. Ein Deo kostet geschätzt in etwa 0,10 €,
während herkömmliche Deos von 3,50 € an aufwärts kosten.
Darum hat die Deo Industrie kein Interesse an einem anderen Ansatz !
Eine kleine Anekdote : Ich machte meiner Nachbarin eben dieses Deo (in gebrauchtem Deo- Roller).
Sie hatte es kaum zwei Tage ausprobiert, da klingelte es und sie bedankte sich für dieses „Aha- Erlebnis“.

Man muss sich eventuell an die Geruchslosigkeit gewöhnen (wer will kann es ja mit ätherischen Ölen seiner Wahl versehen),
aber es hat zwei Vorteile : Es wirkt enorm und übertüncht keine anderen Düfte, die man gerne tragen möchte.
Parfum kann sein ganzes Spektrum der Kopf-, Herz- und Bauchnoten entfalten und nichts stört das Dufterlebnis !

Man sollte es, da es stark basisch ist, nicht auf frische rasierte Achseln auftragen.
Die kleinen Verletzungen der Haut führen sonst zu einem unangenehmen Brennen !

Das mal als kleine Ermutigung, doch das eine oder andere auszuprobieren ! Also wieder zurück zu Mikroben.
Wir finden sie überall, sogar in tausende Meter tiefen Bohrkernen.
Dort wo der Mensch ihre Fähigkeiten nutzt (Kläranlagen, Misthaufen, Kompost, Boden, Wasser, …)
und sich um den Bestand und die Vielfalt kümmert, blüht das Leben, bzw. werden Schadstoffe abgebaut.

Doch was wir uns einreden lassen ist, dass Mikroben schädlich seien und eine Bedrohung darstellten, damit die Industrie Profit macht.
Die Industrie hat, um ihren Absatz zu steigern, ein ungesundes Verhältnis zu unsichtbaren Helfern aufgebaut,
deren volle ökologische Leistungen nur in der Vielfalt erblühen können. Eintönigkeit macht krank.

Ein eintöniges Mikrobiom im Darm macht dick und krank, eine verminderte Vielfalt des Mikrobioms der Haut,
lässt Ekzeme entstehen (oder Pilze wachsen [Candidose]),
die Vernichtung des Bodenlebens (s. Blogs Lebensborn, …, u. a.), mindert den Ertrag unserer Felder,
eine verarmte Artenvielfalt der Regenwälder vermindert die Reinigungsleistung des gesamten Ökosystems Wald, …

Ich hoffe, es ist mal wieder klar geworden, dass alles von allem abhängt und wir gut daran täten, uns die Natur zum Freund zu machen
und nicht nur schädigende Bakterien sehen, sondern deren unbeschreibbaren Nutzen für uns und unser Leben !

Wieder zitiere ich hier Schiller:

Der kluge Mensch,
macht sich
die Natur  zum Freund !“

Die Jahrzehnte der Gier sind vorbei, wir könnennur mit der Natur überleben, Wir haben nur genommen, ohne irgendetwas zurückzugeben.
Jetzt rächen sich die Versäumnisse im Klimaschutz, die wir vor 30 Jahren hätten ergreifen sollen.

Wir wurden eingelullt, während die Industrie Profit im Sinn hatte, anstatt mit der Natur zu arbeiten !

Last uns endlich radikal ehrlich zu unserer Vergangenheit sein, nur dann ändert sich etwas und wir steigern unsere Chance, zu überleben !

Is Odil

Heute ist ein Spruch zu Ärger im Kalender :

An Ärger festzuhalten ist,
als hieltest du ein glühendes
Stück Kohle fest
mit der Absicht,
es nach jemandem zu werfen-

derjenige, der sich dabei verbrennt
bist du selbst.“
(Buddha)