Warum

Ja, genau, was meint ’n Nietzsche damit, wenn er sagt:

„Wer ein Warum zu leben hat,
erträgt so manches Wie.“ ???

Da ich meinen „Freitagsblog“ schon am Mittwoch veröffentlicht habe, hier ein Essay über den Spruch,
der mir dabei wieder ins Bewusstsein gerufen wurde.

Ich zitierte Viktor Frankl, der meinte:

„Das heißt: Wer um einen Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als alles andere dazu,
äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden.“

Damit ist eigentlich alles gesagt. Doch dafür muss man für sich deuten, was innere Beschwerden sind
und was für einen eine äußere Schwierigkeit darstellt. Denn das ist Anssichtssache, im Endeffekt Einstellungssache !

Und genau daran fehlt es, wenn Geisteswissenschaften, Philosophie, Religionsphilosophie, etc. nicht gelehrt werden,
wenn es dem Hirn nicht ermöglicht wird, sich über Zusammenhänge eine Meinung zu bilden und man die Weisheit nicht ins Leben integriert, sondern im Altenheim „endlagert“

Von Anbeginn an, sucht der Mensch nach Beispielen, testet aus wie weit er gehen kann und übertritt so manche Grenze.
Grenzen sind dynamische Prozesse zwischen Erziehung und dem, sich entwickelnden, Ego.
Zum Großteil werden sie von einer „gesellschaftlichen Norm“ gezogen, in denen man sich bewegen kann, ohne sie übermäßig zu strapazieren.
Ein gemeinschaftlicher Konsens also.

Es liegt in der Natur der menschlichen Entwicklung, Grenzen auch mal zu überschreiten.
Das mag häufig gut gehen, denn der Selektionsdruck macht sich erst nach Generationen bemerkbar,
sonst würde man schnell in gegebenen Grenzen handeln.

Unsere Triebe, sind dem Verhalten eines Hundes sehr ähnlich (weswegen manche sogar beide Erziehungsformen vorerst gleichsetzen).
Ich trete jeden Tag gegen sie an, Kampfhunde sind bei mir groß geworden und somit kenne ich beide Seiten.

Ich  kann bestätigen, wenn man einmal die nötige Konsequenz schleifen lässt, wird eine Grenze „aufgeweicht“
und es ist beiden kaum auszutreiben, was sie sich bisher „rausgenommen“ haben.
Meine damalige Freundin, fasste es mal so zusammen:
„Einmal erlaubt, immer erlaubt“

Da setzt Erziehung an, denn verständlicherweise haben wir nicht so viel Zeit, wie die Evolution.
Eine Erziehung sollte ist immer liebevolle Konsequenz zuallererst mit sich selbst.

Denn eine Maxime ist:
„Verlange von anderen nicht, was du nicht selbst gemeistert hast !“

So wurde ein weiser Mann von einem Vater gebeten, er möge seinem Kind sagen, es solle nicht so viel Zucker essen.
Der weise Mann sagte: „Komm in ein paar Tagen wieder !“
Der Vater tat, wie geheißen und kam nach ein paar Tagen wieder.

Der Weise beugte sich zum Kind und sagte:
„Iss‘ nicht so viel Zucker !“

Der Vater war wütend  und fragte den weisen Mann, ob er es nicht gleich hätte sagen können,
dann wär ihm ein Weg erspart geblieben.

Der Weise sagte nur:
„Nein, denn vor ein paar Tagen, habe ich noch selbst Zucker gegessen !“

Liebevoll muss Erziehung sein, weil man verhärtet, wenn man sich unbedacht tadelt
und als „Erfahrenerer“ die Gesetze des Lebens verinnerlicht haben sollte
und konsequent eben, weil nur durch sie eine Sicherheit entsteht die dazu führt, dass man sich entweder
mit den Gesetzen des Lebens auseinandersetzt oder sie eben befolgt, weil man keinen Schaden nehmen möchte.

