Darum geht es hier: Sinnfeld

Affekte

Was’n das ? Fragen wohl manche.

Affekte sind unsere unmittelbare Reaktion auf Außenreize. Affekte geschehen also „unbewußt“ und sind
vom denkenden Bewußtsein abgekoppelt, weil man sich angewöhnt standardmäßig so oder so zu reagieren.
Affekte unterliegen eher unserer moralischen Bildung, unserer Empathie und unseren Idealen.
Kurz unserem Selbstbild.

Und das unterscheidet sie von Reflexen, die eine unmittelbare Antwort des Körpers auf Reize darstellen
und nicht dem Denken unterliegen. Affekte sind also teilweise vom Denken abhängig, Reflexe dagegen nicht.
Bestimmen doch unsere Gedanken, unseren Charakter.

Doch wegen fehlender moralischer Bildung, fehlenden Vorbildern die manches vorleben, ohne „Idole“, ohne große Menschen,
die allesamt selbstlos in ihrem Handeln waren, fehlt es an Orientierung, an gutem Beispiel und so orientiert man sich
als Heranwachsender eben am, verfügbaren, Internet.

Neben extrem verstörender Gewaltdarstellung, zugänglicher Pornographie, einem grauenhaften Frauenbild, beeinflussenden Propagandavideos, …, gibt es im Netz garantiert irgendwo ein Like und damit die Bestätigung des eigenen, egoistischen Verhaltens.
Die „Erziehung“ erfolgt eher online und wird von Gleichaltrigen befeuert.

Was für ein Selbstverständnis hier entsteht, ist nur eine fadenscheinige Entschuldigung
für die Ignoranz der Regeln eines Sinnfeldes (Verkehr, Schule, Miteinander, …).

Wer sich in einem Sinnfeld bewegt, muss sich dessen Regeln unterwerfen, sonst kommt man darin um.
So ist es im Sinnfeld des Lebens und die Evolution sortiert gnadenlos.

Man lernt zu wenig, seine Impulse zu kontrollieren und Resultat sind, Hasskommentare allenthalben.
Wie bei der „roten Königin“ in Alice im Wunderland (Impuls: „Rübe ab !“).

Ein sehr gutes Beispiel, das Dr. Leon Winterscheid im Quiz des Menschen angeführt hat, ist dieser Clip:
https://www.jukinmedia.com/licensing/view/951123

Hunde haben das als Gehirn, was bei uns das Stammhirn ausmacht. Doch unser Stammhirn unterscheidet sich fast nicht
vom Gehirn der Hunde. Ergo sind unsere Affekte fast identisch !

Die vermeindliche Sicherheit (Gitter, Anonymität, …) führt zu ziemlich aggressivem Imponiergehabe, an dem man umso mehr die Lust verliert, je wahrscheinlicher eine Konfrontation ist. Riskiert man doch innnere oder Äußere Verletzungen.

Bis zum Durchbruch der Wirkung der Technik auf uns, stieg der IQ allenthalben. Doch der IQ sinkt, Heranwachsende orientieren sich
am Beispiel derer, die selbst ohne Idole und „leuchtende“ Beispiele aufwuchsen und so haben wir jetzt die Menschen, die wir verdienen.

Wir haben zu lange zugeschaut, zu lange der Technik und dem Netz die psychische Entwicklung unserer Kinder überlassen,
weil es eben bequemer war. (s. hierzu : Assifikation )

Nun haben wir verschiedene Phänomene, die auf ungenügende Bildung des Charakters und damit der Affekte zurückzuführen sind.
Wir müssen vehement dagegen steuern, wie bei der Klimaschädigung, an der wir alle (auch ich) mitgewirkt haben,
denn es ist und wird ungemütlich, sehr ungemütlich (Corona ist geradezu ’n Kindergeburtstag dagegen),
weil viele die „voll dabei sind“, keine Idee von versteckter Schönheit haben.
Und damit auch nicht „umsichtig“ mit ihrer Umwelt umgehen.

Man urteilt oberflächlich, wird oberflächlich beurteilt und ist damit irgendwie unzufrieden.
Doch statt selbst mehr in die Tiefe zu gehen, es anders zu machen und Schätze zu heben,
urteilt man wieder oberflächlich und wird ebenfalls wieder oberflächlich beurteilt.

„Eine Definition von Dummheit ist:
Immer das Gleiche zu tun, aber unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten !“

(Albert Einstein)

Ein Teufelskreis der Frustrationen. Sei selbst die Veränderung, die Du erwartest!
(also: Man sollte )

Einzige Chance ist, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und aufkommende „Langeweile“ als das zu nutzen was sie ist.
Eine Gelegenheit zur Ruhe, eine Pause für unsere Gedanken ! Erst dann können Ideen entstehen.
Sonst ist immer irgendwas, das unsere Aufmerksamkeit fordert. Hier piept’s, da blinkt’s, hier ein Ping, da ein …

