Darum geht es hier: Ungleich

Ungleich

Bio-Palmöl ? Bedingt ! Palmöl ist ein Paradebeispiel dafür, woran sich die Geister scheiden.
Sogar Reformhäuser und Bio- Supermärkte bieten Produkte mit Palmöl an und berufen sich auf die Bio- Zertifizierung. Und ja, natürlich ist das Palmöl unter biologischen Richtlinien angebaut.
(der lange Arm des Gesetzes gilt auch in Borneo, Indonesien, Südamerika, … oder ? ).

Aber Bio ist nicht automatisch auch ökologisch ! Sicher ökologischer, weil etwas weniger schädlich, aber nicht „gut“.

Bio, ja, es ist ja „zertifiziert“, aber ökologisch keineswegs. Es zwar ist ökonomisch, aber ökologisch auf keinen Fall,
denn bis einmal Bio- Palmöl angebaut werden kann, wird wertvollster Regenwald gerodet.
Die „Leistungen“ eines intakten Ökosystems können nicht hoch genug angerechnet werden.

Meistens geschieht dies durch Brandrodung, wodurch enorme Mengen gespeicherten CO2s in die Atmosphäre gelangen.
Hier spielt wieder einmal die Tragödie der Allmende eine große Rolle (s. Blog Verantwortung I).

Es ist wie überall auf der Welt, was keine unmittelbaren negativen Konsequenzen nach sich zieht, wird beibehalten
und so wird von allen über das Allgemeingut verfügt. Was eben in aller Regel nicht gut ausgeht.
Um beim Bild aus meinem Blog Ein Ausflug zu bleiben, pinkeln sozusagen alle in den Pool und es dauert nicht lange,
bis der gesamte Pool anfängt zu stinken, weil zu viele unachtsam ins Wasser gepinkelt haben.

Alle reden sich ein damit raus, sie würden ja nur einen klitzekleinen Teil zum Problem beitragen, wenn sie so handeln,
das könne man ihnen nicht „ankreiden“.

Ganz im Gegenteil, man MUSS es ihnen ankreiden, denn sonst machen sie weiter.
Schweigen hat uns in die Situation gebracht, unter der jetzt alle leiden !

Aber hütet Euch vor Überreaktionen, wie einer Auseinandersetzung, Schelte oder bösen Wünschen !
Sie können nicht wissen, was sie tun ! Es sind Kinder, zwar alt genug, aber geistig nicht reif genug.
Sie werden mit aller Gewalt, und das meine ich wörtlich, versuchen, die Schuld von sich zu weisen.

Leider ist eine Zunahme rücksichtslosen Verhaltens aus Unkenntnis zu verzeichnen.
Der Bildungsnotstand schlägt sich schon lange auf dem Arbeitsmarkt nieder
und viele kümmern sich lieber um eine „Work – Life Balance“, wie es Neudeutsch heißt, statt um ihren Job.

„Sie haben sich also als Azubi beworben !“ „Nee Digga, als Boss !“

In Bezug auf das, in meinen Augen problematische, Palmöl, habe ich auch schon Berichte gelesen, die einen Boykott ausschlossen,
weil damit „nur die Armen“ getroffen werden würden, …

Aber, so frage ich, was haben die Armen für einen Vorteil, wenn sie bis zu einer Naturkatastrophe, die sie mit verursacht haben,
ein leidliches Einkommen haben ? Das hilft nur der Gewinnmaximierung der Neokolonialisten, sprich den Konzernen !

Doch dann können sie froh sein, wenn sie ihre Haut retten können. Alles andere nämlich, wird darin untergehen !

Ich finde es allemal besser, wenn der Absatz zurückgeht, langfristig die unverschämten Umsätze der Industrie dahinschmelzen
(davon kommt sowieso nichts beim Erzeuger an) und die Menschen Zeit genug haben, Strategien des Überlebens zu entwickeln
und sich so langsam auf nachhaltigere Wirtschaftsformen verlegen.
Das beschert ihnen, und uns, nicht nur eine Chance, sondern eine dauerhafte Perspektive für sie und die Welt !