Das Ego (und das werden alle Eltern bestätigen) testet aus, nervt, stellt Bestehendes in Frage und man muss schon ziemlich gefestigt sein,
um dem standzuhalten. Zumal es keine „Blaupause“ für richtiges Verhalten gibt.

Das kollektive Wissen weiß da besser Bescheid, doch dieses haben wir aus unserem Leben verbannt.
Keine Geschichten mit Weisheiten, wie man sich verhalten „sollte“. Keine Charakterbildung von Anfang an.
Jetzt haben wir die Menschen, die ihren „Gefühlen“ mehr glauben, als den Tatsachen
(ein gefundenes Fressen für Populisten, Querschläger, Verschwörungstheorien, …)

„Das ist nicht satirisch gemeint !“

Wenn aber Bezugspersonen in ihrer Entwicklung selbst die Grenzen verschoben haben ist das, was für die Großeltern „undenkbar“ war,
für die Eltern “normal“ und wurde für die Bezugsperson geradezu ein Recht.

Leider haben wir die kollektive Weisheit, die von Generation zu Generation überliefert wurde, aus unserem Leben ausgeschlossen.
Dieses Wissen hat uns davor bewahrt, Kinder zu bleiben, dieses Wissen ermöglichte erst einen „gesunden „Menschenverstand.

Was sollen also Heranwachsende von diesen Bezugspersonen lernen ? Was schauen sie sich ab ? Welchen Umgang lernen sie ?
Welche Werte entwickeln sie ?

Jetzt haben wir eine Welt von Kindermenschen, es gilt trotzig das Recht des Stärkeren.
Der Mangel an Weisheit, die kindliche Überheblichkeit des Egos rächen sich !

Sind doch schließlich die einzigen Wertesysteme im Ego zu finden, man kennt ja keine anderen.
Weder von Bezugspersonen, Erziehungsberechtigten oder aus der Schule.

Im überall, und zu früh, verfügbaren Netz, findet man Bestätigung, statt Orientierung. So lernen sie keine Wertschätzung.
Weder von Menschen, noch von Tieren, noch von Dingen. Sie haben keinerlei Kontrolle über ihre Impulse (s. Blog Smart),
sie haben kaum eine Chance gegen die möglichen Auswirkungen der Klimakatastrophe,
im Gegenteil, wegen fehlender Weitsicht befeuern sie diese noch !

Sie können gar nicht wissen, was sie tun. Denn sie haben weder Beispiel, das zeigt, wie viel mehr man
durch ein wenig Selbstbeherrschung und Zielstrebigkeit erreichen kann,
noch eine Orientierung, ein Wertesystem, das Gut und Böse definiert (sie gelten nicht immer absolut, aber die Beschäftigung mit dem Gedanken, bringt doch manche Erkenntnis !)

Es kommt kein innerer Dialog über das Für und Wider, schlicht die Beurteilung eines Ereignisses im langsamen Denken zustande
(s. Blog Trotzdem).

Haben wir keine Vorstellung von der Bedeutung eines Ereignisses entwickelt, ist alles Äußere eine Schwierigkeit
und innere Beschwerden nehmen wir gar nicht mehr wahr. Es fehlt eine Differenzierung aufkommender Gefühle und ein größerer Rahmen, um etwas richtig sehen zu können. Um Ereignisse einordnen zu können !


Blau = Stimme des Egos
Rot = Stimme des Gewissens
Man kann nicht von Anfang an die Stimme des Gewissens hören !

So einsilbig, wie man sich entwickelt, so einsilbig ist der Dialog mit der Welt. Tiefgründigkeit scheint eine ansteckende Krankheit zu sein
und ich verzweifel‘ oft genug an Menschen, die sich nicht einmal vorstellen können, warum ich der Meinung bin,
dass sie mir das falsche empfehlen, dass sie die falsche Antwort geben, dass sie Rechtschreibung nicht beherrschen,
dass sie Redewendungen durcheinander mixen, dass sie eine Oder- Frage mit Ok beantworten, dass sie…,
es ist eine endlose Liste !

