Darum geht es hier: Planet Wissen Moornutzung

Kümmern

(click on pic)

Auf dem Titelbild sieht man die Verteilung der Regenwälder rund um den Erdball.
Deutlich ist selbst für den Laien erkennbar, dass sie sich rund um den Äquator,
zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis, entwickelt haben.

 

Ein Ausschnitt zeigt Südamerika und die Ausdehnung des Amazonas Regenwaldes.

Da der Fokus jetzt sowieso schon auf dem Amazonas liegt, hier wieder ein paar erstaunliche Leistungen dieses riesigen Waldgebietes.
Er und der Regenwaldgürtel um die Erde, fungieren als riesige, ausgleichende, ökologischste „Klimaanlage“ der Welt.
Er alleine trägt einen erheblichen Teil zum an Land produzierten Sauerstoffs bei
(etwa 16 %[s. National Geographik]). Alle Regenwälder der Erde zusammen, produzieren etwa 34 % des Luftsauerstoffes
und da der Amazonas- Regenwald fast so groß ist, wie alle übrigen Regenwälder zusammen, produziert er eben nicht ganz die Hälfte,
also 16 %.

Er sorgt für Niederschläge in ganz Südamerika und so für die Begrünung des Kontinentes.
Dies unter anderem durch die äußerst wirksame „Biopumpe“ (s. Blog Fakten, keine Meinungen)
und Ackerbau wird dort durch ihn erst möglich.

Nur sind bereits etwa 17 % des Regenwaldes unwiederbringlich gerodet.
Schätzungen (!!!) zufolge, kann er etwa 25 % kompensieren. Dann allerdings ist die Versteppung von den austrocknenden Rändern her,
nicht mehr zu stoppen.

Aber, und das ist das erschreckende, in Afrika sind sogar noch größere Flächen von Bränden betroffen,
ohne dass ein Aufschrei durch die Welt geht.


Quelle: Panorama.

In Indonesien werden große Flächen für billiges Palmöl gerodet, in Borneo und quasi überall wo Palmöl angebaut wird.


Rodungsflächen in Borneo (ESA)

Natürlich „Bio“, aber alles andere als ökologisch (s. Blog Ungleich). Für den Profit opfern wir unsere Lebensgrundlage,
das muss uns klar werden.

Zum Ausmaß unserer Maßlosigkeit, das Beispiel der „Entwicklung“ Borneos:


Quelle: freeyourfamily.net

Wir stopfen buchstäblich unseren Planeten in uns rein.

Aber nun zurück zum Sauerstoff. Etwa die Hälfte allen Sauerstoffes in der Atmosphäre kommt aber aus dem Meer(s. Wissen vor Acht- Natur). Hier sind Trilliarden von Kleinstlebewesen, Algen und Mikroben, … dafür verantwortlich, dass es auf der Erde überhaupt gasförmigen Sauerstoff gibt (s. Blog Und jetzt alle). Anfänglich gab es nicht einmal Feuer auf der Erde.

Am Beginn der Erdentwicklung war sie zwar eine glühende Lava Kugel, aber es gab keine Flammen,
weil es unter anderem auch keinen Sauerstoff gab, es mussten erst einmal etliche Millionen Jahre vergehen,
bis sie sich abgekühlt und sich die Ozeane gefüllt haben, um die Voraussetzungen für Feuer überhaupt schaffen zu können.
Denn, um ein Feuer zu unterhalten, braucht es Sauerstoff und Brennstoff.

Erst entwickelte sich das Leben anaerob (also ohne Sauerstoff) und Sauerstoff war gewissermaßen das Abfallprodukt des Stoffwechsels damaligen Lebens im Meer. Durch seine hochreaktiven Eigenschaften, war er sozusagen Gift für das damalige Leben.

Er gaste aus und reicherte sich in der Atmosphäre an. So stieg die Sauerstoffkonzentration nur allmählich
(während eines millionen Jahre dauernden Prozesses) und das Leben hatte genug Zeit, sich an die „Giftkonzentration“ zu gewöhnen.
Mutationen nutzten schließlich den Sauerstoff für den Stoffwechsel, während andere Arten ausstarben.

So funktioniert, grob gesagt, Evolution ! Man muss sich keine erstickenden Mikroben vorstellen !
Sie hatten schlicht weniger Energie zur Verfügung, um sich fortzupflanzen.