Es ist eines der vielen perversen Wirtschaftssysteme, die Menschen in fernen Ländern ausbeuten, damit wir billig einkaufen können.
Jetzt stehen an einer Schwelle, an der wir unseren gesamten Verbrauch wieder aufs Nötigste reduzieren müssen.
Wir müssen unseren Konsum möglichst auf lokale Produkte verlegen, damit auch wieder saisonal,
weil es eben nicht alles zu jeder Jahreszeit gibt (geben sollte, s. Saisongemüse), und so den Handel wieder zu mehr Regionalität „zwingen“.

Fragt Euch immer (vorher):

Unser Konsum, der durch die Industrie gelenkt wird, hat zur Perversion des Handels beigetragen.
Die Industrie weckt mittels permanenter Werbung geschickt unsere Triebe, dadurch entstehen Wünsche,
die natürlich nur sie befriedigen können, womit sie unsere Impulse steuern und im Verkauf wiederum
geschickt ansprechen, um uns zu lenken.

Wie oft hört man von sogenannten „Impulskäufen“. Sie sind eindeutiges Zeichen dafür, dass die Manipulation des Konsumenten geklappt hat.
Man möchte „nur“ das Eine oder Andere kaufen und kommt mit einem Wagen voll raus.
Meist wird es eben mit einem Schulterzucken und verlegenem Lächeln quittiert,
die die „Machtlosigkeit“ gegenüber unseren Impulsen signalisieren.

Doch diese „Machtlosigkeit“ des Verbrauchers ist minutiös von der Industrie vorbereitet. Der gesamte Verkauf ist psychologisch gestaltet,
nichts dem Zufall überlassen und wir werden schon im Markt dahin gelenkt, wo sie uns haben wollen.
Alleine die Größe des Einkaufswagens ist genau abgestimmt. Er ist bewusst so groß gestaltet, damit man den unbewussten Drang hat,
dem so verloren wirkenden Einkauf, mehr hinzuzufügen.
Doch das ist nur ein klitzekleiner Anfang, um den Konsumenten (also uns A.d.R.), gezielt zu lenken !

Psychologie und Werbung haben längst zum „Werbepsychologen“ fusioniert
und sie bestimmen, über den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes.
Das geht weit über pures Marketing hinaus und greift in unbewusste Entscheidungsvorgänge der Verbrauchers ein.

Die Psyche wird von Beginn an „mürbe“ gemacht (s. Blog Smart), bis sich der heranwachsende Mensch
in die bunte Scheinwelt der „Smart“phones begeben kann. Man möchte sofortige Triebbefriedigung und stellt das als „Recht“ hin.
Verständlicherweise hat kaum jemand der „digital natives“ gelernt, dass im Geist ungeahnte Mächte schlummern, die es zu entdecken gilt.

Alle wollen Superheld sein und die Lorbeeren einheimsen, doch stehen sich selbst im Weg, denn sie wollen nicht an sich arbeiten.

Könntest Du mich mal vorbei lassen ? Ich muss die Welt retten !“ 😉

Wir sind „uns“ nicht hilflos ausgeliefert ! Macht Schluss mit Eurer Manipulierbarkeit,
indem Ihr eigene Werte anhand von umfangreichem Wissen entwickelt.

Nicht zuletzt dadurch, dass ihr lernt zu „fasten“, also bewusst etwas sein zu lassen, um etwas Besseres zu erreichen
(s. Blogs Unverzichtbarer Verzicht und Verzichten). Es geht nicht darum, Mangel zu erleiden, so einfach ist es nicht.
Gewollte oder erzwungene Askese alleine bringt keinen Vorteil.

Es geht vielmehr um die vielfältigen Strategien die man entwickelt, um ohne etwas auszukommen.
Denn erst wenn man eine Gewohnheit ausschaltet oder verneint, bleibt „Platz“ zur Rückbesinnung auf alte Gewohnheiten
(was einem wirklich Spaß macht. S. auch unten [rund um das Bild „erkennen, nicht tadeln, ändern])

In all meinen Blogs versuche ich durch Erläuterung von Einzelzusammenhängen, das große Ganze begreifbar zu machen.
Um das große Ganze erkennen und verstehen zu können, muss man eben möglichst viele Einzelaspekte verstehen !
(s. Blog Let’s get loud !)