Das alles völlig schmerzfrei, denn sie haben weder eine Vorstellung von dem, was gemeint sein könnte, noch halten sie es für möglich, einen Fehler begangen zu haben.

Ich muss mir immer wieder klarmachen, dass sie es schlichtweg nicht wissen können und einfach dummdreist tun,
was sie glauben, gerade zu wollen.

Zitat Schopenhauer:
„Der Mensch kann zwar tun,
was er will.

Doch er kann nicht wollen,
was er will.“

Aber ich schwafel ab. Das Nietzsche- Zitat, bedeutet nichts anderes, als dass man einen Sinn im Leben braucht,
um ihm und allem was damit zusammenhängt, widerstehen zu können.
Denn die Zähigkeit des Lebensprinzips an sich macht die sehr lange Geschichte der Evolution des Lebens aus.
Doch einen Sinn findet man niemals in der virtuellen Welt oder im Netz.

Diese sind bewusst oberflächlich gehalten, denn mit Oberflächlichkeit kann man Sucht erzeugen, was sie ja tun
(s. Blogs Smart und Is‘ ja gut jetzt).

Der am besten Angepasste, überlebt (Survival of the fittest) und nicht der Stärkste
(im Grunde, werden „besondere“ Fähigkeiten, erst durch innere Stärke erlernt).

Hat man also ein Ziel im Leben (früher aus Glaube, Religion, Philosophie, …entstanden),
so sieht man äußere Schwierigkeiten in einem anderen Licht.

Manche sind es einfach nicht wert, sich damit auseinanderzusetzen,
andere meistert man mit Zähigkeit und geht gestärkt aus ihnen hervor.

Diese Erfahrung macht den Unterschied zwischen einem oberflächlichem Leben, das einfach vorbei geht, das einfach geschieht
und einem intensiven, selbstbestimmten und tiefgründigen Leben. Die einen haben keine Selbstkontrolle und werden gelenkt,
die anderen können frei leben. Betonung liegt hier auf Können, denn Tiefgründigkeit bedeutet nicht  automatisch Freiheit.
Sie ist nur Voraussetzung für ein freies Leben.

Wir alle haben von Natur aus das Potential, intelligente, vorausschauende, ganze (s. Blog Notwendig), glückliche Menschen zu werden.
Aber der Start wird uns von labilen, selbstsüchtigen, an der Realität vorbeilebenden Eltern erschwert.

Wie begierig lernen wir anfangs alles, um im Überlebenskampf eine Chance zu haben und unser Wissensdurst,
um uns so gut wie möglich vorzubereiten, wird durch Konsumzombies derart gebremst,
dass nur ein Dasein als willfähriger Konsument ohne Kampf möglich scheint.

Wir haben unserem Nachwuchs Wissen versagt, weil wir nicht mehr darüber verfügten. Wir haben es ja so übermütig abgestempelt !

Doch genau diese oberflächlich Handelnden, machen die Welt kaputt und weisen jede Verantwortung von sich.

„Sie war’s, sie war’s !“ „Er war’s, er war’s !“

Is Odil

Ein paar „ältere“ Gedanken:

„Das Studium der Philosophie
hat nicht den Sinn, zu erfahren
was andere gedacht haben,

sondern zu erfahren,
wie die Wahrheit der Dinge
sich verhält.“
(Thomas von Aquin)

Is‘ ja gut jetzt

Wer mich kennt weiß, dass ich kein Freund von Schnellschüssen bin. Eine Idee sucht nach Anschaulichkeit,
nach Verwirklichung und das dauert manchmal, denn Zusammenhänge sind nicht immer offensichtlich.
So hatte ich aufgrund der dramatischen Lage in den USA, die nur exemplarisch für die Welt steht, die Idee
einmal zu veranschaulichen, wie ich mir das erkläre.

