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Figur „die sieben Schwaben“ von Karl Perl.

Der Schwank der sieben Schwaben (Gebr. Grimm), beschreibt ziemlich genau, was seit jeher in der Politik geschieht
(mittlerweile leider auch in der Bevölkerung). Einige geben ihr Bestes,
um die Klimaerhitzung auf ein möglichst geringes Maß zu beschränken und versuchen alle Kräfte zu mobilisieren,
andere sind in einer Illusionsblase, die von der Industrie, den Populisten und, wie nennt man es heute doch,
„bildungsfernen“ Menschen gebildet wird, gefangen und bremsen alles aus, nur um den Status Quo zu erhalten.

Der Schwank endet mit dem Tod der sieben Schwaben, weil sie alle nicht hören wollten und einen fragenden Rufer,
sowie einen Frosch falsch verstanden, in die Mosel wateten und ertranken.

Gerade habe ich ein Meme fertiggestellt, das unsere Situation beschreibt:


Blau = Industry
Rot   = Nature

Als Link dazu, habe ich den Club of Rome, denn dessen Bericht hat früh vor der Entwicklung gewarnt (bereits 1972).
Mittlerweile ist es noch viel schlimmer, als sie es sich und wir uns vorstellen können
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3).

Da war es wirklich an der Zeit, dass die Jugend aufsteht. FfF wird am Sonntag 5 Jahre „alt“.
Am 20.08.2018 begann Greta Thunberg einen unspektakulären Klimastreik vor dem Parlament in Stockholm.
Mehr und mehr Jugendliche wurden auf sie aufmerksam und so entstand die, mittlerweile weltweite, Bewegung von Fridays for future.

Sie führen uns vor Augen, dass von uns, in dem Fall von Jugendlichen, ungeahnte Macht ausgeht.
Das versuche ich immer wieder klar zu machen, die Industriepolitik kann nämlich nur derart agieren,
weil wir sie lassen. Dass wir sie lassen, dazu ist die Ablenkung hilfreich.

Wir sind „wohlstandssatt“ und die Industrie hat genau die Instrumente,
um unsere Aufmerksamkeit von sich und wichtigen Dingen abzulenken.
Solange wir in der von ihnen genährten Illusion eines erreichbaren Luxus leben, wehren wir uns nicht.
In den meisten Fällen, verteidigen wir sogar deren Ziele, weil sie uns geschickt einreden, unser Status sei in Gefahr.

 „Gequirlte Kacke !“

Die Instrumente, die sie nutzen, um uns nach ihrem Willen zu formen, tragen wir ständig mit uns rum,
sind süchtig danach und verteidigen sie beinahe mit unserem Leben.
Es sind die so allseits beliebten „Smart“phones, die die Fehlinformationen, Manipulationen
und unpassende Inhalte in unser Bewusstsein schleusen.

Sie sind mitnichten ein Instrument der Freiheit, sie sind die Fernbedienung unserer Impulse, die wir nicht unter Kontrolle haben.
(Im Gegensatz zur Industrie ! s. Buch oben)

In einer Studie österreichischer Wissenschaftler, die im Journal „cyberpsychology, behaviour and social networking“ veröffentlicht wurde,
wird ein ehemaliger Vice- President von Facebook folgendermaßen zitiert:

„Die Auswirkungen von Social Media sehen auch frühere einflussreiche Facebook-Mitarbeiter inzwischen kritisch.
Ich glaube, wir haben Werkzeuge geschaffen, die die Strukturen auseinanderreißen, auf denen die Gesellschaft basiert,
sagte Chamath Palihapitiya, der ab 2007 als Vice President für das Nutzerwachstum verantwortlich war.
Er sprach jetzt von kurzfristigen, von Dopamin getriebenen Feedback-Schleifenund bezog sich damit auf Online-Interaktionen,
die sich in „Herzen, Likes, Daumen-hoch-Symbolen“ und dergleichen ausdrücken.“

Das und der Inhalt des erwähnten Buches oben, sollten alle Alarmglocken schrillen lassen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich,
dass wir viel zu wenig, viel zu unbeherzt, viel zu „aktionswütig“, ohne nachzudenken, für unsere Zukunft tun.
Es geht nicht nur um unsere Gesundheit, die von der Gesundheit der Erde abhängt, sondern um unsere Kinder,
die wir kaum dazu befähigen, auch nur annähernd mit den, von uns geschaffenen, Problemen der Zukunft umzugehen.

Den meisten bringen wir nicht einmal die Grundlagen bei, um sich adäquat bewegen zu können,
geschweige denn den Naturgewalten, die wir entfesselt haben, zu trotzen !

Wir haben keine funktionierende Verbindung zur kollektiven Weisheit mehr und regen uns
über andere auf, statt uns selbst „an die Nase zu fassen“.

 „Sie war’s ! Sie war’s !“ „Er war’s ! Er war’s !“

Dabei ändert sich die Welt ausschließlich durch uns. Nur wenn wir uns selbst ändern, können wir die Welt um uns herum ändern.