Doch es wurde nicht vorgelebt, beinahe sämtliche Bezugspersonen haben MAIDS (mobile and internet dependency syndrome)
und „sterben“, ohne „Smart“phone.

 😉

Viele sind nicht einmal in der Lage, sich ausreichend über Wasser zu halten, geschweige denn, zu Schwimmen
(s. DLRG).

Also wird alles konsumiert und kritiklos angenommen, denn eine Medienkompetenz ist bei kaum einem(r) zu finden.
Die Industrie, die Werbung, Populisten und viele „kranke Hirne“ haben im Netz einen Freischein
und nutzen den vermeintlich rechtsfreien Raum, um die krudesten Mythen zu streuen.

Dadurch aber, dass man nicht mehr gewohnt ist, irgendwo in die Tiefe zu gehen und zu hinterfragen, glaubt man den letzten Mist,
der irgendeine Regung des empfindlichen Egos hervorruft (empfindlich, weil von Anfang an frustriert [s. Blog Smart.]).
Unser Denken ist oberflächlich und wird dort gehalten, denn nur dadurch, dass wir nicht nachdenken, sind wir lenkbar
(s. Blog Trotzdem).

Die Wenigsten sind überhaupt in der Lage, sich, ihre Impulse, ihre Affekte oder ihre Triebe mit Abstand zu betrachten,
denn das setzte langsames Denken voraus (s. Trotdem o.).
Es fehlt die gedankliche Selbstreflexion in der wir unser Handeln mit unserem angestrebten Selbst (Ideal) abgleichen
und gegebenenfalls korrigieren können.

Grob gesagt, werden wir von Anbeginn an frustriert (s. Blog Smart), später dann im „Jogger“ an allem vorbeigeschoben.
Es ist eine tiefe, haltlose, von Anfang an ist ohnmächtige Wut in den Menschen, später lernen sie, dass nichts von Interesse ist,
weil es im nächsten Moment unerreichbar ist.

„Wessen Interesse steht hier im Vordergrund ?“

Im Grunde und zur richtigen Zeit ist dieser Gedanke ja förderlich, denn alles ist Form, wird zu Form oder geht aus ihr hervor.
Form aber vergeht, das bedeutet Verlust und Verlust tut weh. Aber das dauert um einiges länger, als vorbeirasende Dinge,
die für den Geist nicht „greifbar“ sind und bedarf einer Reflexion des Selbst.

Im Kindergarten oder in der Grundschule bereits, wird der Wunsch nach einem eigenen Handy immer stärker und hat man es schließlich,
folgt man nur seinen Impulsen, denn man möchte es sich endlich einfach „gut gehen lassen“.
Der innere Wunsch nach Ablenkung vom eigenen Selbst, gepaart mit Interesselosigkeit führt dazu, dass kritiklos alles angenommen wird,
sobald man sich „unterhalten“ fühlt.

Das eigene Selbst erschreckt einen, weswegen man die Auseinandersetzung mit sich meidet, wie der Teufel das Weihwasser 😉 .

Die neuen Medien haben ungeahntes Potential. Doch ich vergleiche es mit einem Hammer, nutzt man die Möglichkeiten eines Hammers,
als Werkzeug um etwas zu schaffen, ist er ein Segen und man kann im bestimmungsgemäßen Gebrauch viel lernen.
Was jedoch heute geschieht ist, dass man den Hammer vermehrt als Verstärker der Kraft verwendet, die man gegen andere richtet.

Soll heißen, man kann die neuen Techniken zum Wohle aller nutzen, oder eben zum Schaden. Zu schwach ist die innere Gegenwehr
und so lässt man sich berieseln, anstatt selbst etwas zu tun, Problemlösungen zu ersinnen und so, etwas beherrschen zu lernen.