Ein direkter Zusammenhang zwischen Regierungspartei (weltweit oder in den Staaten)
und den häufig auftretenden „mass shootings“, wäre da einfach gewesen und ich hätte es in meinem letzten Blog veranschaulicht.
Oder wenigstens ein direkter Zusammenhang zwischen „Gesetzesschärfe“ und Toten. 😉

Zur Visualisierung mal die Situation in den USA
(und das sind noch lange nicht alle „mass shootings“):


Quelle: Wikipedia

Aber so einfach ist es beileibe nicht. Denn bei meiner Recherche stolperte ich über einen Bericht der NZZ (neue Zürcher Zeitung),
die ein Diagramm veröffentlichte, um die Schärfe der Waffengesetze mit der Opferzahl zu vergleichen
(s.u. [Link : https://www.nzz.ch/international/helfen-strengere-gesetze-gegen-die-waffengewalt-ld.1320258]).

Das Diagramm sieht so aus:


Ja, es ist klein, doch das ist nicht so wichtig, es geht nur um einen Überblick !

und der Reporter schrieb in der Einleitung:

…Schärfere Waffengesetze helfen, die Gewaltkriminalität zu verringern, so wird oft argumentiert.
Doch ein solcher Zusammenhang lässt sich für die USA nicht nachweisen…“

(Doch ! A.d.R.) Er belegte dies mit dem dargestellten Diagramm, dessen Daten dem sog. „Brady score“ entstammen (s. u.),
und schrieb als Deutung:

„…Anders als man vermuten könnte, reihen sich die Staaten keineswegs in einer deutlichen Linie von links oben nach rechts unten ein. Anders gesagt: Staaten haben nicht weniger Tote durch Schusswaffen, je strenger ihre Waffengesetze sind (Doch ! A.d.R.). Zwar gibt es eine Gruppe von Staaten mit strengen Waffengesetzen, darunter New York und angrenzende Staaten des Nordostens, die verhältnismäßig wenige Todesopfer zu beklagen haben….“

Erst war ich doch etwas enttäuscht, denn man sieht in der Tat keinen eindeutigen Zusammenhang.
Aber die Daten waren für jeden Punkt auslesbar und ich machte mir die Mühe, ein eigenes Diagramm zu erstellen:

Auch da wurde es nicht direkt ersichtlich, ob schärfere Waffengesetze EIN Weg sind, die sinnlosen Tode zu verringern.

Also ermittelte ich den Durchschnitt der Durchschnitte pro 100 000 Einwohner, einmal von denen mit einem Brady score über 0
und einmal von denen mit einem Brady score unter 0 .
Das ergab zwar einen Unterschied, jedoch keinen signifikanten (Brady score. s. unten).

Er betrug bei den Staaten mit schärferen Waffengesetzen (>0) einen Durchschnitt von 3,28 Toten pro 100 000 Einwohner
und bei Staaten mit lockereren Waffengesetzen (<0) einen Durchschnitt von 4,18 Toten pro 100 000 Einwohner.

Ok, das ist der Durchschnitt der Durchschnitte der Staaten und nicht so deutlich, dass man auf einen Zusammenhang schließen könnte.  Obwohl Trump und seine Gesinnungsgenossen würden da einen eindeutigen Beweis für die Unwirksamkeit postulieren (anführen).
Und natürlich die, warum auch immer, oberflächlich Urteilenden (s. Blog Trotzdem)

Deutlicher wird es, wenn ich die Einzeldurchschnitte und den „Brady score“ direkt darstelle.
Der „Brady score“ ist eine Punktebewertung für die „Schärfe“ der Waffengesetze des Staates.

Hier sollte es also allen ins Auge fallen, dass die größten Ausschläge in Staaten zu finden sind, die lockerere Waffengesetze haben.
Auch die schiere Anzahl Getöteter ist höher (aufgrund der höheren „Effektivität“ automatischer Waffen)
und der fast doppelt so hohen „Ereignisdichte“.