Doch es sollte noch etliche Millionen Jahre dauern, bis das Leben das Land eroberte und dort die ersten Pflanzen Fuß fassen konnten
(Wurzeln schlagen 😉 ). Erst, als diese Landpflanzen genügend Kohlenstoff zur Verfügung stellten,
konnte das erste Feuer überhaupt erst entstehen.
Davor gab es weder Brennmaterial, noch Sauerstoff und Brände waren unmöglich.

Wir haben also Mikroben sehr viel zu verdanken, Leben allgemein, Sauerstoff, unser Leben, unsere Verdauung, unseren Hautschutz, …,
und viele Genussmittel, die nur mit Hilfen von Mikroben hergestellt werden können.
Allen voran, Bier, Wein, Brot, Käse, Malzgetränke, alles Fermentierte, Bodenleben, … (s. Blogs Und jetzt alle, Boden gut machen, u.a.).

Aber, Mikroben sind auch für die CO2– Freisetzung in tauenden Permafrostböden verantwortlich.
Machen wir so weiter, tauen große Teile (nicht wie bisher nur ein Teil) der Permafrostböden der Welt.
Die haben enorme Mengen an Kohlenstoff gebunden. Dieser Kohlenstoff wird von Mikroben freigesetzt,
die die organische Materie der tauenden Permafrostböden „verdauen“. (mehr zu Boden s. ARD mediathek)

Dann wird auch klarer, wie viel Kohlenstoff in Mooren gebunden wird. Vereinfacht erklärt, binden Moorpflanzen den Kohlenstoff,
indem sie Kohlendioxid aufnehmen und per Photosynthese in Zucker und Sauerstoff umwandeln, den sie durch  Spaltöffnungen abgeben.
Wie jede Pflanze auch, sterben diese Pflanzen ab, fallen sie in eine sauerstoffarme Umgebung (Moorwasser)
und so bleibt der Kohlenstoff im sich daraus bildenden Boden gebunden.

So ergeht es auch Torfmoosen, die jahrhundertelang bedenkenlos abgebaut und unserer Blumenerde beigemischt wurden.
Bei der Trocknung und Verwendung wird der gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt.

Wie hoch die Kohlenstoffspeicherung von Mooren tatsächlich ist, wird deutlich, wenn man sich klarmacht,
dass sie lediglich 3 % der Landfläche der Erde bedecken, jedoch doppelt so viel Kohlenstoff speichern,
wie alle Landpflanzen (27 %) zusammengenommen ! (s. Youtube)

Im Permafrost ist ebenfalls doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert, wie in unserer Atmosphäre vorhanden ist.
Legten wir alle Moore trocken, führte das zu einem erheblichen Anstieg der globalen Temperatur.

Wodurch die Permafrostböden tauen und CO2 freigeben, das wiederum die Klimaerhitzung antreibt.
Müßig zu erwähnen, dass das wieder eine Rückkopplung ist, wie es eben in natürlichen Gleichgewichten üblich ist.

Man kann weder das Eine tun, ohne etwas anderes zu lassen, noch ist irgendetwas vollkommen unabhängig betrachten.
In Philosophie, Religionen, Geisteswissenschaften und dem kollektiven Wissen, wurde dieses Wissen schon lange vermittelt,
aber die Weisheit ist aus unserem Leben verdrängt, so dass es kaum mehr wirksame Berührungspunkte gibt und wir sie verlieren.


The result of 4,5 Million years

„The result of 20 years mobile phone“

Die Industrie trieb diese verhängnisvolle Entwicklung immer weiter, denn für sie bedeutete mehr, ist besser.
Aber das Gegenteil ist der Fall. In meinem Blog Glück der Blog, habe ich kurz umrissen, was überhaupt glücklich machen kann,
und Reichtümer gehören da nicht dazu. Also Schluss mit sinnlosem Konsum !
(s. Blogs Unverzichtbarer Verzicht, alternative Haushaltsmittel und Meme Verzichten )

Es macht uns weder glücklich, noch werden wir freier, wenn wir sinnlos Gütern hinterherjagen.
Die Industrie kann uns durch unsere Wünsche, die sie gezielt weckt, manipulieren
und wir merken es nicht einmal, sondern denken, das sei, was wir wollen.
Geschickter kann eine Manipulation nicht von statten gehen, bei der der Beobachtete nicht merkt,
dass er alleine dadurch, dass er sich verhält, die Daten liefert, die sein Verhalten beeinflussen
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3).

