Nur gemeinsam
Nur gemeinsam
Wir befinden uns ungelogen am Rand eines Abgrunds.
Die Richtung, die die Industrialisierung eingeschlagen und uns als gut verkauft hat und noch tut,
führt geradewegs über den Rand.
Wir als Endverbraucher können etwas tun. Langsam springen immer mehr auf den Zug der Nachhaltigkeit und Naturbelassenheit auf.
Das ist grundsätzlich gut, doch lassen wir uns nicht täuschen. In den meisten Fällen, ist es nur ein Greenwashing und man „verkauft“ ein ruhiges Gewissen, indem man den Verkauf eines Produktes an Wiederaufforstung oder ähnliches knüpft. Man soll ja mit gutem Gewissen weitermachen wie bisher, „man unterstützt ja !“.
Bestes Beispiel ist Shell, das einen Kauf von Benzin mit der Möglichkeit einer kostenpflichtigen Beteiligung an einem Aufforstungsprogramm koppelt. Für den „einfachen“ Verbraucher heißt das:
„Je mehr ich verblase, desto mehr Bäume werden gepflanzt.“
Da könnte man genauso gut für die Keuschheit vögeln oder mit der Waffe für den Frieden kämpfen.
Ein wenig über den Tellerrand zu blicken, täte allen gut !
Der Verbraucher lernt nichts dazu und konsumiert weiter und vielleicht sogar vermehrt dieses Produkt, statt wirklich etwas zu tun.
So kaufen sich viele von ihrer Verantwortung frei und mir kommt der Ablasshandel der Kirche im Mittelalter in den Sinn, wenn ich das sehe.
Jeder denkende Mensch ist aufgerufen, etwas in seinem Umfeld, nach seinen Möglichkeiten, zu tun.
(dazu auch: Überblicksseite Alternative Rezepte
Wir müssen Spaß neu definieren und dafür unsere eigenen Werte anwenden.
Bisher hat uns die Industrie suggeriert, dass Geld, Erfolg, dieses oder jenes Produkt, ungesunder Genuss
und all die Verlockungen Spaß machten.
Wir sind zu bequem geworden und verhindern so echte Erlebnisse, die meist mit einer Anstrengung verbunden sind.
Z.B. das unvergleichliche Erlebnis, etwas aus eigener Kraft erreicht zu haben.
Nicht von ungefähr beginnen viele Geschichten einer Entwicklung zum Helden mit einer fast unlösbaren Aufgabe als Auswahlkriterium.
Hier steht nicht die Erfüllung der Aufgabe im Vordergrund, sondern einzig die Zielstrebigkeit
und das Durchhaltevermögen des angehenden Helden.
Sicher ist es einfach, mit einem E-bike den Berg heraufzufahren. Doch was man sich nicht erarbeitet, wo man sich nicht immer wieder „überwinden“ muss, weil das Ziel winkt, ist im Endeffekt wenig wert und so werden Erlebnisse konsumiert, statt stolz auf einen Weg zurückzublicken und zufrieden sagen zu können:
„Das habe ich allein vollbracht !“
Wir haben heute sehr praktische Hilfsmittel, ohne Frage, und es geht keineswegs um das Verteufeln dieser ! Doch unsere Psyche hat sich Jahrmillionen auf etwas eingestellt und sich so entwickelt, dass Erlebnisse notwendig sind, damit sie sich ausgeglichen entwickelt.
Außerdem sind die technischen Voraussetzungen oft genug zweifelhafter Herkunft. Aus Ländern mit geradezu mittelalterlichen Arbeitsbedingungen, ohne Umweltstandarts oder ähnlichem.
So klebt an jedem Smartphone, an jeder E-bike Batterie oder so, das Blut und der Schweiß unzähliger Menschen, die ums Überleben kämpfen, damit sie als erste von steigenden Meer vertrieben werden, oder ertrinken. Diesen Anstieg hben wir durch unseren ungezügelten Konsum ausgelöst, da gibt es kein Schönreden und sei es noch so „verbalaggressiv“ !
Wir MÜSSEN kritisch werden, denn „Erleichterungen“ haben oft genug einfach eine unschöne Seite und wir tragen alle die Verantwortung. Denn es gab Zeiten, da hat man nicht nachgedacht.
Doch nun, zwingt uns die Natur, die wir so lange vergewaltigt haben und immer noch tun, in die Knie und dazu, umzudenken.
Doch denken wir endlich mal und lassen uns nicht durch „grüne Mäntelchen“ in die Irre führen !
Jeder kann etwas tun, jeder MUSS etwas tun,
denn es geht ums Überleben !
Is Odil
Der Kalenderspruch heute:
„Auf einem Ohr taub ist derjenige,
welcher zwar erhebende heilige Worte
zu hören wünscht,
das andere Ohr jedoch offen hat
für leichtfertiges Geschwätz
und das, was die Welt angeht.“
(Brigitte von Schweden)