Hier der nächste Teil über Boden. Es ist eine Gratwanderung, wo man beginnt und was man herausarbeitet.
Denn Boden ist nicht gleich Boden und nicht alle Böden sind landwirtschaftlich nutzbar. Aber ich versuche es.
Boden ist nicht gleich Land, obwohl er aus Land hervorgeht. Ursprung jedes Bodens ist tatsächlich Lava.
Denn die vulkanische Tätigkeit der Erde formte erst die Kontinente durch Erkalten der ausgetretenen Lava.
Man könnte jetzt auch sagen : „Eigentlich ja des Magmas !“, aber das ist Haarspalterei,
denn Magma heißt sobald sie aus dem Erdmantel austritt, Lava. Also sei’s drum !
Boden entsteht durch Erosion der Felsen, die durch Lava entstanden. Aus Fels wird durch Verwitterung immer feinerer Sand,
der teilweise vom Wind weitertransportiert wird.
Dieser Lavasand ist sehr fruchtbar, weil Lava viele mineralische Nährstoffe enthält, die von Pflanzen aufgenommen werden können.
Doch nichts ist für die Ewigkeit und Pflanzenteile sterben ab, fallen zu Boden, und bilden die Nahrungsgrundlage vieler Mikroben
(s. Blogs Glück der Blog und Sphären und Mikroorganismen u.a.). Sie bilden mit der Zeit den so wertvollen Humus.
Diese Mikroorganismen verstoffwechseln die Biomasse und stellen weitere, andere Nährstoffe zur Verfügung.
Einer der perfekten Kreisläufe der Natur.
Durch Verwitterung, Aufarbeitung durch Mikroorganismen und Tieren, entsteht der uns bekannte Boden.
Natürlich nicht überall auf der Erde gleich, denn es braucht genug, aber nicht zu viel, Feuchtigkeit.
Denn ohne Feuchtigkeit, bleibt Sand eben Sand. Er wird nur durch Windverfrachtung zu immer feinerem Sand
und eignet sich nicht für den Anbau, denn solche Böden sind nicht in der Lage, genügend Wasser zu binden.
Es sickert schnell durch.
Tja, hier könnte ich schon schließen, denn im Groben ist hier schon die Entstehung unserer Böden aufgezeigt.
Aber unsere Böden können noch viel mehr, solange man das natürliche Gleichgewicht nicht weiter stört.
Denn die abgestorbene Vegetation, deren Wurzeln, alle abgestorbenen Pflanzenteile und tierische Stoffe bilden Humus.
Also die verdauten und umgewandelten organischen Stoffe, die das Wasserspeichervermögen erhöhen,
die Erosion (Wind, Wasser) senken, höhere Erträge ermöglichen, CO2 speichern (indem sie ihn chemisch umwandeln),
Überflutungen reduzieren können und durch die Filterwirkung in Kombination mit organischer Umwandlung
für sauberes Grundwasser sorgen.
Eine unschätzbare ökologische Leistung, die manche Konzerne für ihren Profit aufs Spiel setzen, das wir alle verlieren werden !
Böden sind in ihrer Gesamtheit also wahre Alleskönner. Aber ich greife heraus, was für uns am wichtigsten ist.
Zuerst einmal die Eigenschaft CO2 zu binden. Unsere Böden sind nach den Ozeanen, CO2 Senken (speichern also CO2)
oder können das über Jahrmillionen gespeicherte CO2 in die Atmosphäre abgeben.
Um die Größenordnung einmal anschaulich zu machen :
Im ersten Meter der bewirtschafteten Flächen sind 2,5 Mrd. Tonnen CO2 gespeichert. So viel, wie wir in D in 12 Jahren ausstoßen.
Ruft Euch das einmal ins Bewusstsein und Euch wird klar, wie wichtig intakte Böden, nicht nur für unsere Ernährung, sind.
Das Prinzip ist simpel, denn je mehr Humus gebildet wird, desto mehr CO2 kann der Boden aufnehmen.
Durch chemische Umwandlung binden die Mikroorganismen Kohlenstoff,
der somit nicht mehr im CO2 Kreislauf der Erde zu finden ist.