Die Anzahl der Staaten mit schärferen Waffengesetzen beträgt 16. , die mit lockereren Waffengesetzen eben 30.
Ich konnte nicht herausfinden, warum es nicht Daten für 50 Staaten gab,
aber das Missverhältnis spricht Bände.
Doch die vorhandenen (dargestellten) 46, sind anschaulich genug (wenn man sich die Mühe macht ! A.d.R.)

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wir (oft unwissentlich) manipuliert werden. Glaubt nicht jedem Diagramm, das irgendjemand vorlegt (s. u.). Ein Diagramm alleine stellt nicht in jedem Fall, prüfbar einen Zusammenhang dar.
Manche haben nur den Zweck, Gewünschtes zu veranschaulichen !

Ihr seht, dieselben Daten können die eine oder die andere Position untermauern.
Es kommt nur auf die Deutung  an und daran hapert es gewaltig ! Man lernt keine Deutungsmöglichkeiten mehr,
es gibt nur noch schwarz oder weiß, gut oder böse, Ost oder West, rechts oder links, Homo oder Hetero, …
Aber die Realität ist bunt und hat viele Mischtöne, Töne dazwischen.
Die Realität wird also nur unzureichend abgebildet !

Auch, wenn hier ein Zusammenhang sichtbar wird, ist er nie isoliert zu betrachten. Es spielen noch viele andere Faktoren mit.
Mit einer Verschärfung der Waffengesetze alleine, ist es nicht getan.

Sogar Politiker versuchen, eigene falsche Aussagen mit Diagrammen zu untermauern.


Quelle: Wikipedia

Der professionelle Lügner der USA, hatte Alabama vor Dorian gewarnt. Also verlängerte er einfach die Zugroute des Hurricanes per Hand
(s. o), so dass Alabama auf der geschätzten Route lag.

Die Vorhersage des Hurricanes „Dorian“ sah jedoch so aus:


Quelle: Newsweek

Wieso schenkt ihm noch irgendwer Glauben ? Ach ja, er ist Meister im Emotionalisieren ! 😉

Das war ein kleiner Ausflug in die Welt der bewussten oder unbewussten Täuschung und Manipulation. Glaubt also nicht alles !

Glaubt auch mir nicht einfach so, ohne zumindest im Geiste eine „Plausibilitätsprüfung“ vorzunehmen (besser noch, es zu prüfen),
denn auch ich unterliege Tendenzen und die selektive Wahrnehmung macht mir das Leben schwer.

So wundert es nicht, dass größenwahnsinnige Diktatoren Lügen glauben und verbreiten, weil sie in ihr Weltbild passen
(das oft nichts anderes, als eine Projektion ihrer selektiven Wahrnehmung ist !).
Sie führen die Menschheit, im Glauben recht zu handeln, in den Abgrund.

Das funktioniert in der Politik, das funktioniert beim Konsum, das funktioniert beim Klima.
Und viele glauben den Lügen einiger Mächtiger (wieso ???), ohne zu realisieren,
dass es Wichtigeres gibt, als das Ego dieser Autokraten !

Wie absurd und irrational der Mensch handelt, sieht man beispielhaft daran, dass Trump Präsident wurde und dass Boris Johnson einem Mißtrauensvotum entging, obwohl es filmische Beweise für deren Lügen gibt.
Man WILL sie nicht sehen !

Das ist das Gefährliche an Ideologien/ Propaganda/ Panem et circensis (Brot und Spiele)/ …Wir merken erst zu spät, was wir tun.
Wenn wir es überhaupt merken. Und das Schicksal überrumpelt uns !

Das von allen genutzte und bevorzugte Werkzeug ist hier das „Smart“phone (das Smart setze ich bewusst in Anführungszeichen,
denn smart ist es nur für andere).
Über (a)social media, lassen sich hervorragend und dauerhaft Zweifel sähen, Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen verbreiten.

