Darum geht es hier: Alleine

Pervers

Wir müssen, spätestens jetzt, über unseren Tellerrand sehen und erkennen, wie pervers wir mit Ressourcen und selbst mit unserer Nahrung umgehen.
Wir haben jegliche Achtung verloren und müssen sie mühsam wieder in unser Leben integrieren.

Die Entwicklung ist so krass, dass wir vom Babyalter an frustriert werden, was eine zunehmende Toleranz gegenüber Süchtstoffen hervorruft, „wir“ leben unseren Kinder Machtlosigkeit vor, früh werden unsere Kinder „ruhiggestellt“ indem man ihnen ein Smartphone kauft (Ah, Suchtbefriedigung).
Dort geht es weiter, denn schutzlos (weil es einen nicht mehr interessiert), wird der/ die Heranwachsende mit der schrecklichen Welt der Erwachsenen alleingelassen, sieht höchst verstörende Dinge, tappt in Fallen, stumpft ab und wird durch das Versprechen instantaner (sofortiger) Triebbefriedigung zum willfährigen Instrument der Industrie.

Man lernt keinen Verzicht (siehe: Unverzichtbarer Verzicht), man lernt nicht mit Geld oder Werten umzugehen,
da kaum welche vermittelt werden. Man kann eben nur vermitteln, was man selbst gelernt hat !
Kauft Dinge, die man nicht braucht, von Geld das man nicht hat, für Leute, die man nicht mag.
Ein echter, gedankenloser Konsument eben.

Es wird konsumiert, falsch verstanden und so wird nur noch scheinbar Gutes, Frisches, Einwandfreies ohne Makel gekauft
und der gute Rest wird weggeworfen.

Laut einer Studie des Thünen-Instituts 2019 (veröffentlicht auf der Seite des BMEL [Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft]) werden in Deutschland 12 Millionen Tonnen (12 000 000 t) Lebensmittel pro Jahr weggeworfen.
Das sind sage und schreibe 12 Milliarden Kilogramm (12 000 000 000 kg).
Davon fallen 52 %, also 624 Millionen Kilogramm (624 000 000 kg) in Privathaushalten an.
Das sind 75 kg pro Person und Jahr.

Die Produktion dieser, und zwar nur dieser, Lebensmittel verursacht 4,4 Milliarden Tonnen (4,4 000 000 000 kg) CO² und sollten eingespart werden, indem wir wirtschaften, verbrauchen, was verbraucht werden sollte und das Mindesthaltbarkeitsdatum nur als Garant für die Eigenschaften des Lebensmittels anerkennen.
Es ist einzig eine rechtliche Angabe und hat mit dem Verfallsdatum, wie bei bei Fleischwaren, nichts zu tun.
Wir müssen wieder unseren Sinnen trauen, statt uns gedankenlos nur nach einem Garantiedatum, das nichts über die Genießbarkeit aussagt, zu richten.

Selbst Lebensmittel, die nicht mehr so gut aussehen, kann man, je nach Grad der Verwesung, von dürren, fauligen Stellen befreien, lagerfähig machen oder gegebenenfalls gleich oder bald verbrauchen.
Nur so, habe ich meinen Haushalt, trotzdem ich öfter bei der Tafel einkaufe, im Griff und komme mit dem wenigen das ich bekomme, aus.

Wir müssen lernen, ausschließlich vor Ort Verfügbares zu genießen. Es haltbar machen, wenn genug davon da ist (Saison !)
und uns im Winter, am im Frühjahr Gelagerten erfreuen.
Jeder Griff zu eingeflogenen Köstlichkeiten außerhalb der natürlichen Verfügbarkeit, schadet enorm !

Eigentlich könnten wir genauso gut das Fenster aufmachen und unser Geld dort rausschmeißen !
Dann freuten sich wenigstens die Obdachlosen, die tagtäglich um Nahrung und ihr Überleben kämpfen.

Wir haben uns so weit davon entfernt, was wir tatsächlich benötigen, suchen nur nach Befriedigung von Trieben, die die Werbung in uns weckt und wie mit jedem Trieb ist es eben so, „je mehr man ihm nachgibt, umso fordernder wird er“.
So sind wir kaum noch in der Lage, Nahrungsmittel auf Genießbarkeit zu überprüfen und schmeißen sie nach Ablauf des MHDs weg.

Seltsam, ich kenne kaum jemanden, der/ die nicht sagt es gäbe nicht genug Geld in seinem/ ihrem Leben.
Doch das sind alles arbeitende Menschen, während ich Grundsicherungsrente bekomme und mir den „Luxus“ leiste, meine tierischen Produkte in Bioqualität zu kaufen, damit die Tiere ein lebenswertes Leben haben können.
Wir brauchen wieder ein rechtes Augenmaß, Wertschätzung, Qualität und nicht diese Wegwerfmentalität, die durch die Assifikation der Menschen durch die Medien gefördert wird !

Dadurch, dass wir uns daran „gewöhnt“ haben, außerhalb jeglicher Saison, alles zu bekommen und dies auch fordern (Triebe) ist die Verpackungswut bei Obst um etwa 80 % gestiegen und die bei Gemüse sogar um 182 %.
Das landet alles auf dem Müll, bestenfalls als Zwischenstation im gelben Sack, denn viele dieser „nötigen“ Verpackungen
sind gar nicht recyclebar. Und nötig sind sie nur für den langen Transport !

Rudern wir wieder zurück und werden normal, kaufen saisonal, denn dann sind die Lebensmittel günstig (weil sowieso in Fülle vorhanden), reif, und schmackhaft, weil man sie reif erntet.
„Superfood“ wächst regional und Anderes ist nicht besser oder gehaltvoller, nur eben anders wertvoll !
Wir müssen uns wieder in den Griff bekommen und die saisonale Verfügbarkeit akzeptieren, sons brauchen wir nicht den unseren Kopf schütteln, angesichts der wachsenden Müllberge !

Das Flug- Obst, Gemüse wird unreif geerntet, damit es auf dem Transport „nachreift“. Und seien wir ehrlich,
es ändert lediglich die äußere Farbe, doch das Innere reift nicht wirklich und schmeckt auch entsprechend.

Bestehen wir auf Qualität, verzichten im Dezember lieber auf Erdbeeren aus Israel und warten auf reife, regionale Früchte,
die halten, was sie versprechen und deren CO²- Bilanz um Zehnerpotenzen günstiger ausfällt.

Unser Klima, unsere Erde, ja unser Überleben sollten uns das wert sein.

Is Odil

Und im Kalender:

„Sei immer mehr zum Verzeihen bereit,
als zur Erwiderung einer Beleidigung;

wer auf eine Gelegenheit zur Rache wartet,
der liegt gegen sich selbst auf der Lauer

und zieht das Unheil auf sein eigenes Haupt.“
(aus dem „Tandschur“)