Wir kennen alle die Songs, „money makes the world go round“, „money, money“, „money’s too tight to mention“, …
Wir sollten endlich der belustigenden und verharmlosenden Betrachtung der Tatsache den Rücken kehren
und der Realität, die uns verfolgt, ins Auge blicken. Es erfordert Mut, sich Ungutem entgegenzustellen !
Es ist leider nicht nur ein Funfact, sondern bittere Realität, die uns Kopf und Kragen kostet.
Hört auf nur resignierend zu sagen: „Na ja, is‘ doch so, kann man nichts machen,
wir wollen ja alle arbeiten, da muss man eben Abstriche machen, …“
Ach wirklich ? Hand aufs Herz, sämtliche „Erfolgsmodelle“ basieren auf unserem Bestreben, Energie zu sparen
und ein gewünschtes Ergebnis mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen. Im Grunde unseres Herzens,
wollen wir also nicht wirklich arbeiten. Wir scheuen die Anstrengung (weswegen uns Zivilisationskrankheiten dahinraffen !)
Und Abstriche machen wir in Sachen Lebensqualität. Ich will nichts schönreden, denn das, was wir gerade erleben,
ist nur der Anfang und wie schlimm es wird, bestimmen wir, denn die Industrie reagiert nur auf unseren Konsum.
Das ist unser Mittel, die Konzerne dazu zu bringen, auch zukünftiges Leben im Blick zu haben.
Ein Stamm der native Americans drückte es in dem Satz aus:
„Hat die siebte Generation einen Vorteil davon, wenn ich jetzt so handle ?“
Sicher, wir wollen die geldwerten Vorteile der Arbeit, aber wir können nicht wollen, was die geldbringenden Arbeiten anrichten.
Für Geld nehmen wir viel in Kauf. Damit muss endlich Schluss sein !
Das Leiden, das wir für Geld auf uns nehmen ist um so viel größer als nötig wäre, gut zu leben.
Wir müssen nur Umdenken !
Mit dem alten Mechanismus, blendet uns die Industrie seit Anbeginn.
Hat ja immer funktioniert und funktioniert dank (a)social media immer bessser !
„Was das wieder Arbeitsplätze kostet !“
Ein kleines, erschreckendes Beispiel ist die Ölförderung. Mal abgesehen von der gedankenlosen Verwendung
von Plastikverpackungen und Treibstoffen, ist die gängige Praxis des Flarings (Abfackelns) alleine
für etwa 11% des weltweiten CO2– Ausstoßes verantwortlich (Arte Reportage).
Angesichts der Energieknappheit, ist es geradezu absurd, dass die Gase bei der Ölförderung nicht gefiltert und genutzt werden.
Seit Beginn der Ölförderung, also seit etwa 160 Jahren, werden diese nutzlos abgefackelt,
verrußen und verpesten die Luft mit Benzol und leiten enorme Energiemengen in die Atmosphäre (s. ndr.de)
Bezugnehmend auf das Thema, man müsste weniger Öl fördern, um die Gase filtern zu können. Das bedeutete, weniger Profit.
Aber das wollen die Konzerne natürlich nicht und es ist leider immer noch billiger, unmoralisch zu handeln,
als all das zu nutzen, was wir fördern (s. Buch „Ökoroutine“ u.)
Es braucht ein durch alle Schichten gehendes Bewusstsein, dass Luft, Wasser und die Reinigungsleistungen der Natur allen gehören
und man sich auch so verhält. Das ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die wir Jahrzehnte lang nicht wahrgenommen haben.
(s. mein neues Lieblingsbuch von Silke Müller, Buch „Wir verlieren unsere Kinder„, ISBN 978-3-426-27896-3 [s. Bericht NDR])
Viele behandeln Allgemeingut als frei nutz- und verschmutzbares Gut. Das ist die von mir immer wieder zitierte
und von Dr. Mai Ti Nguyen Kim so wunderbar erklärte „Tragödie der Allmende“
(Tragik des Allgemeinguts [s. Maithink X Allmende]).
In manchen Blogs habe ich das Bild eines Schwimmbades verwendet. Das Wasser wird von allen genutzt,
aber manche nutzen das Becken eben als Urinal. Wenn es eine überschaubare Anzahl der Schwimmer macht,
können die Filter und Reinigungsmechanismen diese Verschmutzung noch beseitigen, sind jedoch überfordert,
wenn zu viele ins Becken pinkeln. Das Wasser wird nicht genügend gereinigt und so wird der Anteil an verschmutztem Wasser immer größer.