Es ist erschreckend, wie viele „besorgte Bürger“ lauthals, bedrohlich, teilweise gewalttätig Unwahrheiten verbreiten
und die Wahrheit  unterdrücken. Oder wie viele sich auf die unmoralische Seite stellen
und einen „Rufer in der Wüste“ mit Zivilcourage, niedermachen.

Eine schlimme Auswirkung auf die Psyche, ist die Selbstverständlichkeit, mit der man anderen unsägliches Leid antut, um Likes zu bekommen. Ich habe da das Bild eines Vaters im Kopf, der filmt, wie sein Kind panisch in einer geschlossenen Waschmaschine sitzt, um es zu posten.

Hier nur ein paar Berichte im Zitat:

Sogenannte soziale Medien gefährden die psychische Gesundheit, bzw. verhindern eine „gesunde“ soziale Entwicklung.

Eine Bericht über eine der vielen Studien trägt die Überschrift:

„Psychologische Studie:
Social Media wirken wie Suchtmittel

 

 

Schon einwöchiger Social-Media-Verzicht führt zu klassischen Entzugserscheinungen. Zur Überraschung der Forscher schaffen es die meisten Probanden nicht einmal, wie vereinbart sieben Tage vollständig von Social Media zu lassen.“

Bernd Kling Autor bei ZDNet

Ferner in derselben Studie:

Die Auswirkungen von Social Media sehen auch frühere einflussreiche Facebook-Mitarbeiter inzwischen kritisch. „Ich glaube, wir haben Werkzeuge geschaffen, die die Strukturen auseinanderreißen, auf denen die Gesellschaft basiert“, sagte Chamath Palihapitiya, der ab 2007 als Vice President für das Nutzerwachstum verantwortlich war. Er sprach jetzt von „kurzfristigen, von Dopamin getriebenen Feedback-Schleifen“ und bezog sich damit auf Online-Interaktionen, die sich in „Herzen, Likes, Daumen-hoch-Symbolen“ und dergleichen ausdrücken.

Eine andere Studie besagt:
„Die permanente Ablenkung am Arbeitsplatz durch ständig neue E-Mails, Instant Messages, Facebook, Twitter & Co kostet die Weltwirtschaft rund 500 Mrd Euro pro Jahr an Produktivitätsverlust.“

„Der Konzentrationsverlust durch Ablenkungssucht hat mittlerweile eine Schwelle erreicht, in der er die Vorteile der elektronischen Kommunikation zu überwiegen beginnt“, warnt eco-Geschäftsführer Harald A. Summa.

Quelle: www.eco.de

An anderer Stelle dieser Studie, wird der Produktivitätsverlust durch permanente digitale Ablenkung,
auf 12 000 €/a, an einem durchschnittlichen Büroarbeitsplatz, beziffert.

Während der letzten Jahre hat sich das Smartphone nicht nur zum digitalen Allrounder entwickelt, das Lieblingsgerät der Deutschen wird auch immer intensiver und universeller verwendet. 

Doch sind Smartphones nur nützliche Alltagshelfer oder inzwischen vielleicht auch Zeitfresser und Stressfaktor für die Nutzer? Schließlich nimmt ein Teil der Konsumenten zunehmend auch negative Begleiterscheinungen wie Unkonzentriertheit, Schlafprobleme oder Kopfschmerzen wahr. Und eine steigende Zahl der Befragten sieht den Umfang der eigenen Smartphone-Nutzung durchaus kritisch. Gut möglich also, dass der Smartphone-Konsum bald an seine Grenzen stößt.

Quelle: https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and-telecommunications/articles/smartphone-nutzung-2020.html

Wer ins Detail gehen möchte, weil die fettgedruckten Aussagen Kopfzerbrechen bereiten,
findet im Netz noch viele Artikel über dieses leidige Thema.

