„Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst !“
(Mahatma Gandhi)

Wir können die Welt nur ändern, indem wir uns selbst ändern !
(Is Odil)

Wir können an der Welt verzweifeln und von ihr „was auch immer“ verlangen, doch sie wird sich nicht ändern.
Alle Macht des Menschen liegt nur in der Beherrschung des eigenen Selbst. Schon einige Male habe ich erläutert,
dass der Mensch fast ausschließlich am Beispiel anderer lernt.

Deutlicher in dem Spruch von Romano Guardini:

„Das erste Wirkende
ist das Sein des Erziehers,
das zweite, was er tut
das dritte erst,
was er redet.“

Aufgrund dieser Erkenntnisse, die beileibe nicht neu sind, möchte ich hier schildern, was ich selbst schon verwirklicht habe
oder noch verwirklichen werde (s. Überblickseite alternative Haushaltsmittel).

Dass ich haushalte(-n muss), habe ich ja schon mehrfach erwähnt. Das hat mich unter anderem gelehrt,
dass sich gute Qualität auf Dauer auszahlt. Durch meine Übung im Verzicht (s. Blogs Unverzichtbarer Verzicht und Verzichten),
kann ich meine Wünsche und aufkommende Impulse soweit bremsen,
dass ich sie betrachten und entscheiden kann, ob ich etwas nur will oder wirklich brauche.

Das alleine, verringert die Anzahl „nötiger“ Anschaffungen gewaltig. Und ich empfinde es nicht als Verzicht.
Es ist vielmehr ein Weglassen aus vernünftigen Gründen oder ein Ersatz mit einem höherwertigen Produkt,
an dem ich lange Freude habe. Es ist ein Einschränken, natürlich,
aber es bedeutet nicht „schmerzlichen“ Verzicht, vielmehr ist es ein Fokus auf wichtige Dinge !

Sicher gehört zu all dem dazu, dass ich schon zeitlebens „übe“, ohne genau zu wissen wofür.
Meine bisherigen Erkenntnisse halfen mir dabei, verschiedene Süchte zu überwinden (Alkohol, Nikotin, Nasenspray)
und bemerkt zu haben, dass ich alles mir mögliche (Koordinationsstörung durch SAB) kann,
sobald ich „will, bzw. nicht mehr will“. Es braucht also eine bewusste Entscheidung gegen falsches Verhalten,
das man als Falsch erkannt hat, um es zu ändern.
Und für die Grundlage, etwas erkennen zu können, schreibe ich hier !

Wir dürfen in uns nicht das Gefühl aufkommen lassen, uns zwingen zu müssen, denn dann ist es sinnlos.
Das gilt für alle Änderungen unserer Gewohnheiten ! Mit zunehmender Übung, empfindet man das Weglassen
als Ausdruck des eigenen Willens, der wichtiger wird als das Ego,
das wir alle in verschiedenster Ausprägung haben.

Wir müssen lernen, unserem Ego Paroli zu bieten, denn es entscheidet oberflächlich zu sofortigem Nutzen
und ist ohne einen ausgeprägten Willen, nicht zur Selbstbeherrschung fähig.
Das müssen wir uns antrainieren, indem wir uns moralisch bilden und uns so ein Weltbild schaffen.

Dazu muss man seine Wertvorstellungen regelmäßig mit seinen Affekten und Impulsen abgleichen.
Dafür brauchen wir das langsame Denken, um im Affekt nicht falsch zu entscheiden,
denn oft genug ist keine Zeit, lange zu überlegen.
Für Zufriedenheit, müssen sich langsames und schnelles Denken annähern (s. Blog Trotzdem).

Ich vergleiche es oft mit dem Erlernen des Autofahrens. Anfänglich sind wir von der Fülle verschiedenster Aufgaben überfordert,
denn wir wissen instinktiv, dass wir diesen Prozess nicht oberflächlich behandeln dürfen.
Dadurch, dass wir im langsamen Denken, jede Handlung bewusst ausführen,
sind wir anfänglich zu langsam, um mit dem schnellen Wechsel der Aufgaben klarzukommen.