Verstärkend wirken natürlich „Mitstreiter“, wie im Falle von FfF. Man kann für eine Sache einstehen,
aber glaubhaft vertreten kann man sie nur, wenn man sich selbst im Sinne dieser Sache verändert.

Mir fällt da spontan die Geschichte eines indischen Weisen ein. Zu ihm kam einmal ein verzweifelter Vater mit seinem Kind und sagte:
Ehrwürdiger, bitte sag‘ meinem Kind, es soll aufhören, so viel Zucker zu essen“.

Der Weise entgegnete:
Gut, komm‘ in vier Wochen noch einmal her“.

Nach vier Wochen kam der Mann wieder und trug erneut seine Bitte vor. Der Weise beugte sich zu dem Kind herunter und sagte zu ihm:
Hör auf, so viel Zucker zu essen !

Entrüstet fragte der Mann, wieso er das nicht schon vor vier Wochen gesagt habe,
er hätte sich dann einen langen und beschwerlichen Weg erspart
und der Weise entgegnete nur:

Vor vier Wochen, habe ich selbst noch Zucker gegessen !

Romano Guardini sagte zu diesem Sachverhalt:

„Das erste Wirkende
ist das Sein des Erziehers,

das zweite, was er tut;

das dritte erst,
was er redet.“

An diesen Bespielen wird hoffentlich allen deutlich, dass unser Beispiel die stärkste Kraft ist.
Am Beispiel der anderen, „nehmen wir uns ein Beispiel“. Im Guten, wie auch im Schlechten.
Als wir noch eine Verbindung zur Lebensweisheit hatten, konnte man auf andere vertrauen,
es war keine Frage, dass man in entsprechenden Situationen einfach Hilfe bekam.

Heute jedoch steigen z.B. Bankkunden über einen hilflos im Schalterraum liegenden Menschen, um an den Bankomaten zu gelangen (geschehen in Berlin). Es ist der „Herdentrieb“, der uns auch gegen unsere „eigentlichen“ Überzeugungen handeln lässt.
Wir haben Angst, dass die Gruppe, Gesellschaft, oder Verantwortliche uns ablehnen, weil wir anders handeln.

Dieses Verhalten, allgemein das Verhalten Einzelner ist stark vom lokalen „Ton“, der dortigen Gesellschaft abhängig.
So war es für mich eine Wohltat, z. B. in Freiburg herum zu laufen. E-Scooter fuhren nämlich ganz selbstverständlich auf der Straße,
waren dort vollwertige Verkehrsteilnehmer und hielten an roten Ampeln.

Ich merkte, dass ich wieder zu Hause war, als bei meiner Ankunft ein E-Scooter ungebremst vom sonnigen Gehweg,
in den dunklen Bahnhof fuhr.
Das wäre im Breisgau ein Unding gewesen, denn die Gesellschaft wäre solch einem Verhalten entgegengetreten !

Was hier leider „selbstverständlich“ ist, also ausgelebt wird, weil sich niemand dagegen stellt, ist andernorts völlig undenkbar.
Das hat auch direkte Auswirkungen auf unser Verhalten, wenn wir selbst so etwas nutzen.

Durch den Wechsel der Perspektive, erscheinen uns plötzlich Dinge als unser Recht, die wir als Betroffener kategorisch abgelehnt hätten
und verhalten uns genauso, wie die meisten. Es geht hier um die, leider alle in Ungnade stürzenden, „schwarzen Schafe“.
Viele sind bemüht, sich auch dann gemäß ihren eigenen Überzeugungen zu verhalten. Aber diese Beispiele gehen in der Kakophonie
(im Missklang) derer unter, die Gehwege rücksichtslos beanspruchen.
Damit meine ich auch Radfahrer, denn auch sie können sich seltenst an die Regeln des Sinnfeldes (s. dort) Straßenverkehr halten.
Hierzu ein Meme von mir:

Wir müssen als Gesellschaft gegensteuern, denn sie können nicht wissen, was sie tun und lassen ihre aufgestaute Frustration (s. Blog Smart)
an Menschen aus, die auf ihre Rechte pochen und meinen, man beschränke ihre Freiheit, weil man Grenzen setzt.

Wir brauchen mehr denn je eine Bildung, wie sie einmal gedacht war und keine Menschen,
die keine Berührungsängste mit Computertechnik haben, aber bei Karl dem Großen an der Vater des Nachbarjungen denken
(nach Heiner Lauterbach).

In vielen Blogs, habe ich auf den sinkenden IQ hingewiesen (s. focus.de)
[„Einstellungen oder ablehnen“ klicken, im sich öffnenden Fenster, rechts oben auf „ablehnen“ klicken]),
was in genau diesem Sachverhalt seine Ursache hat !

Lasst uns die Welt etwas besser machen !

Is Odil

Heute ein nicht aktueller Spruch, der aber aktueller ist, den je:

„Jedes Wort. das hinausgeht,
trägt den Duft des Herzens,
aus welchem es kommt.“
(Ibn Ata Allah)

P.S. Gerüche gehen direkt ins „Gefühlszentrum“ des Gehirns ! 😉