Ja, renn !

Gut beobachtet, das ist ebenfalls eine Rückkopplungsschleife, die uns immer tiefer in den Sog der von der Industrie genährten
Illusion eines reichen und erfüllten Lebens durch hemmungslosen Konsum zieht.

Der Mensch muss sich zurückziehen und endlich wieder seinen Platz in der Evolution einnehmen !
Da gibt es keine Spitze oder ein Besser oder Schlechter.
Es zählt einzig die Anzahl der Nachkommen und davon hat der Mensch zu viele hervorgebracht, die sich falsch verhalten.

Quelle: Markus Anhäuser

Zur Erinnerung, hier findet die gesamte Geschichte von Beginn der Hominiden Platz.
Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern die Krönung ! 😉

Um unser Klima zu schützen, müssen trockengelegte Moorflächen wieder vernässt werden !
Allerdings sind viele Moorflächen in Ackerland umgewandelt worden
und den Landwirten muss eine alternative Nutzung der Flächen geboten werden.

Denn auch Moorflächen lassen sich vielfältig nutzen. Man kann (muss) z.B. andere Rinderarten nutzen (Planet Wissen),
die es ermöglichen eine andere Art der Milchwirtschaft zu betreiben.
Man kann aus der Milch andere Käsearten herstellen, die Rinder selbst nutzen, man kann man viele Gräser als Einstreu verwenden,
man kann Rohrkolben anbauen, der als Dämmmaterial dienen kann, Schilf für „Reetdächer“, ….
und so die Bewirtschaftung wiedervernässter Flächen weiter ermöglichen.

So sind die Flächen nicht verloren und mancher Landwirt erklärt sich dann eher dazu bereit, die Moore wieder zu vernässen !
Es wird immer klarer, unsere bisherige industrielle Form der Bewirtschaftung bringt uns langfristig Nachteile
und wir müssen uns der Natur anpassen, nicht wie gewohnt umgekehrt (s. Stammbaum oben).

Sehr viel effektiver, als ein Umstieg auf anderes Fleisch ist es, vegetarisch zu leben. Das spart enorme Mengen an klimaschädlichen Gasen ein.
Wenn man dazu noch Käse und Milch (s. Blog Achtsamkeit) meidet oder ersetzt, steigert sich die Einsparung noch um einiges.

Wenn man allerdings vegan lebt und komplett auf tierische Produkte verzichtet, kann man noch sehr viel mehr einsparen.
Eine vegane Lebensweise ist sozusagen der „Königsweg“. Ich biete einige Downloads an (s. alternative Haushaltsmittel und Spartipps)
und auf einer Seite von Utopia (s. Utopia), hat’s noch mehr Tipps.

Wichtig ist, dass alle aktiv werden, denn bis von Gesetzes wegen etwas geschieht, haben wir 3° C durchschnittliche Klimaerhitzung
und die schädigenden Prozesse laufen, sich selbst verstärkend, ab.
Denn eine negative Auswirkung wirkt sich auf andere, sie selbst verstärkende, aus.
Es sind, wie gesagt sogenannte negative Rückkopplungen.
Das Gegenteil und „Arbeit“ erleichternd und fruchtbringend, sind positive Rückkopplungen.

Das meinte Schiller damit, als er sagte:

„Der gebildete Mensch
macht sich die Natur
zum Freund !“

Das Klima ist träge und wir werden natürlich erst nichts spüren, außer unserer „Genugtuung“, richtig zu handeln.
Die Klimaerhitzung reagiert jetzt auf Fehler von vor 50 Jahren, die wir hätten wissen können (s. Club of Rome).
Wir müssen umdenken und mehr für die Zukunft handeln, denn wir haben sie zu lange gedankenlos aufs Spiel gesetzt.

Es ist wie mit allem, der Anfang ist das Schwerste. Nach und nach kommen positive Rückkopplungen zum Tragen
und es fällt immer leichter. Dann sieht/ spürt man motivierende Effekte.

Aber die Evolution vergisst nichts und so „fliegt uns der Planet um die Ohren“, weil wir nicht reagiert haben.
Erst kommende Generationen können zurückblickend beurteilen, ob wir angesichts der Klimakatastrophe,
richtig oder falsch gehandelt haben.