Hier hilft uns das schnelle Denken, indem immer mehr durchdachte Prozesse im prozedualen Gedächtnis gespeichert werden,
werden wir immer freier in unserem Denken, da der Fokus immer mehr auf die vielen Aufgaben gerichtet werden kann.
Würden verschiedene Prozess nicht automatisiert ablaufen, könnten wir die Gesamtheit des Verkehrs nicht erfassen.
Wir hätten einen Unfall, bevor wir in den dritten Gang geschaltet hätten ! 😉
Außerdem wären wir nicht einmal fähig, zu gehen !

Was anfänglich enorm viel Zeit benötigte, geschieht mehr und mehr unbewusst und wir haben genug Kapazitäten frei, uns zu überlegen,
wie wir uns im Verkehr bewegen wollen. Langsames und schnelles Denken laufen parallel.
Dadurch, dass wir unser prozeduales Gedächtnis immer wieder an unsere Vorstellungen vom Verkehr anpassen,
wird das, automatisch ablaufende, Autofahren personalisiert und drückt unseren Charakter zu diesem Zeitpunkt aus.

Manchen gelingt es gut und schnell und mancher, wie ich, hat immer wieder Kämpfe mit den Impulsen auszutragen.
Zum Glück hatte ich eine intensive moralische Bildung, die mich von vielem abgehalten hat,
da ich immer nach mehr strebte, als offenkundig möglich war !

Jedenfalls, kann ich dadurch, dass mir bewusst ist, dass vieles einfach nicht nötig ist, das Gesparte in wenige Sachen investieren
und sie in guter Qualität kaufen.

Z.B. richtig gute Schuhe (müssen ja 150 km/ m aushalten), richtig gute Kleidung, die reparabel ist und dicht hält,
in denen ich auch bei Regen laufen kann, …

Meine Kamera, die ich immer dabei habe, ist ein erfüllter Wunsch von mir. Ich möchte die Möglichkeit haben, mein „Hobby“ auszuleben
und nachdem ich das erkannt und akzeptiert habe, habe ich mich lang über verschiedene Modelle informiert
und mir einen guten Kompromiss zugelegt.

Ein kleiner Einwurf hierzu : durch meine ziemlich ausgeprägte Selbstbeherrschung, konnte ich monatelang auf das zuvor gründlich überlegte Ziel (Kameramodell) sparen und sie so bar bezahlen, ohne Schulden machen zu müssen. Wir müssen nur wollen ! 😉

Wir können, indem wir uns auf ein Ziel konzentrieren, ziemlich alles erreichen. Wirklich reich ist der ohne unnötige Bedürfnisse.
Es war nicht nur meine einzige Chance, nicht ständig an Grenzen zu stoßen, weil ich mir nicht „sofort“ leisten kann, was ich „will“,
es hat mich auch geschult und mir gezeigt, dass, je weniger Wünsche man hat, man umso reicher ist (auch mit Grusi).

Ich stelle beinahe alle alternativen Haushaltsmittel selbst her und verwende diese, damit keine unnötigen Stoffe ins Abwasser gelangen.
So z.B. den WC-Reiniger, den Badreiniger, das Deo, das Waschmittel (nicht für Buntwäsche oder weiße Wäsche, weil ich keine habe),
den Zahnpastaersatz und den Weichspüler (s. Überblickseite alternative Haushaltsmittel).

Auf allen Ebenen habe ich Wege ersonnen, möglichst sparsam mit den, mir zur Verfügung stehenden, Mitteln, umzugehen.
Ich koche einmal in größerer Menge und friere Portionen ein, die ich dann mit Hilfe der Restwärme meiner Zubereitung von Frühstücks-,
oder Abendhaferbrei auftaue. So habe ich einmal einen Energiebedarf und spare die enormen Übertragungsverluste
beim täglichen Erhitzen kleinerer Portionen.

Ich drehe den Wasserhahn seltenst ganz auf und verlege mich auf eine Verteilung des Wassers, so dass möglichst wenig ungenutzt „vorbeifließt“, habe mir angewöhnt, eine wiederaufladbare LED- Leuchte für Routine zu verwenden, die ich „blind“ beherrsche,
so muss ich für ein wenig optische Orientierung, kein Licht einschalten.