Schon eine vergleichbar geringe Zeit ohne Dauerberieselung, weckt in den Menschen die Fähigkeit, mit der realen Umwelt zu interagieren. Man entwickelt Strategien zur Problemlösung- dazu muss ein Problem erst als solches erkannt werden, was schon eine Geistesleistung darstellt- und die ganzen „analogen“, weil realen, Wege, fördern die Entwicklung. Nicht zuletzt des IQs, der ja messbar sinkt !
(s. focus.de [„Einstellungen oder Ablehnen“ klicken, dann rechts oben „alle ablehnen“ klicken])

Wie schwach ausgeprägt unser bewusstes Handeln in einer Gruppe ist, der wir uns zugehörig fühlen,
zeigt das Phänomen des „anonymen Mobs“ (s. remote control , englische Show
[um die Werbung nicht sehen zu müssen, warten, bis man sie überspringen kann]).

Gerade habe ich diese beeindruckende Demonstration, im Rahmen einer Show, gesehen.
Das Publikum setze sich Masken auf und entschied wiederholt darüber, wie es einem ahnungslosen,
live in einer Bar gefilmten ergehen solle. Bis auf ihn, waren alle dort sichtbaren eingeweiht, bzw. Schauspieler.

Es fing „relativ“ harmlos mit der Entscheidung an, ob die Frau an der Theke mit ihm flirten soll,
oder ob der Partner eines im Hintergrund sitzenden Pärchens ihn aggressiv und eifersüchtig anmachen soll ?

Das Publikum wollte sehen, wie der Partner des Pärchens, auf ihn losgeht. Die Entscheidung wurde den Schauspielern übermittelt
und sie holte sich einen Drink von der Bar, lief an dem Ahnungslosen vorbei und beschuldigte ihn, ihr ans Gesäß gefasst zu haben.
Nach einigem Abstreiten, grätschte der vermeintliche Partner dazwischen und agierte sehr aggressiv, als „eifersüchtiger Partner“.

Daraufhin wurden jedes Mal, immer die krasseren Konsequenzen gewählt, denn sie hatten ja ihr Gesicht verborgen
und waren nicht zu unterscheiden. Das Individuum war aufgehoben und das Publikum agierte als Masse (Mob),
der man die Schuld zuweisen konnte.

Jedes Mal gab es zwei Optionen, vom Flirt am Anfang, bis hin zum Preisgewinn, der das Leben ändern könnte,
reichten die positiven Möglichkeiten des Publikums.

Aber die Situation wurde immer krasser, er wurde des Ladendiebstahls bezichtigt und verhaftet, verlor seinen Job, wurde entführt, entkam,
rannte davon, rannte auf eine Straße und wurde dort von einem Auto erfasst.

Die Szene der Flucht aus dem Kidnapperauto und auf die Straße, wurde vorher mit Stuntmen gedreht.
Es geschah also diesmal nicht wirklich und niemand kam zu Schaden.

Aber erst durch diesen Schockmoment, wurde es still im sonst so ausgelassenen, hämisch lachenden Publikum.
Eine nahm die Maske herunter und fragte laut: „Was haben wir getan ?
und einer nach dem anderen nahm die Maske ab, und wurde wieder Mensch.

Hier sieht man die Schritte, die von Populisten angewandt werden. Depersonalisation (Aufhebung des individuellen Selbst durch die Maske [Untergehen in einer anonymen Masse] und Deprivation (Darstellung des anderen als etwas Abstraktes, Böses).

Das befähigt Menschen zu unmenschlichem Verhalten und bringt das Schlechteste im Menschen hervor. So eben auch „Smart“phones,
denn viele glauben eben, wo ihr Phone sei, ist ihre persönliche Privatsphäre und entschuldigt jede Rübelhaftigkeit !
Man kann es ja auf die Technik schieben, es ist möglich, also macht man es auch !

 “Sie war’s ! Sie war’s !“ „Er war’s ! Er war’s !“ 😉

Das ist genau der Effekt, weswegen in meiner Kommentarfunktion, die Anonymität aufgehoben werden muss
und warum ich unter meinem Pseudonym schreibe. Nicht, um ungehemmt meine „Meinung“ kundzutun
und nach Zustimmung zu heischen, sondern um die Hasskommentare zu minimieren.
Der anonyme Mob, der sich allenthalben tummelt, beansprucht die Wahrheit für sich.
Für sie gibt es nur eine, und zwar ihre (die der Gruppe A.d.R.), Sicht der Wahrheit.