So dass an den Pumpen immer stärker verschmutztes Wasser ankommt, wovon die Filter lediglich einen kleinen Teil reinigen können.
Was also als „Frischwasser“ rauskommt, ist alles andere als frisch.
Wer den Motor startet und dann seine Nachrichten checkt, pisst ins Becken, die Ölindustrie pisst ins Becken, die Industrie, pisst ins Becken,
die Billigfleischkonsumenten, pissen ins Becken, gedankenloser Konsum, pisst ins Becken, …
Nun haben wir die Kloake und schuld sind wir, weil wir unseren Anstand verloren haben !
Leider ist es mit dem Denken eben so, dass es Energie benötigt. Da glaubt man lieber simple, einfache Schuldzuweisungen der Populisten,
die einem das Denken abnehmen und es ohnehin einem unbestimmten Unwohlsein gegenüber Fremden entspringt.
Das kostet weniger Energie, weil man nicht selbst denken muss !
Wir sind zutiefst irrationale Wesen. Alle kennen das Phänomen, dass man, wenn der Tank voll ist, auch gedankenlos Vollgas gibt.
Wenn man aber nur noch einen viertel Tank hat, oder gar auf Reserve fährt, fängt man an, sparsam zu fahren
(was man eben dafür hält, wobei es da viele Mythen gibt).
Wir, und allen voran die Industrie, geben, trotz früher deutlicher Hinweise, Vollgas !
(s. Club of Rome, Exxon Studie Pik Potsdam)
Um im Bild unseres Schwimmbads zu bleiben, unser Schwimmbad stinkt und das schon etliche Jahrzehnte.
Die Industrie und die Werbung haben es mithilfe von (a)social media, die unsere niedersten Triebe ansprechen, geschafft,
uns im Stile der Lotusesser (s. dort [Lotophagen]), einzulullen.
Im oben genannten Bericht des NDR steht in Bezug auf die Häufigkeit von Leukämieerkrankungen in der Gegend folgendes:
Auf die Anfrage, ob ein Zusammenhang bestehen könne, teilte ExxonMobil mit, es sei zu berücksichtigen, ob auch andere Faktoren,
beispielsweise Verkehr, Rauchen, Pestizide, Strahlung oder Alkohol als Auslöser für die Erkrankungen in Frage kämen.
Die typische Reaktion, denn solange man sich mit den Einzelnachweisen der Zusammenhänge aufhält
(Stichwort Blendgranate), können sie weitermachen wie bisher und der Wind ist aus den Segeln genommen.
„Sie war’s, sie war’s !“ „Er war’s, er war’s !“
Dies ist nur einer der vielfältigen Gründe, wieso „gefühlt“ nichts passiert. Es sind die Verstrickungen der Industrie mit der Politik
(wären Politiker wirklich so unbeeinflussbar, wie sie sagen, gäbe es keine Lobbyisten 😉 ), die industriefreundliche Gesetzgebung,
die Beeinflussung durch (a)social media, die schwindende Urteilsfähigkeit der Masse, …
Wir können kaum noch sicher sagen, was uns am meisten beeinflusst.
Ich persönlich bin in der glücklichen Lage, kein „Smart“phone zu besitzen, ich habe keine Zeitung für regelmäßige Katastrophenmeldungen,
bin kritisch gegenüber jedweder Art des Konsums (schon alleine wegen Grusi !) und bin als Techniker für Wasser- und Abfallwirtschaft
mit Wissen „vorbelastet“.
Trotzdem bin ich bestimmt auch durch andere Eindrücke, als der Qualität (die ich bestimme) beeinflusst.
Sicher konsumiere ich, nicht meinen Qualitätsansprüchen genügende, Güter. Aber eben nur einmal,
denn ich kann verzichten (s. Blog Unverzichtbarer Verzicht).
Viele setzen Fasten mit Verzicht auf Nötiges gleich. Aber es ist vielmehr die Konzentration auf das Wesentliche
und das Weglassen von Überflüssigem, was so viel Geld spart, dass man sich locker leisten kann, was man für gut empfindet.
Außerdem kann man dann auch auf eine gute Anschaffung sparen, ohne zu leiden.
Niemand muss auf Nötiges verzichten. Und auch Genuss gehört dazu, denn wer seiner Seele nichts Gutes gönnt, verkümmert mit der Zeit.