Mein Gemüse kaufe ich saisonal und regional auf dem Markt beim Bio-Bauern, verbrauche es möglichst frisch und ich plane meine Einkäufe (s. praktische Datei Saisongemüse). So wird erst etwas verbraucht, bevor ich Neues kaufe. Das spart enorm viel Geld, viele Ressourcen
und ich brauche keine Umverpackungen für loses Gemüse, denn ich habe immer einen Beutel dabei.

Ich sammle mein Grauwasser und gieße damit meine Blumen oder spüle damit mein „kleines“ Geschäft runter,
um unnötiges Spülen zu vermeiden, denn unser Wassersystem ist ein echtes „Kacksystem“,
wie es Dr. Eckard von Hirschhausen ausdrückte (s. Blog Die siebte Generation).

Bevor ich daran denke, die Heizung aufzudrehen, ziehe ich mir lieber etwas an. Bei dem warmen Winter,
habe ich bisher nur etwa 3 Wochen reduziert geheizt und seit 22.12.2033, ist sie ganz aus.
Dadurch dass ich täglich draußen bin, empfinde ich meine ungeheizte Wohnung, als recht warm.
Und ist mir einmal kalt, gehe ich gut eingepackt raus und bewege mich, danach ist mir auch in der ,Wohnung warm !

So ist also so gut wie alles auf Ressourcenschonung, Sparsamkeit etc. ausgelegt, so dass ich genug Geld übrig habe,
um mir Bio- Lebensmittel leisten zu können.

Ein Vergleich lohnt sich, denn Bio- Lebensmittel sind nicht so anfällig für die Teuerungen und in diesen Zeiten,
ist „Bio“ oft sogar billiger, als die, uns teuer zu stehen kommende, konventionelle Ware.
Außerdem ist man „gezwungen“, sich mit realen Lebensmitteln und deren schmackhafter Zubereitung auseinanderzusetzen.

Sobald ich etwas über ein Genussmittel erfahre, was nicht nachhaltig ist (s. Blog Achtsamkeit), überlege ich Alternativen und teste sie durch
(s. Blog All together now) oder lasse sie „einfach“ ersatzlos weg (s. Blogs Unverzichtbarer Verzicht und Verzichten).

Wie beschrieben, habe ich Milch durch einen Soya- drink ersetzt. Seit etlichen Jahren, esse ich keine tierischen Lebewesen mehr
und die fleischlose Küche ist so vielseitig und schmackhaft, dass ich es nicht im Geringsten vermisse.
Und das, obwohl ich Angler war und tierische Gerichte quasi zu meinem „Image“ gehörten.
Ich weiß, ich kann mit bloßen Händen töten, es bereitete mir Genuss, meine Steaks blutig zu verzehren, ich liebte Herz, Austern, …

Aber das Nachdenken, nachdem ich den Nebel in dem ich mich befand durchdrang (Alkoholabhängigkeit), brachte mich dazu,
Tieren kein Leid mehr zufügen zu wollen und je mehr ich mich mit der perversen Produktion unserer tierischen Nahrung beschäftigte,
desto weniger Lust bekam ich auf einen Rückfall in alte Muster.
Es käme für mich einem Rückfall in Alkoholismus gleich, würde ich nun wieder Tiere essen.

Sicher, wenn es nicht anderes gibt (es gibt immer etwas) oder bevor schon zubereitetes Grillgut entsorgt wird, esse ich es lieber,
damit das Tier nicht ganz umsonst gestorben ist. Ich leugne meine geschmackliche Vorliebe nicht.
So dogmatisch bin ich nicht und seit ich mich fleisch- und fischlos ernähre, wird immer wieder gesagt:
„Ah, ein Vegetarier“.

Doch ich wehre mich dagegen, denn die meisten Vegetarier die ich erlebte, hängen irgendeine Philosophie raus und ich nenne sie gerne „Gemüsefaschisten“, denen es vornehmlich darum geht, sich besser darzustellen als der „Normalo“ und ihr soziales Umfeld zu nerven,
wenn auf „ihre Anschauungen“ keine Rücksicht genommen wird.