Unser Alltag ist zwar mit vielen Helferlein ausgestattet, doch wir kommen in Stress, diese ganzen Meldungen zu registrieren
und darauf zu reagieren. Wir beurteilen die Situation nicht mehr real. Erst wenn wir uns dem entziehen,
können wir einen klaren Gedanken finden, den wir auch zu Ende denken können.
Deswegen „zwinge“ ich mich jeden Sonntag zur Muße. Alles wird bis spätestens Samstag gemacht und vorbereitet – nicht „erledigt“,
damit ich am Sonntag „Langeweile“ haben kann.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Untersuchung der Karl Landsteiner Privatuniversität Krems. Aussage ist:
„Sieben Tage auf soziale Medien wie Facebook und Whatsapp zu verzichten, führt oft schon zu Entzugserscheinungen
wie nach dem Absetzen von Suchtmitteln.“
Deswegen nenne ich sie (a)social media, denn sie erschaffen in uns die Illusion einer Gruppenzugehörigkeit, ohne reale Auswirkung(en).
Hunderte „Freunde“ auf Facebook, aber niemand ist parat, wenn man umzieht !

Die Mehrzahl der Probanden (ca. 60 %) hielt es keine sieben Tage aus, ohne (a)social media zu sein,
sie tauchten hin und wieder für ein paar Minuten in diese Welt ein und „naschten“ ein wenig.

Laut Dr. Leon Windscheid (Dr. Psych.) gab es eine Studie, in der die Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt wurden.
Die eine Gruppe nutzte (a)social media, wie gewohnt weiter. Die andere verzichtete für 2 Wochen, 20 min am Tag
– das ist bei durchschnittlich 8 Stunden pro Tag wenig- auf das Smartphone und kam plötzlich auf ganz andere Ideen.
Nach zwei Wochen gingen depressive Symptome zurück, Raucher rauchten weniger, die Gruppe berichtete
über ein deutlich größeres psychisches Wohlbefinden, …
Und das war auch nach 3 Monaten, in denen dies beibehalten wurde, noch so.

Das sollte zu denken geben und es hat durchaus Sinn, die Nutzung des Smartphones ganz zu lassen oder zu reglementieren.
Und das vor allem bei denen, die uns „blind“ vertrauen. Sicher ist das Gequengel erst groß, doch wenn die gewonnene Zeit genutzt wird,
man also lernt, sie zu nutzen, wird die Realität plötzlich wichtiger ! (s. hierzu: Nebensache )

Die Aufmachung und Gestaltung dieser Plattformen ist so gestaltet, dass sie – und das haben schon alle Eltern erfahren müssen –
unsere Aufmerksamkeit möglichst lange fesseln und aus dem „nur noch kurz …“, werden Stunden. Genau das lässt die Kasse derer klingeln die diese legalen Drogen vermarkten. Es geht also nicht darum, was gut für einen ist, sondern nur um Profit.

Bei all den ungeeigneten Inhalten des Netzes und dem Schaden an den völlig verstörten Kindern,
geben sie bereitwillig alle Daten an, jedes Smartphone erstellt dazu noch ein Bewegungsprofil,
so können die Betreiber mit Big Data handeln und sich die Daten teuer bezahlen lassen.
Ein richtig dickes Geschäft mit unserer psychischen Gesundheit !

Neben alledem, zerstört die Smartphoneindustrie (bzw. ihre Zulieferer) genau das, was später mit dem Smartphone dokumentiert wird,
um dagegen zu protestieren.
Denn zur Herstellung der Smartphones, braucht man seltene Erden und die fängt man nicht aus der Luft. Man gewinnt sie äußerst invasiv :
( s. Rückkopplung )

Hätte es diese Wanzen in der Form schon vor 25 Jahren gegeben, die DDR wär noch am Leben ! Denn jede*r trägt freiwillig eine Wanze für Bild und Ton mit sich, die auch noch Bewegungsdaten übermittelt. Ein gefundenes Fressen für jeden Geheimdienst.

Und mal ehrlich, der sorglose Umgang mit intimsten, persönlichsten Daten ist doch erschreckend. Eine Privatsphäre gibt es faktisch nicht,
weil sie selbst nie eine Idee davon entwickeln konnten.
So tritt also das starke Ego in den Vordergrund und bestimmt unsere Affekte.

Resultat ist eine Egogesellschaft, die Kritik niederbrüllt und lieber haarsträubendesten Erklärungen Glauben schenkt, als Fehler einzugestehen!
Morituri te salutant ! (Die Todgeweihten grüßen Dich)

So, das ist zwar „nur“ gesellschaftskritisch und nicht „grün“, doch es schwelt schon lange in mir und musste raus !
Und da ich ja „grüne“ und sozialkritische Themen behandeln will, passt das.

Ich weiß, es ist ein heißes Eisen und wir bemühen uns alle ! Es ist keine Schuldzuweisung an Einzelne,
doch es ist Zeit zu erkennen, dass das nicht zum Ziel führt !

Is Odil

Heute sagt Konfutse (Konfuzius) im Kalender:

„Der Edle ist betrübt
über seine Unzulänglichkeit.

Nicht betrübt ihn,
dass die Menschen ihn nicht verstehen.“
(Konfutse)