Aber, es gibt so viele Sichtweisen einer einzigen Wahrheit, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt
und man kann sich der ganzen Wahrheit nur annähern, sie aber nie zur Gänze erfassen
(s. Gleichnis „Elefant“ im Blog Let’s get loud !).

Wir erfassen lediglich den dreidimensionalen Raum und unser Geist kann sich meist auch nur in drei Dimensionen bewegen.
Mathematisch sind jedoch sehr viel mehr Dimensionen „real“, wir haben eben nur keine Sinne für sie.

Die Wahrheit aber (das Göttliche, wenn man so will), ist in mehreren Dimensionen zu finden und für uns nicht zu erfassen.
Was können wir dann also von der Wahrheit erzählen, wenn wir sie nicht kennen ?
Wie können wir uns erdreisten, zu glauben wir kennten sie ?

Wir sind dreidimensionale Wesen in einem pandimensionalen (mehrdimensionalen) Universum
und es bestehen wahrscheinlich X andere Versionen von uns, mit anderen Meinungen, anderen Erfahrungen,
anderem Horizont, anderen/m …

Und die sind genauso real und ein Teil der Wahrheit. Wer also kann überhaupt recht handeln ?
Die Annäherung an die Antwort finden wir in den Schätzen der Philosophie, der philosophischen Betrachtung,
kurz in Geisteswissenschaften, die wir so schmählich aus unserem Erleben entfernt und von unseren Kindern fern gehalten haben,
weil wir nichts für deren Bildung zahlen wollten !

Unser gesamtes Verhalten, kommt auf uns zurück. Wir waren zu gutgläubig, weil wir alles konsumiert haben,
was sie uns so „praktisch“ geboten haben, ein bisschen gepusht von unterschwelligen Botschaften
und im Markt von unseren Impulsen gelenkt. Wir glauben wirklich, wir seien machtlos.
Pustekuchen, durch Hartnäckigkeit im Verfolgen eines einmal gefassten Ziels, verbessert sich der Umgang mit all den Ausreden,
warum es ist, wie es ist und schlussendlich erreicht man das Ziel.

Durch unser unkritisches Verhalten und die Entfernung der Weisheit aus unsrem Erleben,
konnten wir nicht merken, was wir tun. Heute wissen die meisten nicht einmal im Ansatz, was sie tun.

Wir müssen mit viel Geduld und konsequenter Liebe ein Gegengewicht schaffen, das stark genug ist, den geistigen Totalschäden,
die unser „Bildungssystem“ in Massen hervorbringt, entgegen zu treten !

Hoppla, das war ja ein Ausflug in Philosophie und Geisteswissenschaft. Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen plausibel erklären,
denn mir wurde schon bescheinigt, ich hätte kein einfaches Deutsch.

Das ist dem Umstand geschuldet, dass ich einerseits wissenschaftliche Abhandlungen für mich interpretieren
und in eigene Worte fassen muss. Ganz zu schweigen von den pseudowissenschaftlichen Texten,
die sich gerade auf dem sozial- und umweltpolitischen Feld tummeln.

Es ist nicht einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Hier ist oft geradezu detektivische Arbeit nötig,
um einen Zusammenhang herauszustellen.
Denn sie sind oft sehr versteckt und ein flüchtiger, oberflächlicher Blick führt zum falschen Schluss
(s. Blog Is‘ ja gut jetzt).

Dieses Vorgehen derer, die durch „wissenschaftliche Erhebungen“ ihre Argumente verteidigen, ist leider überall zu finden.
Man findet es in der Werbung (Lug und Trug), man findet es in der Industrie, man findet es in der Politik
(s. Beispiel o., letzter Absatz), man findet es in der Umweltpolitik, …

Das ist einer der Gründe, weshalb ich so vehement versuche, den Geist des(r) Einzelnen zu befähigen,
sich über die Manipulation unserer Gefühle zu erheben und von all dem unnötigen Ballst zu befreien,
sich aufzurichten, durchzuatmen und zu merken, dass das nicht annähernd die Luft ist, die man atmen möchte.

Ähnlich dem Erwachen von „Neo“ in Matrix, als er von der Matrix abgekoppelt wurde.
Bis dahin hat er nicht einmal gemerkt, wie ihm geschah !
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3).

