Tja, so ist das mit der modern(d)en Technik. Am Donnerstagabend (16.5.) hat hier der Blitz eingeschlagen,
ich schreckte auf und ging auf meine Loggia, um zu sehen, ob’s irgendwo brennt.
Es war nichts zu sehen, also ging ich wieder ins Bett.
Aber am nächsten Morgen, also am Freitag, bemerkte ich, dass mein Router „abgeraucht“ ist
und ich hatte von Donnerstagabend an, weder Internet, noch Telephon.
Deswegen konnte ich keinen Blog schreiben, oder „nach dem Rechten sehen“. Das musste also ausfallen.
Heute, da ich diesen Blog anfange (Dienstag), kam ein Techniker, prüfte und installierte einen neuen Router.
Er verbindet sich selbst und so konnte ich bald wieder telephonieren.
Er meinte, es könne etwa eine Stunde dauern, bis er sich verbunden hat. Also ging ich einkaufen
und hoffte auf eine Internetverbindung, wenn ich zurück komme. Aber, telephonieren ging,
nur hatte ich kein Netz. So konnte ich den Kundendienst anrufen und Bescheid sagen.
Jetzt warte ich auf Nachricht vom technischen Dienst.
So lange ging eben nichts und die Tatsache, dass Ihr dies lesen könnt bedeutet, dass es geklappt hat und ich wieder online bin.
Einerseits vermisse ich meine Seite, andererseits jedoch habe ich viel mehr Zeit, um notwendige Dinge zu tun (zu durchdenken s. Titelbild),
denn ich „muss“ nichts nachschauen, nichts schreiben, keine Memes veröffentlichen, kein „Gar nichts“.
Es war die totale Ruhe, denn nichts verlangte meine Aufmerksamkeit, alles was ich tat, war wohlüberlegt und wollte ich auch tun.
Eventuelle Gedanken an ein „mal eben … anrufen“, eine Frage recherchieren oder einfach neue Bettwäsche zu kaufen wurden abgeblockt
und die Kapazitäten, die nötig waren, solche Gedanken zu entwickeln, zu konkretisieren und umzusetzen,
wurden mehr und mehr von wichtigen Gedanken verdrängt.
Eigentlich immer, wenn das Internet ausfällt, wenn ich mir z.B. einen Computervirus „eingefangen“ habe, schlicht,
wenn ich nicht ständig an … denke, habe ich ein zunehmendes Gefühl innerer Ruhe, was mir sonst gar nicht auffällt.
Ich denke dann an den üblichen, falschen Umgang mit Technik und wie sie eingesetzt wird, um uns zu manipulieren
(s. Interview Shoshana Zuboff , Buch „das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“, ISBN 978-3-593-50930-3).
Viel zu lang und viel zu sehr haben wir uns „freiwillig“ und kritiklos unter das Joch der digitalen „Vorteile“ gestellt
und so unsere persönliche Freiheit aufgegeben. Das als „Wort zum Sonntag“ 😉
Tatsächlich hat sich gestern Abend noch ein Techniker gemeldet, wollte den Router neu starten und mich dann wieder anrufen.
Doch es kam kein Anruf.
Also trennte ich den Router heute (Mi) vom Netz und ließ ihn neu booten. Siehe da, er bekam eine Verbindung
und so konnte ich meine Mails checken, aufgeschobene Dinge erledigen, etc.
Nun bin ich also wieder online und kann mich kümmern.
Jetzt aber mal zum sehr wichtigen Thema der Verkehrswende. Sie ist dringend notwendig (s. Blog Notwendig),
denn der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, der die Klimaziele deutlich verfehlt.
Die Einsparungen durch den E- Verkehr werden durch den enormen Anstieg der PKW Zahlen annulliert.
(s. Kraftfahrtbundesamt (KBA))
Es gibt so viele PKWs auf Deutschlands Straßen, wie noch nie und der SUV- Sektor ist mit 30,1 %,
nach wie vor der stärkste Sektor (s. KBA oben).
Dabei muss allen klar sein, dass ein SUV, selbst ein E-SUV, nicht nachhaltig sein kann.
Trotzdem wir schon lange die dringend erforderliche Mobilitätswende kommunizieren und eigentlich alle wissen, was sie tun sollten.
Die Batterie eines E- SUVs wiegt alleine so viel, wie ein Klainwagen in den 70er gewogen hat. Alles andere als sparsam !
(s. Blog Elektro und alles ist gut ?
Aber es ist wie immer, unsere Psyche steht dem entgegen. Sie ist die größte Hürde bei einer erforderlichen Verhaltensänderung.
Immer wieder schreibe ich darüber, denn wir tun uns enorm schwer damit, uns und damit unser Verhalten zu ändern,
wenn wir auch nur das Gefühl haben, es täte uns gut (wir denken, wir fühlten uns gut !).