Übrigens, laut einer norwegischen Studie von Bernt Bratsberg und Ole Rogesberg der Universität Oslo,
durchgeführt an Wehrdienstanwärtern, ist ein kontinuierliches Absinken des IQ zu verzeichnen.

Zitat:
… Zwei Wissenschaftler der Universität Oslo haben 730.000 IQ-Tests überprüft und ein konstantes Absinken der Leistung in den letzten Jahrzehnten registriert. Die Tests stammen von jungen Männern und Frauen der Jahrgänge 1962 bis 1991, die bei der norwegischen Armee zum Militärdienst antraten. Kamen die Armee-Neulinge bis zum Jahrgang 1975 beim Eingangstest auf mehr als 102 IQ-Punkte, erreichten die Jahrgänge bis 1991 nur noch knapp 100 Punkte. Das Absinken erfolgte kontinuierlich…

Quelle: Focus.de 20.04.2020

Ich möchte nicht unken, doch mir fällt dazu nur ein:
„Was nicht gebraucht (genutzt) wird, verkümmert !“  J

Im Blog Smart, habe ich beschrieben, dass man kaum eine Chance hat, eine gesunde Psyche zu entwickeln.
Im Blog Vernunftsverweigerung, habe ich den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Bewegung umrissen.

Da wundern mich die Vorkommnisse auf dieser Welt nicht und die, die eine Lösung für das Problem der menschlichen Zivilisation suchen, haben das Problem der „Überzeugungsbremser“. Sie bremsen alles aus, was ihren Status Quo verändern könnte, statt aus dem, gewohnten, Modder in den sauberen Himmel zu fliegen (nach „die Möve Jonathan).

Haben wir gar nichts gelernt, dass die Flugpassagierzahlen 2022, die der vorCoronajahre übertreffen ? Sicher, es gehen viele im Land in den Urlaub, aber es fliegen eben, wider jeder Vernunft, unverhältnismäßig viele in den Urlaub und verheizen das Weltklima
(„Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr !“ 😉 ).

„Immer lustig und vergnügt, bis der Arsch im Sarge liegt (Udo Lindenberg)“

Wenn wir so weitermachen und der Konsum nicht endlich auf ein vernünftiges Maß reduziert wird, gibt es Malle vielleicht nicht mehr (verschiedene Südseestaaten sind schon heute vom Untergang bedroht) und die Sache mit dem Sarg fällt eben aus !
Na egal, da fliege ich sowieso nicht hin ! 😉 .

Wir alle müssen Spaß neu definieren. Spaß beginnt vor der Haustür, wenn man die Augen auf macht
und eine Wanderung in der Gegend oder ein nahes Reiseziel mit der Bahn, ist entspannender, als der Urlaubsstress,
um „richtig Urlaub zu machen“ ! Entscheiden nicht zunehmend andere darüber, was „richtig“ ist ?

Der Mensch an sich, ist nicht dafür gemacht, größere Zusammenhänge, die seinen Erlebnishorizont überschreiten, zu erfassen
und reagiert mit einem Horizont von vielleicht 180 Grad, durch ein Studium können daraus 200° werden,
durch Erfahrung und Intelligenz schließlich 360°. Doch dafür muss man einiges über das Leben erfahren.

Also braucht es Lenkung ! Die Politikindustrie ist dafür nicht geeignet, denn sie denken nicht an langfristigen Profit !

„Klar soweit ?“ (Captain Jack Sparrow) ;.)

Es braucht gesetzliche Vorgaben, denn was nicht ausdrücklich verboten ist, wird gemacht.
Schaltet Euer Gehirn ein und entscheidet selbst je nach Situation und nicht, weil man ja „darf“.

Hier sei ein weiteres Mal das Buch „Ökoroutine“ von Michael Kopatz empfohlen.
Der promovierte Sozialwissenschaftler gibt hierin viele Denkanstöße,
die auch ich für ein dringend notwendiges (s. Blog Notwendig) Umdenken empfehle.