Sie haben uns eine falsche Illusion verkauft, aber jetzt muss es allen, wie Schuppen von den Augen fallen.
Das ist nicht der Heimatplanet, den wir uns wünschen. Das ist nicht die Gesellschaft, die wir uns wünschen.
Hierzu ein Zitat (Wink mit dem Zaunpfahl 😉 ):

„Der Weise beherrscht seine Gefühle,
der Tor dient ihnen.“
(Publilius Syrus)

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, seinen Illusionen entgegenzuwirken und das Leben zu ändern.
Ich habe zwar viel geschafft, doch bin ich noch lange nicht am Ziel. Das wird vielleicht noch das eine oder andere Leben benötigen.
Aber gerade deswegen weiß ich, wie lohnend sich diese Anstrengung ist (s. Blog  Unverzichtbarer Verzicht und Meme Verzichten).

Ich setze grundsätzlich bei meinen Gewohnheiten an. Denn was wir uns angewöhnt haben, ist schwerer zu ändern,
als die grundsätzlichen Impulse. „Breche“ ich also alte Gewohnheiten auf, so folge ich einem gefassten Entschluss,
ohne meinen Impulsen (also meinen Trieben) zu folgen.

Je öfter ich also „NEIN“ zu aufkommenden Impulsen sage, desto eher hat eine neue Gewohnheit die Chance Fuß zu fassen
und den Platz der alten Gewohnheit einzunehmen.
Haben sich erst einmal die Gewohnheiten geändert, ist der „Druck“ weg.

Das alles ist viel leichter gesagt, als getan und ich habe etliche Rückschläge erleben müssen, in denen ich nicht handelte, wie ich es wünschte.
Aber ich habe die Finten meines Geistes erkannt und nächstes Mal eben genauer auf mich geachtet.

Das für alle, die sich vornehmen, etwas an sich zu ändern. Rückschläge, ein Rückfall in alte Gewohnheiten also, gehören dazu.
Selbst der moralischste Mensch ist immer noch ein Mensch und hat Aufgaben, die keine wären, wären sie so einfach zu bewerkstelligen.

Habt also den Mut, Euch zu ändern ! Den Geist dafür versuche ich mit meinen Betrachtungen und den Sinnsprüchen am Ende zu schulen (aktueller und „lustiger“ sind da meine Memes).

So, jetzt wird’s nach und nach, immer philosophischer. Um die grauen Zellen anzuregen, damit wir rausfinden können, wer wir sind.

Manche mögen meinen, ich sei ein Super…
Äh, nein, bin ich nicht. Ich habe lediglich eine Starrköpfigkeit gegenüber Dingen, die mir zuwiderlaufen entwickelt.
Das ist ein Teil meiner psychischen Konstitution. Was ich nicht will, wird geändert !

Einerseits ermöglicht sie mir, empfindlich und leicht „eingeschnappt“ zu sein und Eigenschaften die mir zuwiderlaufen, nicht weiter nähre.
Durch meine jahrzehntelangen philosophischen Betrachtungen aus verschiedensten Blickwinkeln
(ich sah mich als Rasta, sah mich als Sänger, sah mich als Kung Fu Lehrer, sah mich als Handwerker [sehe mich ! A.d.R.],
sah mich als Umwelttechniker, sah mich als Angler,  …).
So habe ich viele Positionen eingenommen und erlebt, die die „Wahrheit“ relativieren.

Also konnte ich auch irgendwann mich selbst „philosophisch“ betrachten und erschrak teils darüber, was ich als normal empfand,
freute mich aber, dass es mir vergleichsweise „leicht“ fiel Dinge, die ich nicht wollte, sein zu lassen.

So habe ich mich durch Alkoholentzug, Nikotinentzug (>30 Jahre Raucher gewesen) und Nasensprayentzug „gekämpft“.
In diesen Fällen gab es nur einen Gewinner, egal wie es ausgeht. Entweder ich freue mich, mich überwunden zu haben,
oder mein Ego freut sich, weil es eine Galgenfrist bekommt.
Denn ich bleibe dran und lasse mich von (natürlichen) Rückfällen nicht von meinem Vorhaben abbringen !