Wer meine Blogs gelesen hat weiß, ich bin trockener Alkoholiker, habe mir das Rauchen (30 J.) abgewöhnt
und zudem noch eine Nasenspraysucht überwunden. Ich weiß also etwas vom inneren Schweinehund,
der nie um Ausreden verlegen ist, warum man beim schädlichen Verhalten bleiben sollte.
Ohne ein Problembewusstsein geschieht also erst mal gar nichts.
Erst muss ein Verhalten als falsch erkannt werden, sonst hat man keine Argumente für den inneren Dialog mit unseren Trieben
und man erliegt ihnen (wie leider immer häufiger ! A.d.R.)
Genau so ist es auch bei der Mobilitätswende. Der ÖPNV muss attraktiv werden, um die Menschen aus ihrer Lethargie zu holen,
an die sie sich gewöhnt haben.
Nur leider ist gerade der ÖPNV derart kaputtgespart worden, dass man nicht freiwillig umsteigt.
Ich bin wegen meiner Hirnblutung auf ihn angewiesen und beinahe täglich fassungslos dem ausgeliefert,
was sich hiesige „Fahrer“ rausnehmen. Es wird mit dem Handy am Ohr telephoniert, es wird mit Knopf im Ohr telephoniert,
sie rasen rücksichtslos, kennen die Strecke nicht, verpassen Haltestellen, lassen einen in Blumenbeete austeigen,
sind unkonzentriert, kümmern sich nicht um die Anzeigen, …
Gerade hier ist es ein Graus und diese Firma bekommt jedes Jahr von Neuem den Zuschlag, weil sie billig sind.
Billig im wahrsten Sinne. Jedes Mal frage ich mich, wie sich die Menschen hier an der Mobilitätswende einbringen sollen.
Sie probieren voller Idealismus den hiesigen ÖPNV und steigen frustriert wieder in ihr Auto und stehen lieber im Stau.
Das ist nicht im Sinne der notwendigen Schritte.
Ich bin in der nächstgrößeren Stadt geboren und aufgewachsen, also bin ich dort ab und zu. Dort ist es noch schlimmer, als hier.
Der Egoismus der Menschen erschwert das dringend nötige Umdenken. Man braucht schon eine gehörige Portion Idealismus,
gepaart mit Kampfgeist und Frustrationstoleranz, um im hiesigen Umfeld zu tun, was man für richtig hält.
Dabei ist allen Akteuren klar, dass man die Menschen nur zu anderem Handeln bewegt, wenn man die Angebote attraktiv gestaltet
und einen Umstieg so einfach wie möglich macht. Schon öfter zitierte ich hier Paul Debes, der meinte:
„lehre die Menschen,
anders zu denken
und du wirst sie nicht zwingen brauchen,
andes zu handeln !“
Wir müssen alle umdenken und unser Leben umgestalten, wenn die Menschheit eine Chance haben soll.
Traurigerweise ist die Dringlichkeit des „vereinbarten“ 1,5 °C Ziels nicht einmal den Vertretern auf dern COPs klar.
Dabei bedeutet jedes Zehntel Grad eine Vervielfachung der Klimakatastrophen.
Dürren, Überschwemmungen, Starkregen, Gewitter, Stürme, …
„There is no climate change !“
Seid endlich mal ruhig, leugnen ist zwecklos und ihr treibt die Natur und damit uns Menschen in immer schlimmere Konsequenzen.
(Die fantastischen Vier, Album : „die 4. DImension„, Titel : „Alles ist neu„)
Damit wir aber leben können und nicht nur dahinvegetieren, weil es unerträglich heiß ist und wir damit rechnen müssen,
entweder einen Hitzschlag zu bekommen (s. Kühlung bei Bruthitze), zu verdursten, einer Überschwemmung zum Opfer zu fallen,
vom Blitz getroffen zu werden, Sturmopfer zu werden, … müssen wir das etablierte System ändern.
Die Pervertierung dieses Systems hat uns das alles beschehrt und wir müssen endlich anfangen, zu denken !
System change, not climate change !
Fangt irgendetwas an (s. alternative Haushaltsmittel, Spartipps, Actions u. a. ). Wartet nicht darauf, dass oben etwas passiert,
fangt sofort an und zwingt die Industrie mit Konsumverweigerung dazu, umzudenken (s. Blog Unverzichtbarer Verzicht).
Sie haben nur Interesse an Umsatz, also setzen wir nur um, was unseren Ansprüchen genügt,
dann werden immer mehr ehrliche Produkte folgen.
So lange lügen sie uns an, denn sie kennen nur die Sprache des Geldes !
„ohne Konservierungsstoffe, klimaneutral, Tierwohl, …“
Is Odil
Mal wieder ein älterer Spruch (also nicht tagesaktuell, aber passend)
„Ein gelassener Mensch
soll nicht allzeit danach ausschauen,
wessen er bedürfe,
sondern wessen er
entbehren könne.“
(Heinrich Seuse)
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