Aber die Ansprüche an Genuss wandeln sich (müssen sich wandeln A..R.) . So befriedigt nur noch das Reelle und jedwede „Zubereitung“,
die nur aussieht wie, fällt durch und befriedigt nicht.
Durch diese Haltung, stoßen wir eine Entwicklung an, denn je stärker Qualität und das Echte nachgefragt werden,
desto häufiger werden sie/ es angeboten.
Im Buch „Ökoroutine“ von Michael Kopatz (ISBN 978-3-96238-084-7), wird genau dieser Mechanismus beschrieben.
Denn je mehr etwas nachgefragt wird, desto häufiger wird es angeboten. Je häufiger etwas gekauft wird,
desto günstiger wird es. Wir kennen die Wirkungsweise dieser alten Weisheit in umgekehrter Weise.
Die Entwicklung ging von günstig, zu billig und unser Konsumterror fallen uns jetzt vor (auf) die Füße.
Kaum ein Fleckchen Erde, das nicht von Zivilisationsmüll heimgesucht wird (Plastikmüll sogar in der Tiefsee),
das nicht Opfer unseres Handelns ist, kaum ein Volk, das nicht unter den „Segnungen“ der Zivilisation zu leiden hat.
Unsere Sucht nach Vergnügung, macht uns anfällig für die Verlockungen der Industrie.
Aber statt Vergnügen zu haben, hetzen wir einem, von der Industrie, aufrecht erhaltenen Traum hinterher
und erreichen nie Zufriedenheit (s. Blogs Glück der Blog, Zufriedenheit).
Nicht umsonst dichtet der Volksmund:
„Das Mißvergnügen kommt zu Gast,
wenn du zu viel Vergnügen hast !“
Die einzigen, die von dieser Illusion profitieren sind die Konzerne. Ihre Spitzen haben jeden Bezug zur Realität verloren
und sie kennen nur Zahlen. Umwelt, Gesundheit, Wohlergehen, Zufriedenheit, Glück, … der Gesellschaft
interessiert sie erst dann, wenn sie Profit machen können und ihr zerstörerischer Lebensstil weiter ermöglicht wird.
Wie realitätsfremd selbst unsere Politiker sind, zeigt ein einfaches Beispiel.
Ich war ein begnadeter Handwerker und hätte „Karriere“ machen können. Durch eine Hirnblutung bin ich unverschuldet
zum Frührentner geworden und erhalte Erwerbsminderungsrente.
Die ist nicht einmal so hoch, dass das Mindesteinkommen erreicht wird und wird so eben mit Sozialhilfe aufgestockt.
Eine Frau von der Leyen hat einen über doppelt so hohen Inflationsausgleich bekommen, als mir in einem Monat zur Verfügung steht.
Ich sehe beim besten Willen keine Verhältnismäßigkeit, denn ob ich die inflationären Preise zahlen muss, oder sie,
ist ein gewaltiger Unterschied.
Vom Gehalt mancher Politiker und noch dreister sind da die Manager, könnten X Menschen in würdigen Verhältnissen leben.
Noch relitätsfremder ist da die Aussage einer stinkreichen Mutter, die meinte, ihre Töchter wüchsen „ganz normal“ auf,
weil sie „nur“ 5 000 € Taschengeld bekämen. Das treibt mich zum Wahnsinn, denn ich muss mir viel entsagen,
um mir innerhalb einiger Jahre so viel Geld ansparen zu können.
Aber sie wachsen ja ganz „normal“ auf. Ich denke, „normal“ würden sie nicht einen Tag aushalten !
„Gequirlte Kacke !“
Auf dieser Welt leben manche alleine in einer vierzig Zimmer Villa und zerstören durch ihren Lebensstil unsere Welt,
während viele andere und ich (mir geht es da noch gut) mit vierzig Quadratmetern auskommen müssen !
Mir geht es nicht um irgendeine wie auch immer „gerechte“ Verteilung (wer maßt sich Gerechtigkeit an ?).
Es geht mir einzig um die Verhältnismäßigkeit, denn die Gehälter und Boni manche
stehen in keinem Verhältnis zum Können, sind dafür aber völlig überzogen.
Ich möchte nur noch einmal in Erinnerung rufen, dass diese Unsummen die ein paar für sich in Anspruch nehmen, von vielen stammen,
denen sie die Butter vom Brot wegsparen, deren Arbeitsleistung sie ausbeuten, die Steuersparmodelle nutzen, die nicht erklärbar sind,
die Gewinne in einem Land generieren, diese aber nicht dort versteuert, sondern kleingerechnen.