Drum sage ich allen, echte Probleme macht der geistige Entzug. Die vielen kleinen Gewohnheiten rings um das Suchtmittel.
Z.B. das Suchtmittel als Belohnung, die Zigarette zu …, nach, bei,
gewohnheitsmäßiges „Absprühen“ der vermeintlich verstopften Nase, …

Eine körperliche Sucht ist meist in etwa 14 Tagen „erledigt“. Doch die Überwoindung einer geistigen Sucht durch Gewohnheiten
dauert etwa 3 Monate, bis man alte Gewohnheiten durch neue ersetzt hat und man sich daran gewöhnt hat.

Da, es findet sich sogar in unserer Sprache wieder. Man muss sich buchstäblich an eine andere Angewohnheit gewöhnen.
Also so lange das Suchtmittel konsequent meiden und die Gewohnheiten durch neue ersetzen.

Es dauert, bis wir uns daran gewöhnt haben und die Vorteile der neuen Gewohnheit in Gänze sehen.
Davor kommt immer wieder das Ego und „flüstert uns ein“, nur das Suchtmittel könne …

Deswegen ist es gerade anfangs, wenn es noch schwer fällt so wichtig, sich die positiven Eigenschaften der neuen Gewohnheit
vor Augen zu führen und bewusst zu machen. Man muss ein Gegengewicht gegen die „Argumente“ des Egos schaffen.
Nach besagten etwa 3 Monaten, überwiegen die Vorteile der neuen Gewohnheit und wir brauchen uns nicht mehr so zu „zwingen“.

Ein mir lieb gewordenen Spruch von Konfuzius ist:

„Es gibt dreierlei Wege, klug zu handeln.

Erstens durch nachdenken,
das ist der edelste

Zweitens durch nachahmen,
das ist der leichteste

Drittens durch Erfahrung,
das ist der bitterste.“

In einem bildlichen Gleichnis:

Ich gehe eine Straße entlang (die Straße des Lebens)
und falle in ein Loch.

Ich strample und muss mich enorm anstrengen,
aus ihm herauszukommen.

(Erfahrung)

Ich gehe die Straße weiter
und falle wieder in ein Loch.

Dieses Mal, „weiß“ ich,
wie ich am besten rauskomme
und es kostet mich weniger Mühe.

(Nachahmen)

Ich gehe eine andere Straße entlang !
(Nachdenken)

Eiweiß 😉 , das ist nicht mal so eben zu verstehen und meine Blogs verlangen einiges. Doch dafür, liest man sie doch, oder ?
Den Kommentaren nach zu schließen, scheint ein Bedürfnis nach Tiefe zu bestehen, das hoffentlich hier gestillt wird.

Es ist aber auch genug Kurzweil (Satieren, Politsatieren, Sinnsprüche) und praktische Hilfestellungen zu finden.
So dürfte eigentlich kaum ein Wunsch offen bleiben und ich hoffe auf rege Versuchstätigkeit (alternative Haushaltsmittel) oder beginnende Problemlösungen (des Haushaltens, diverser Zauberwürfel oder sonstiger Geduldspiele).

Dieser Blog ist nun schon fast doppelt so lang, wie andere, denn letzen Freitag war ich mit Demo beschäftigt. Hoffe, Ihr bleibt weiterhin dran !

Is Odil

Und heute, weil sowieso schon so viel „Abstraktes“ zu lesen war, ein längerer Spruch aus dem Kalender :

„Jeder hat an der Befriedigung seiner Wünsche
seine momentane Freude,

und niemand bemerkt,
wie sich bereits in der Befriedigung

ein neuer Hohlraum auftut,
der nach neuer Befriedigung drängt.

„Sie eilen mit Ungetüm heran,
zu dem Wesentlichen
gelangen sie nicht;

immer wieder erneuern und verstärken
sie ihre Fessel.

In die Flamme fallen sie
wie die Motten,

von dem, was sie hören und sehen,
werden die Einzelnen angezogen.“
(Ud VI,9)

In anderen Worten:

„Es ist leichter,
den ersten Wunsch zu unterdrücken,

als alle die anderen zu befriedigen,
die er nach sich zieht.“
(La Rochefoucault)