Nach über einem halben Jahrhundert (s. oben „Club of Rome“), sollten wir uns um unsere Angelegenheiten kümmern.
Das Geld wehrt sich, genauso wie Kindermenschen, die jede gesellschaftliche Regel als ungerechtfertigten Eingriff
in ihre persönliche Freiheit empfinden, tun.


„Wenn es hier irgendetwas Wichtigeres als mein Ego gibt,
soll man es sofort standrechtlich erschießen !“
(Zaphod Beeblebrox in „per Anhalter durch die Galaxis“)

Weder das Eine, noch das Andere wird leicht. Es braucht eine Menge Mut, für die Rechte einzutreten, die selbstverständlich sein sollten.
Und zwar das Recht auf die Freiheit des Einzelnen und das Recht auf körperliche Unversehrtheit,
die seit Jahrzehnten mit Füssen getreten wird, um Profit zu machen.

Aber steter Tropfen, höhlt den Stein. Ungerechtfertigtes Verhalten, muss sofortigen Widerspruch vieler zur Antwort haben !
Das gilt für Beides, viel zu lange haben wir sie wild agieren lassen, in Unwissenheit der Konsequenzen.

Jetzt treffen alle die Konsequenzen und sie stellen sich immer noch quer und wehren sich mit Händen und Füssen.
Einerseits teilweise lebensgefährlich, andererseits verbalaggressiv. Nehmen wir uns am Widerstand der Frauen im Iran ein Beispiel.
Sie können eine Stimme zum Schweigen bringen, aber nicht alle, wenn wir endlich zusammenstehen und unsere Rechte verteidigen.

   

Wir ziehen uns schon viel zu lange in unsere Komfortzone zurück und wie heißt es schon im Volksmund:
Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.

Durch die Umkehrung des üblichen Vorgehens von Theorie und Praxis, im englischen mit Shock-and-awe bezeichnet (s. Shoshana Zuboff o.), werden einfach Tatsachen geschaffen, über die man dann verhandeln kann.
Dadurch reduziert sich automatisch die Zahl derer, die dagegen aufbegehren.
Im „Idealfall“ fällt es niemandem auf und ist somit kein Teil der Diskussion.
Welcher Diskussion ? 😉

Wir sehen es am Verhalten unserer Kinder, die, früher undenkbares, rücksichtslosestes Verhalten an den Tag legen,
die wenigen (meist eine Einzelperson), aggressivst angehen, und so jede Beschwerde über die Ungehörigkeit unterbinden.

So verhalten sich Industrie mit ihrem Raubbau, Bau neuer Häuser, Abbau von, …

 „Was das wieder Arbeitsplätze kostet !“ 😉

Werbung, mit ihren Behauptungen und jedwede „gewinnversprechende“ Handlung.

Es erfolgt affektiv, ohne irgendeine Moralvorstellung, denn es gibt schlicht keine, außer dem Ego.
Das wirklich Saudumme daran ist, dass sich damit niemand wirklich wohl fühlt.

Der Mensch blüht auf, in sinnstiftender Interaktion mit seinem Mitmenschen. Nicht indem er seelenlose,
gefühlskalte Technik bedient, bzw. ihr hilflos ausgeliefert ist (automatische Ansagen, Blechdeppen).

Wir sind alle soziale Wesen und brauchen den Zuspruch und die Bestätigung einer Gruppe
(oder zumindest eines Teiles A.d.R.). Diese Dynamik versuchen (a)social media nachzustellen
und das Bedürfnis zu befriedigen. Aber diese „Kontakte“ halten der Wirklichkeit nicht stand
und wer irgendetwas „geliked“ hat, steht nicht dafür ein.
Sie sind keine echten Beziehungen und man ist anonym, zu nichts verpflichtet und bekommt meist gar nicht mit,
was dem anderen wiederfährt.

Aber das ist wieder Gesellschaftskritik und wird in Häppchen bearbeitet.

Gehabt Euch also wohl
Is Odil

Wieder ein langer Spruch im Kalender, also ein „älterer“ aus meiner Sammlung:

„Ein gelassener Mensch soll nicht
allezeit danach ausschauen,
wessen er bedürfe,

sondern wessen er
entbehren könne.

(Heinrich Seuse)