Wenn es ihnen passt, sagen sie Dinge wie: „Jeder ist sich für sich selbst verantwortlich“
(Snowflake auf die Bitte eines Behinderten, die Maskenpflicht im ÖPNV einzuhalten).
Wobei ich angesichts dieser Aussage geneigt bin, das Vorhandensein einer Verantwortung anzuzweifeln.
Sie können nicht wissen, was sie tun.

Denn im öffentlichen Raum, in unserer gesamten Umwelt, gelten andere Regeln, denn man ist nicht mit sich alleine !
Sobald ein anderer von meinem Verhalten beeinflusst wird, hört die persönliche Freiheit auf und man ist für andere mit verantwortlich, klar ? !
Und damit ist zu rechnen, sobald man sein Zimmer oder die Wohnung/ das Haus verlässt, da ist die Grenze zur Privatsphäre.

Wer also Tofu in Hähnchenschlegel- oder Schnitzelform benötigt, wer auf der Suche nach authentischem Fleischgeschmack ist,
hat seine Fleischsucht nicht überwunden und ist nicht konsequent. Sicher, es ist allemal besser, keine Lebewesen zu essen,
denn für deren Produktion werden enorme Ressourcen verbraucht.
Man handelt zwar moralisch richtig, aber ohne „Absicht“ (s. letzter Satz, vorletzter Absatz) !

So werden z.B. 80 % des in Deutschland produzierten Getreides an unsere Fleischlieferanten verfüttert,
und Regenwälder für Soyaplantagen abgeholzt, das zu 80 % in die Tierfutterproduktion und Mastbetriebe geht,
damit wir, auf der anderen Seite der Welt, immer mit Grillfleisch versorgt sind.
Je billiger wir sowas einkaufen, desto weniger wird das Tier berücksichtigt und es sind perverse Strukturen entstanden,
die keinerlei Respekt vor dem Leben haben.

Quelle : https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/soja/soja-als-futtermittel

Welche perversen Auswüchse die Fleischindustrie hervorgebracht hat, sieht man in einer Doku,
in der Martin Rütter mit einem Tierschützer in einem Hühner- KZ filmte (nichts für empfindsame Seelen).

https://www.vox.de/cms/martin-ruetter-deckt-mit-tierschuetzer-jan-peifer-einen-skandal-im-huehnerstall-auf-4884930.html

Die Erde kann also rund 80 % mehr Menschen ernähren, lassen wir es 60 % sein, denn es wird immer Fleischesser geben,
doch sollte es wieder den Stellenwert einnehmen, der das Tier respektiert und Klasse, statt Masse produziert.
Also gute Haltungsbedingungen, die für eine gute Qualität des Produktes sorgen, stressfreie Schlachtung vor Ort,
ohne lange Transporte und ohne Todesangst des Tieres, die sich in der Qualität niederschlägt.

Weniger aber besser, tut allen gut. Dem Planeten, den Tieren, dem Menschen. Weniger deswegen,
weil Fleisch eben nicht nur der gute Eiweißlieferant ist, sondern auch negative Effekte auf unsere Verdauung,
unseren Hormonhaushalt und unsere Lebensqualität hat.
Ganz zu schweigen von der „Lebensqualität“, die wir unseren Tieren zugestehen !

Fleisch ist im Gegensatz zu Fisch ein schwer verdauliches Nahrungsmittel, das so lange im Darm verweilt,
bis es sich anaerob (ohne Sauerstoff) zersetzt. Dadurch wird die Darmflora erheblich beeinträchtigt,
was bei der Häufigkeit unseres Fleischkonsums zu einer Änderung der Darmflora führt (s. Blog Think about it).

In vielen Blogs, habe ich viele Zusammenhänge erläutert und Wege aufgezeigt (s. Überblickseite alternative Haushaltsmittel). Bleibt zu sagen: Wir können in einer besseren Welt leben und sie zum Guten wenden, wenn wir nur wollen (denn jetzt müssen wir!).

Is Odil

Noch ’n Gedanke zum Glück, nach dem wir alle suchen:

„Vergebens sucht der Mensch
des Glückes Quelle
weit außer sich in wilder Lust

In sich trägt er
den Himmel und die Hölle
und seinen Richter in der Brust.“
(Ernst Eckstein)