Die Gelder schließlich in Steueroasen fließen lassen, wo sie Briefkastenfirmen gegründet haben.
Wie sehr manche Menschen den Bezug zur Realität verloren haben, wurde am Beispiel von Ulli Hoeneß sichtbar.
Er wurde wegen millionenfachem Steuerbetrug verklagt. Führen wir uns nur vor Augen, dass der Maximalsteuersatz 45 % beträgt,
diese Unsummen also lediglich 45 % des tatsächlich geflossenen Geldes ausmachen.
Was er mal so eben „verzockt“ hat, würde mir reichen, um bis an mein Lebensende ohne Geldsorgen leben zu können.
In einem Bericht interviewte man Reiche zu ihrem Outfit. Da wird es nur zu deutlich,
denn vom Geldwert manchen Outfits muss ich zwei Jahre lang leben und alle Kosten bestreiten.
Ihnen ist schlichtweg langweilig so, dass sie nur noch protzen können.
Noch erbärmlicher sind die, die ihre Kopien zur Schau stellen, um den Eindruck eines teuren Designs zu erwecken !
Die Welt geht wegen ihrer (und unserer) Unersättlichkeit vor die Hunde und sie halten an dem System fest,
das uns die Klimakatastrophe beschert hat. In den USA sammelt ein Faschist Stimmen, um die Reichen reicher zu machen
und den Planeten noch schneller in den Keller zu reiten.
Hier, wie dort glauben manch aufgestachelte Menschen, sie täten sich etwas Gutes.
Aber einzige Nutznießer sind die, denen das Gold schon zu den Ohren rauskommt.
Wir zahlen einen hohen Preis für eine kurze Episode des „sich stark Fühlens“.
Alle Mechanismen, z.B. (a)social media zur Beeinflussung unseres Geistes, sind mit allen Mitteln (und sie haben davon beinahe unbegrenzt)
gefördert und wir können nichts mehr glauben. Selbst so perfide Methoden, wie Deep Fakes (Videos, bei denen man das Bild so manipuliert,
dass der Eindruck entsteht, als sagte die Person das wirklich) sind mittlerweile nomal geworden, nur um uns zu manipulieren.
Mir ist kein Industriezweig bekannt, der den Verbraucher (also uns) nicht täuscht. Sie arbeiten mit perfiden psychologischen Mitteln,
denen wir immer weniger entgegenzusetzen haben, nur um uns zum Kauf schädlicher Produkte zu bewegen.
Selbst unsere Gesundheit ist ihnen egal. Es sähe anders aus, müssten sie für die Schäden bezahlen.
Aber sie machen Gewinne und auf den Kosten bleibt die Allgemeinheit sitzen (Stichwort : Zivilisationskrankheiten).
Mir ist nur eine Firma bekannt, die bewusst auf Natürlichkeit setzt. Man könnte meinen, wir hätten ihnen die Bude eingerannt,
doch sie sind im Gegenteil fast in die Insolvenz gerutscht, weil wir „lieber“ billig kaufen.
Aber die paar Cent weniger zahlen wir mit unserer Gesundheit. Es hat lange gedauert, bis sich Qualität durchsetzte.
Doch wir sollten es generell so halten. Nur kaufen, was wir brauchen, qualitativ Hochwertiges kaufen, es reparieren
(zum Glück gibt es endlich das Recht auf Reparatur) und so die Lebensdauer verlängern, leihen statt kaufen, etc.
Die sogenannte „geplante Obsoleszenz“ (soviel wie „gewollte Unbrauchbarkeit„) mit der gezielten Erschwerung von Reparaturen
(von der Schlitzschrabe, zur Kreuzschlitzschraube, zum Innensechskant, zum Innenvielzahn, …),
hat die Müllberge wachsen lassen und der Industrie traumhafte Gewinne beschert.
Wobei die Müllberge ja nicht bei uns wuchsen und die Landschaft verschandelten,
sondern in Billiglohnländern, in denen keine Umweltstandards gelten.
Und Müll sucht sich immer den billigsten Weg. Es geht immer um Geld !
Is Odil
Und wieder ein ziemlich langer Spruch im Kalender, also wieder einer aus meiner „Sammlung“,
„Du sicherst dein eigenes Glück,
wenn du zum Glück anderere beiträgst.“
(Swami Sivananda)
Neueste Kommentare