Das haben Moore Jahrtausendelang gemacht und so Unmengen an CO2 gespeichert.
Doch wir haben in unserem Wahn riesige Moorflächen trockengelegt, um darauf unsere Feldfrüchte anzubauen.
Doch haben wir nicht bedacht, bzw. es kam niemandem in den Sinn, dass die nun „trockene“ Pflanzenmasse
der Zersetzung preisgegeben wird. Sie wird gewissermaßen „veratmet“ und wie wir wissen,
setzt Stoffwechsel CO2 frei und der gelangt nun in die Atmosphäre.
Die CO2 Senke ist zur CO2 Quelle geworden. Dazu kommt unsere Art der Bewirtschaftung, die ebenfalls enorme Mengen an Kohlendioxid
(CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) freisetzt. Allesamt Klimagase, wobei N2O und CH4 um einiges stärkere Klimagase sind, als CO2.
Wobei CH4 ein 28-faches GWP (global warming potential [Erderwärmungspotential]) aufweist
und N2O sogar 265 mal stärker wirkt, als CO2.
Böden haben durch unsere Art der Bewirtschaftung auch ihre Schutzfunktion gegenüber Überschwemmungen verloren.
Durch stets schwerer werdende Landmaschinen, den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden (Insekten-, Pflanzen- und Pilzgiften),
sind konventionelle Böden „tot“, verdichtet und werden durch Gülleausbringung mit einer wasserundurchlässigen Schicht versehen.
Wie so vieles, sind die folgerichtigen „Katastrophen“ menschengemacht. Eine Beispieltrechnung soll es verdeutlichen.
Klimaschutzmaßnahmen kosten uns etwa 2- 3 ‚% unseres BIPs (Bruttoinlandsproduktes).
Die Beseitigung von zu erwartenden Umweltschäden jedoch 15- 20 %.
Quelle : Maithink X
Unsere Böden haben kaum noch Kriechgänge von Regenwürmern, die ja auch kein Material zur Ernährung haben,
seltenst Gänge von Maulwürfen, Mäusen oder Hamstern, kaum Mikroorganismen, etc.
So dass häufigere Starkregen nicht örtlich versickern und das Grundwasser speisen, sondern oberflächlich abfließen.
Da unsere Siedlungen jedoch nah entlang „harmloser“ Bäche sind, werden diese
durch die Wassermassen des Einzugsgebietes überschwemmt (bedenke Ahrtal).
Allen müssten die Augen geöffnet werden, denn unsere Nahrungsmittel hängen am Tropf der künstlichen Düngung.
Dabei lieferte ein natürlicher Boden alle Nährstoffe und sorgte für ein besseres Wachstum der Pflanzen.
Im Wahn der Produktivitätssteigerung, weil Spekulanten den Hals nicht voll bekommen können,
haben wir unsere Lebensgrundlage gründlich versaut.
Aber wir können uns um unsere Böden kümmern (s. dazu z. B. Anthropozän, Lebensborn, Drought, Water and more, u.a.).
Dabei sparen wir nicht nur Kunstdünger ein (also bares Geld), sondern tun uns, den Pflanzen und vor allem den Böden etwas Gutes.
Viele sind der Überzeugung, man brauche Kunstdünger, um die Menschheit zu ernähren.
Das ist jedoch völliger Unsinn, denn stellten wir unsere Ernährung um, könnten immer mehr Flächen,
die ausschließlich für den tierischen Futtermittelanbau oder als Weideflächen genutzt werden, der Ernährung dienen.
EIn Beispiel aus dem Buch „Schlemmen for future“ (Ventil Verlag, ISBN 978–3-955-751500) soll es veranschaulichen :
Aus 7 Kalorien pflanzlicher Rohstoffe, werden nur 1 Kalorie Fleisch, 5 Kalorien Kot und Urin, und 1 Kalorie Schlachtabfall,
jedoch 7 verwertbare Kalorien, bei pflanzlicher Ernährung ! Noch Fragen ?
Tierhaltung ist weltweit für die Hälfte der CO2 Emissionen verantwortlich. Wobei „nur“ 14 %- 18% direkt von Tieren verursacht werden.