Das Titelbild zeigt ja den Text „Stellung beziehen !“ Das machen viele sowieso schon, bzw. sie treten für unmoralisches,
rücksichtsloses Verhalten ein. Sie verteidigen dies und wenn jede Form eines Korrektivs plötzlich gegen x Menschen antritt,
brauchen wir uns über fehlende Zivilcourage nicht wirklich wundern !

Es ist eindeutig ein Anstieg des Extremismus zu verzeichnen (Tagesschau, 07.06.2022).
Jede extreme Position, verleitet zu leicht zum Fanatismus und nicht jede „Meinung“ ist auch richtig !
(Scheiß drauf, Malle ist … 😉 )

Tief durchatmen, das hitzige Gemüt beruhigen und klare Gedanken fassen. Schaltet mal einen Gang zurück, die Misere schaffen wir nicht, indem wir Extreme vertreten. Wir haben alle dazu beigetragen und es hilft nichts, wenn wir uns mit extremen Eitelkeiten aufhalten !
Das Klima kümmert es nicht und erwischt uns unvorbereitet, während wir uns in Scharmützeln ergehen, wer, wie recht hat,
oder vielleicht auch nicht !

Es gab eine Zeit, da war „Mutter Courage“ von B. Brecht eine Ikone. Heute wird sie als eine frustrierte, untervögelte, alte Schachtel abgetan. Sicher ist nicht alles 1:1 übertragbar und viele Auslegungen von Erziehung sind einfach egoistisch, aber man konnte damals davon ausgehen, dass der Mensch ein Mindestmaß an Erziehung hin zu gesellschaftlichen Normen besitzt.

Ich möchte hier unterstreichen, dass die gesellschaftlichen Normen nicht grundsätzlich moralisch waren und, wie oben erwähnt,
viele ihre erzieherische Macht dazu missbrauchten, ihre egoistischen Triebe auszuleben.
Das darf nie wieder so sein und die Erziehung sollte dorthin gehen, dass Misshandlungen jeder Art geächtet werden !
Sie sollte eine liebevolle Konsequenz darstellen. Doch dazu sollte man mögliche Konsequenzen kennen !

Aber gar keine Erziehung hin zum achtvollen Umgang mit den Mitmenschen, führt eben zu den heute so selbstverständlichen Zuständen.
Die so Herangewachsenen trifft keinerlei Schuld, sie konnten gar keine Werte entwickeln, weil sie einfach keine vorgelebt bekamen.

Hinzu kam die Bildungspolitik, die eine Geisteswissenschaft nach der nächsten aus dem Lehrplan strich und alles auf Effizienz trimmte. Schlussendlich haben wir Menschen, denen man mit einem Buch (Bestseller) erklären muss, wie die Welt funktioniert, denn sie konnten es einfach nicht lernen. Meine Generation hat die nachfolgende im Stich gelassen und nicht auf das Leben vorbereitet.
Die Welt der Technik ist nur eine Facette, man sollte zumindest ein paar Fähigkeiten trainiert haben, um im Falle überleben zu können.

Denn darum geht es in dieser Welt und angesichts der Klimakatastrophe wird es viel wahrscheinlicher, diese auch zu brauchen !

So technisch fortgeschritten der Mensch sein mag, die Realität des Lebens kostet das Leben. Leben ist lebensgefährlich, da kann man nicht nur in der Virtualität einer Parallelwelt leben.
Die bringt einen nicht um, das kann nur die Realität.

So wake the fuck up !

Is Odil

Und noch so’n Spruch 😉 :

„Nietzsche hat einmal gesagt:
„Wer ein Warum zu leben hat,
erträgt fast jedes Wie.“

Das heißt: Wer um einen Sinn seines Lebens weiß,
dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als alles andere dazu,
äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden
zu überwinden.“
(Viktor Frankl)