32 % – 36 % bezeichnen den Verlust an CO2 Senken und Brandrodung für Viehhaltung.
Um es uns noch einmal bewusst zu machen, weltweit sind nur etwa 10 % der Landfläche überhaupt für den Anbau geeignet.
Und wir bebauen und versiegeln eine Fläche von 70 Fußballfeldern am Tag.
Quelle : Quarks
Wenn wir uns eine Zukunft schaffen wollen, müssen wir umdenken. Dabei muss nicht alles „Bio-„ sein.
Eine Umstellung auf regenerative Landwirtschaft brächte schon enorme Effekte auf das Klima,
den Boden und schützte uns.
Die Lager der Verfechter einer Landwirtschaft, die nur Gewinnmaximierung kennt und denen,
die uns eine Zukunft schaffen wollen werden immer unversöhnlicher und Kämpfe
um Wassernutzungsrechte werden blind einseitig, nach Gesinnungsethik, geführt.
Aber Wasser sollte ein eigenes Thema dieser „Blogreihe“ werden. Wir zerstören systematisch unser aller Lebensgrundlage
und alle müssen mit ihrer Kaufentscheidung ein Zeichen setzen. Aber wir agieren emotional, statt rational.
Uns ist der vermeintliche Spaß wichtiger, als eine lebenswerte Zukunft und nicht wenige von uns werden mit ihrem Leben dafür bezahlen.
Je früher wir etwas tun, desto weniger belastend wird unsere Zukunft !
Macht Euch schlau, lest meine Blogs, versucht meine Kategorie alternative Haushaltsmittel,
bildet Euch auch geistig mit meinem Blog Unverzichtbarer Verzicht.
Dann werdet ihr so wenig brauchen, dass Ihr Euch sogar vieles in Bio leisten könnt. Lasst einfach Unnötiges Weg !
Je weniger Ihr glaubt, zu Brauchen, desto freier werdet Ihr. Die Industrie hat nur eins im Sinn, Profit.
Und alles ist auf Profitmaximierung ausgelegt. Angefangen von billigstem Ersatz von teuren Rohstoffen,
bei gleichzeitiger Anpreisung des Produktes, in dem meist nur Spuren von dem enthalten sind, wofür man Werbung macht.
Der Preisdruck auf dem Markt, berücksichtigt weder Qualität, Anbaumethoden oder Schädlichkeit für uns,
unsere Zukunft und unseren Geldbeutel. Im Buch „Ökoroutine“ von Michel Kopatz (ISBN 978-3-96238-084-7) wird dargelegt,
dass es ganz normal ist, dass ökologischere Produkte anfänglich mehr kosten.
Sind es doch noch „Nischenprodukte“ und machen nur etwa 5 % des gesamten Anbaus aus.
Doch je mehr wir nachfragen, trotzdem es anfänglich mehr kostet, desto größer wird der Anteil an „Bio“
und je mehr produziert wird, desto günstiger wird das Produkt. Wir brauchen eine Lenkungswirkung !
Es darf nicht billiger sein, auf unser aller Kosten zu produzieren.
Es muss zur Routine werden, ökologische Produkte zu „greifen“.
Heute muss man sich noch genau informieren, was wo drin ist und es grenzt an Detektivarbeit herauszufinden,
welches Produkt den eigenen Ansprüchen genügt.
„(фводэжьтимгшрв …) ???
Unser Anspruch sollte nicht billig, sondern gut sein !
Is Odil
Zum Thema fleischlose Ernährung :
„Es denkt der Mensch
zufrieden froh :
Ich bin kein Schlächter,
blutig roh;
Doch da der Mensch
kein Wurstverächter,
so trägt Mitschuld er
am Schlächter.“
(Eugen Roth)
P.S.
Ich ernähre mich schon seit Feb ’23 fleischlos ! Wen es interessiert, was ich so umsetze, schaue in meinen Blog Actions !
Das ist ein Maximum und soll nur Beispiel geben, was möglich ist. Also Asch huuch (Kölsch : Arsch hoch)
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